Und nun?

Hallo,
nach langen Jahren Angst(vor Krebs), Depressionen, Angst in geschlossenen Räumen und null Freude am Leben konnte ich mich letztes Jahr durchringen in Reha zu gehen (8wochen). Ergebnis: keine Besserung.
Suche nach einem Therapeuten.... Warteliste 9-12 Monate.
Bin beruftstätig und kann nicht schon wieder eine Reha beantragen, weil kein Arbeitgeber das mitmacht, kündigen geht auch nicht weil ich Haus abbezahlen muss und family habe (2 Kinder). Muss funktionieren ob ich will oder nicht. Was soll ich machen? so weitermachen bis zum Zusammenbruch oder in Tagesklinik mit dem Risiko den Job zu verlieren?

Hallo saturn,

das ist sicherlich eine schwierige Situation für Dich und es scheint im Moment so, als könntest Du nur zwischen Pest und Cholera wählen.

Das scheint aber nur so !

Auch wenn ich viel zu wenig von Dir, Deiner Lerngeschichte und Deinem aktuellen Leben weiss und ich mir auch deshalb nicht anmasse, Dir hier einen zündenden Ratschlag geben zu können, ist eines für mich doch klar:

Du kämpfst und leidest bereits eine lange Zeit, Deine Lebensqualität ist sehr eingeschränkt und Du siehst Deine Lebensfelle wegschwimmen. Bis das nicht mehr geht und Du keine Kraft mehr hast - das ist doch absehbar -oder?

Dann weisst Du doch auch, was Du tun solltest, wenn Du aus diesem Teufelskreislauf herauskommen willst ? - oder habe ich Unrecht? Eigentlich weißt Du das, da bin ich mir ganz sicher. Die Angst davor, die notwendigen Schritte zu tun, verstehe ich gut. Aber die Angst davor darf Dir hier kein Ratgeber sein.

Eine stationäre Behandlung oder Tagesklinik erscheint mir doch sinnvoll - oder?
Stationär in einer guten psychiatrischen Klinik oder in einer psychotherapeutischen Fachklinik, keine Kur !

Wenn es für Dich von Interesse ist, hier einige Adressen von Fachkliniken, von denen wir positive Patientenrückmeldungen haben (subjektive Auswahl und keine Erfolgsgarantie !):

KlinikBerus.Orannastr.55.66802Überherm-Berus

PsychosomatischeKlinikWindach-Ammersee,Schützenstr.16,86949Windach

PsychosomatischeFachklinik,Kurbrunnenstr.12,67098BadDürkheim

Vogelsbergklinik,JeanBerlitStr.3l, 36355Grebenhain

KlinikRoseneck.Am Roseneck6. 83209 Prien

PsychosomatischeFachklinikBadPyrmont,Bombergallee10,31812Bad
Pyrmont

Die Gefahr eines Arbeitsplatzverlustes kann Dir natürlich niemand nehmen. Manchmal wird das aber auch überschätzt. Dass man ins Krankenhaus muss ist oft eine gute Begründung - und der Arbeitgeber hat kein Recht darauf, zu erfahrenweshalb. Da muß die AU-Bescheinigung des Arztes ausreichen. Und wenn es ganz hart kommt, gibt es noch Gewerkschaften und Arbeitsgerichte -ohne gleich den Teufel an die Wand malen zu wollen. Das entscheidende ist viel mehr, wie es Dir geht, wie arbeitsfähig und lebensfähig Du bist und wie Du am besten Deine Verantwortung gegenüber Dir und Deiner Familie gerecht werden kannst.

Ich wünsche Dir bald eine gute Lösung, auch wenn sie im Moment schwierig erscheinen mag. Auf jeden Fall solltest Du nicht auf Zauberei oder ein Wunder hoffen. Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es - etwas abgedroschen, aber richtig !

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

Hallo,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Und es stimmt, im Grunde weiss ich was ich zu tun habe.
Natürlich ist die Hemmschwelle groß aber ich denke den Zeitpunkt wenn es nicht mehr geht merke ich. Auf jeden Fall warte ich nicht wieder jahrelang wie schon mal bis ich reagiere. Ich weiss nur nicht ober der Rentenversicherungsträger innerhalb eines oder 2 Jahren noch mal so eine Maßnahme bezaht aber das seh ich dann wenns soweit ist.
Nochmals vielen Dank
saturn61

Hallo,

danke für Deinen Dank. Bitte pass aber auf, dass Du die notwendigen Schritte nicht zu lange hinauszögerst und warte nicht, bis es nicht mehr anders geht. Gründe gibt es für uns Menschen immer, etwas zu vermeiden, wovor wir Angst haben. Diese Angst zu bewältigen wird aber unmöglich, wenn wir uns nicht den dahinter stehenden Problemen stellen.

Ich wünsche Dir alles Gute !

Bernd Remelius