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Hallo liebes Expertenteam,

in Folge einer Herzmuskelentzündung vor zwei Jahren habe ich eine starke Angststörung entwickelt. Hierzu hatte ich schon mal geschrieben. Nun habe ich Ende März eine Verhaltenstherapie begonnen, um dieses Problem in den Griff zu kriegen. Zusätzlich nehme ich auch das AD Sertralin mit 62,5 mg täglich, was mir gut geholfen hat.

In der letzten Sitzung sagte mir mein Therapeut, dass ich nur noch 5 Stunden übrig habe und die Therapie nun bald zu Ende sei. Ich solle mir überlegen, ob ich eine Verlängerung möchte oder ob ich die letzten Stunden jetzt so aufteile, dass ich nur noch einmal im Monat komme.

Spontan äußerte ich, dass ich der Meinung bin noch weitere Sitzungen zu benötigen. Zwar habe ich keine extremen Panikattacken mehr, aber ich konnte noch keines meiner Probleme, die mich belasten, wirklich lösen. Angst habe ich auch noch hin und wieder, aber eben nicht mehr so extrem.

Jetzt mal zum eigentlich Punkt, weshalb ich hier schreibe. Mein Therapeut sagte, ich müsse ihn davon überzeugen, dass ich weitere Sitzungen benötige. Hierzu solle ich schriftlich ausarbeiten, weshalb das nötig sei. Dann will er entscheiden, ob er mir weiterhilft und weitere 20 Stunden bei der KK beantragt. Nun würde ich gerne wissen, ob dieses Vorgehen der Standard ist?

Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass ich noch weiter Unterstützung benötige, aber ich weiß nicht, ob er der richtige Therapeut dafür ist. Manchmal habe ich den Eindruck er versteht nicht wirklich warum ich es nicht schaffe Veränderungen in meinem Leben anzustoßen. Manchmal habe ich fast den Eindruck ich nerve ihn, weil ich es nicht schaffe etwas zu ändern (sei es eine noch so kleine Veränderung).

Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher wie ich mich entscheiden soll. Vielleicht habt ihr einen Tip für mich?

Vielen Dank schon im Voraus.

03.10.2009 16:37 • 07.10.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo Ex_Sportler,

es ist erst einmal schön zu hören, dass es Dir besser geht und Du einige Fortschritte machen konntest.

Zu Deinen Fragen:

- Ob dieses Vorgehen Deines Therapeuten Standard ist, spielt m.E. keine Rolle. Ich nehme jetzt erst einmal an, dass er sich etwas dabei denkt, wenn er Dir eine solche Aufgabe stellt. Was das genau ist, und welches Ziel er damit verfolgt, solltest Du in einem offenen Gespräch mit ihm klären.
Eine solche Aufgabe kann durchaus hilfreich sein und zwingt Dich dazu, Dir selbst ausführlich Gedanken zu machen, was Deine Ziele sind, was Dich bisher daran hindert, noch größere Fortschritte zu machen und was Du bereit bist, in einer weiteren Therapiephase zu tun bzw. von Dir selbst zu investieren. Du solltest - gleich was die Absichten Deines Therapeuten sind - deshalb diese Aufgabe für Dich selbst ernst nehmen und es als Chance für deine Weiterentwicklung begreifen.

Hinzu komm, dass eine Verlängerung nicht so ohne weiteres genehmigt wird und eine ausführliche Begründung durch den Therapeuten notwendig ist. Auch hierbei wäre die Aufgabe hilfreich, wenn Du bereit bist, selbst ernsthaft etwas für eine Fortsetzung Deiner Therapie zu tun.

- Welches die Gedanken und Gefühle Deines Therapeuten Dir gegenüber sind, kann ich nicht beurteilen. Aber auf jeden Fall gehört das, was Du mir geschrieben hast, in ein offenes Gespräch - von Dir aus initiiert - mit Deinem Therapeuten. Wie willst Du sonst selbst mehr Klarheit bekommen, was Du zu entscheiden hast ?

Ich wünsche Dir alles Gute und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius




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