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Hallo,
vielen Dank für die ausführlichen Informationen!

Ich habe nun nochmal eine andere Frage. Und zwar nehme ich seit gut 2 wochen doxepin, 1/2 tabl. abends und ich bin dadurch ruhiger, schlafe besser was ganz gut ist.

was mir aber auch auffällt ist, dass ich nicht mehr so richtig weinen kann. es ist so als ob es unterdrückt wird seitdem ich das medikament nehme? kann das sein? also ich merke eben das wenn die trauer und der schmerz wegen der trennung hochkommen ich nicht richtg losheulen kann. es ist so als ob der aufkommende schmerz richtig unterdrückt wird!

kann das wirklich sein? wird denn dann durch das medikament nicht der trauerprozess unterdrückt? denn richtiges weinen ist ja eigentlich gut, aber bei mir hörte es eben garnicht mehr auf und deshalb bekam ich vor 2 wochen eben ein medikament.

Vielen Dank und Grüße
Lischen

31.05.2012 15:54 • 20.06.2012 #1


6 Antworten ↓


Es ist ja ist der Sinn eines Antidepressivums, Trauer zu unterdrücken. Da Weinen eine ganz normale Reaktion bei Traurigkeit ist, wird das natürlich auch unterbunden. Dass man ruhiger ist und gut schlafen kann, ist nur eine Nebenwirkung von Doxepin. Wenn du es noch länger nimmst, wird bald die stimmungsaufhellende Wirkung einsetzen.

Viele Grüße

A


Unterdrücken Antidepressiva die Trauer

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Hallo,
vielen dank für deine antwort. also vorher kannte ich nur opipramol und wenn ich da mal richtig traurig war und heulen musste/wollte konnte ich das trotzdem alles raus lassen und war nicht so blockiert.

was mich jetzt aber stört seitdem ich doxepin nehme, ist das der natürliche trauerprozess anscheinend unterbunden wird und ich mich dadurch nicht so gut fühle.

mein freund hat sich vor 3 monaten von mir getrennt und in den ersten zwei monaten wo ich nur johanniskraut (bereits seit dezember) genommeh habe konnte ich immer weinen sobald der schmerz hockam. das war anstrengend aber auch sehr erlösend und hat zur verarbeitung beigetragen. jetzt kommt der schmerz etwas hoch und sobald ich anfangen könnte zu weinen, wird es sofort blockiert.

ich mache mir deshalb sorgen, dass ich so nicht richtig trauern kann und das ganze nicht wirklich verarbeitet wird, weil es durch das medikament unterdrückt wird?!

Doxepin ist viel stärker als Opipramol, deswegen wirkt es natürlich entprechend dämpfender. Naja, wenn du lieber trauern möchtest, darfst du keine Medikamente nehmen und der Natur ihren freien Lauf lassen. Ich bin aber etwas irritiert, dass du von trauern und Schmerz sprichst. So extrem empfindet man, wenn jemand gestorben ist, nicht wenn man sich vom Freund getrennt hat. Da solltest du vielleicht an eine Therapie denken, wenn dich das so sehr mitgenommen hat und du nach drei Monaten immer noch so am Boden zerstört bist.

Viele Grüße

also ich kann lischen gut verstehen. mein lebensgefährte hat sich auch anfang februar von mir getrennt und ich komme da nicht drüber. ich bin unendlich traurig, und es schmerzt sehr. ich bin auch oft am weinen. ich denke, wenn man sehr liebt und dann kommt die trennung, ist das irgendwie als wenn man ein stückchen stirbt. geht mir zumindest so.
ich nehme keine medikamente, und ich denke es ist auch nicht gut, wenn dieses gefühl unterdrückt wird. eine therapie ist sicher eine bessere lösung.
meine meinung.

vielen dank für eure antworten. ich denke das ist schon normal das man so lange trauert wenn der partner sich von einem trennt. immerhin waren wie 10 jahre zusammen und ich liebe ihn noch sehr.

ich habe viel über trennung gelesen und da wird immer wieder geschrieben das es für den verlassenen so ist wie wenn jemand stirbt. das man sogar teilweise noch stärker trauert, wut hat, depressiv wird usw. wie bei einem todesfall, weil eben der partner der einen mal geliebt hat und den man noch über alles liebt, sich BEWUSST dafür entscheidet zu gehen!

das ist ja das schlimme finde ich...

ja also ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob es so gut ist mit dem doxepin. wie gesagt 3 monate hab ich alles raus gelassen...schon komisch das es jetzt alles so weg ist...muss eindeutig durch doxepin kommen. allerdings nehme ich nur 12,5mg am tag...also eher wenig.

vielleicht sollte ich es doch wieder absetzen damit das nicht alles nur unterdrückt wird.

therapie mach ich übrigens schon seit vielen jahren...

LG
Lischen

Hallo Lischen,

das kann durchaus sein, dass Antidepressiva Trauergefühle unterdrücken, da sie ja auch stimmungsaufhellend wirken. Wichtig ist natürlich, ob Deine Gefühle wirklich normale Trauer waren oder schon einer Depression zuzuordnen sind. Deshalb ist es wichtig, Dir professionelle psychotherapeutische Hilfe zu holen. Wenn Dir die Medikamente helfen, solltest Du sie nicht ohne Rücksprache mit deinem Arzt absetzen. Vielleicht ist es ja derzeit wichtig, dass Du mal etwas zur Ruhe kommen kannst, bevor Du Dich Deiner Trauer wieder besser stellen kannst - denn nur Weinen ist auch kein ausreichender Trauerprozess !

Alles Gute für Dich

Bernd Remelius




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