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Guten Tag, liebes Expertenteam,

nach einem bisher sehr bewegtem Leben (mehr in negativer Hinsicht) und einem Suizid-Versuch im Jahr 2005 mit anschließenden 1/2jährigem Aufenthalt in einer Spezialklinik (schwere depressive Episoden) sowie einer 8wöchigen Reha ging es mir ein wenig besser.
Doch kaum wieder zu Hause, hing ich nach 4 Wochen wieder ganz tief unten in der Depressionsspirale. Ich war verbittert, mutlos, ohne Selbstvertrauen, ging nicht mehr aus dem Haus (nur zu meinem Neurologen oder zum Einkaufen), nahm immens durch Fressattacken zu, vernachlässigte meine Wohnung, pflegte mich nicht, lag fast den ganzen Tag im Bett und grübelte, hatte große Angst vor der Zukunft etc., erstickte fast an Einsamkeit etc. …

Jetzt geht es mir seit 3-4 Monaten wieder so gut, dass es mir schon unheimlich vorkommt. Ich nehme wieder aktiv am Leben teil, brauche keine Antidepressiva mehr, habe meine Ernähung umgestellt und bereits einige Kilo’s wieder abgenommen, geh wieder aus dem Haus, kann mich wieder freuen, mein Selbstwertgefühl ist gestiegen, akzeptiere mich so wie ich bin, überlege gerade, ob ich mich mich ehrenamtlich nützlich machen sollte (evtl. Telefonseelsorge) gehe im Herbst in vorzeitige Rente (allerdings mit Abzügen, stört mich aber nicht)….es ist, als wenn jemand ‚Nervenstränge mit negativem Einfluß’ durchgeschnitten hat. Habe ich es geschafft?? Irgendwie kommt es mir aber - wie bereits oben erwähnt - unheimlich vor!!!

Freundliche Grüße

pauline

19.06.2008 05:29 • 19.06.2008 #1


1 Antwort ↓

Pauline,

was frägst Du noch? Ich gratuliere Dir. Genieße es - und wenn Du mal wieder einen Einbruch erleben solltest ? Na und, wer so eine schwere Zeit geschafft hat, der wird auch lächerliche kleine Rückfälle schaffen. Oder?

Du stehst an einem Scheideweg - immer wieder zweifeln, sich das frühere Negative immer wieder herbei denken und damit auch die entsprechenden Netzwerke im Gehirn auslösen oder weitergehen auf Deinem neuen Weg, vor allem Dir vertrauen, dass Du auf einem guten Weg bist und viele Möglichkeiten vor Dir liegen, die Du vielleicht bisher nicht hattest.

Aber bitte, ohne dass ich Dich persönlich kenne und ich die Idee, ehrenamtlich tätig zu werden, super finde, bitte kein Ehrenamt im Bereich psychologische Beratung, Telefonseelsorge, Kinderschutz o.ä. - oder willst Du Dich freiwillig immer wieder mit negativen Problembereichen befassen. Ist es nicht an der Zeit, fröhlichere Dinge zu tun, ohne ständig im seelischen Sumpf anderer wühlen zu müssen. Bitte bedenke das noch einmal. Es gibt sicherlich viele andere Möglichkeiten (Naturschutz, normale, süße Kinder betreuen und und und ...)

Ich wünsche Dir viel Spaß und neue Erfahrungen in Deinem neuen Leben und finde es toll, auch einmal eine solche Erfolgsgeschichte hier zu hören.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius




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