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guten tag,

ich möchte sie kurz um rat fragen und hoffe sie können mir weiterhelfen.

ich bin seit mittlerweile fast zwei jahren in verhaltenstherapie wegen panikattacken, folglich mit herzphobie usw... die panik habe ich gut im griff, nicht aber die krankheitsangst und das ständige verlangen nach rückversicherung.
mit der therapie an sich bin ich sehr zufrieden, aber mir fehlen die fortschritte. ich weiß man soll sich nicht selbst unter druck setzen, aber ein erfolg wäre doch mal was nettes.
ich habe immer neutrale befunde, fühle mich aber nicht wirklich besser dabei. auch bin ich durch das daraus resultierende schonverhalten weniger sportlich aktiv, als ich vor der geschichte war. bewegung war/ ist für mich sehr wichtig, da ich auf diese art auch immer recht gut stress abbauen kann.

meine frage nun an sie: man liest immer die verhaltenstherapie sei erste wahl bei panik und ängsten. gibt es alternativen, die genauso erfolgsversprechend sind?
oder haben sie einen rat wie ich konsequenter an die sache herangehen könnte? manchesmal habe ich den eindruck, dass der fehler durchaus bei mir liegt und ich viel mehr üben usw sollte.

vielen dank im voraus für ihre beantwortung.

gerhard

11.03.2009 11:39 • 23.03.2009 #1


3 Antworten ↓


Hallo gerhard,

erst einmal Glückwunsch, dass Du Deine Panikattacken bessern konntest. Ich hoffe, Du erkennst das bei Dir an. Denn das ist wahrlich nicht selbstverständlich.

Bezüglich Deiner eigentlichen Frage: Die Behandlung von Krankheitsängsten ist leider oft zäh, weil die Veränderung letztendlich darin liegt, dass Du selbst lernst, zu akzeptieren, dass es keine absolute Sicherheit geben kann.
Trotzdem denke ich, wenn eine Behandlung zwei Jahre dauert und es nicht so recht weitergeht, dass Deine Frage nach alternativen Wegen berechtigt ist.

Das ist dann oft weniger eine Frage, ob Verhaltenstherapie oder nicht, sondern mehr, was ist in der gegebenen Beziehung zwischen Therapeut und Patient noch möglich und was nicht. Auch in einer solchen Beziehung wie bei allen menschlichen Beziehungen entwickeln sich mit der Zeit automatische Abläufe und Gewohnheiten - nichts Neues passiert mehr, und damit auch keine weitere Veränderung.

Dann ist es oft sinnvoll, die Therapie zu beenden und sich selbst die Aufgabe zu geben, mit dem jetzt Gelernten (was vielleicht nur noch in den Therapiestunden bewusst eingesetzt wird !, aber nicht im Alltag) das eigene Leben wieder eigenverantwortlich zu leben und das Gelernte einzusetzen und einzuüben.
Hier würde ich Dir gerne ein pdf-Skript zu Kranheitsängsten bzw. auch zu Herzphobien auf der Site https://www.psychic.de/kognitive-verhaltenstherapie.php als Unterstützung empfehlen.

Ansonsten kann gerade bei Krankheitsängsten auch eine intensivere stationäre Behandlung in einer psychosomatischen Fachklinik notwendig werden. Vielleicht sprichst Du mal mit Deinem Therapeuten darüber. Wenn Du ernsthaft eine solche Möglichkeit erwägen solltest, kann ich Dir einige Kliniken (subjektive Auswahl !) nennen, die eine gute Reputation haben.

Bzgl. alternativer Therapien wäre am ehesten an Therapieformen zu denken, die weniger rational und übend an das Problem herangehen, um etwas anderes zu tun. Hier würde ich am ehesten an Hypnotherapie oder Systemische Therapie denken. Bei den entsprechenden Gesellschaften dieser Verfahrensvertreter findest Du sicherlich im Internet noch weitere Informationen (z.B. http://www.meg-hypnose.de/ und http://www.dgsf.org/).

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

A


Verhaltenstherapie wirklich das richtige für mich?

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hallo bernd,

verspätet aber doch, danke für die antwort.

als ersten schritt habe ich einmal das intervall unserer therapiesitzungen vergrößert. es soll eben kein gewöhnungseffekt einschleichen. weiters möchte ich auch etwas mehr wieder selbstständig an mir arbeiten (was nicht leicht ist).
einzige schwierigkeit ist nach wie vor, dass ich rückschläge zu sehr dramatisiere und dann wieder in alte denkmuster zurückfalle.

mfg
gerhard

Hallo gerhard,

das kannst Du ja in Zukunft anders machen ! Dann wirst Du auch vorwärts kommen. Alles Gute dabei !

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Gruß

Bernd Remelius




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