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Hey,

ich interessiere mich für das Thema Serotoninstoffwechsel im Zusammenhang mit psychischen Krankheiten.
Wie kann ich rausfinden, ob bei mir soetwas vorliegt?

Ich habe mal gelesen, das man dann aggresiv ist und nervös und unruhig und na ja zu dem ängstlich oder depressiv. Das sind zwar Sachen, die jeder kennt, aber ich habe das Gefühl, dass es bei mir stärker ist, als bei einem Menschen, der keine Angststörung hat.

Können die Symptome an manchen Tagen schlimmer sein und an anderen Tagen besser? Wenn ja, woran liegt das und was können Auslöser sein? Beispielsweise Wetterschwankungen?

22.06.2008 01:23 • 23.06.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo Addie,

das kann man leider individuell meines Wissens nach überhaupt nicht herausfinden, weil es sich dabei um sehr komplexe Vorgänge und auch um Interaktionen von Überträgerstoffen im Gehirn handelt. Ein Stoff allein ist nie die einzige Ursache. Die Rolle von Serotonin spielt in unserem gesamten Erleben und Empfinden eine Rolle. Hypothesen, dass ein Mangel z.B. bei Depressionen eine Rolle spielen könnte, resultieren immer aus Gruppenuntersuchungen, wo die individuellen Unterschiede weniger eine Rolle spielen. Und dann bleibt immer noch die ungeklärte Frage, was ist zuerst da, Serotoninmangel und daraus resultierend depressive Verstimmungen oder umgekehrt, ist also die physiologische Komponente eher nur Begleiterscheinung vorwiegend psychischer Prozesse ?

Deshalb kann man durch Vergabe von speziellen Medikamenten, z.B. SSRI bei Depressionen, am ehesten testen, ob die Beeinflussung des Serotoninspiegels hilfreich ist.

Psychische Störungen können in ihren Symptomstärken natürlich immer auch schwanken, weil Erlebnisse, auch Wetter, innere Zustände, Stress und vieles mehr Einfluß haben. Das sind immer dynamische innere Prozesse.

Ich hoffe, Dir ist es etwas klarer geworden, so weit dies überhaupt klar sein kann. Wir Menschen sind halt keine Maschinen, von denen wir genau wissen, wie sie im Detail funktionieren und wo man eingreifen muß, um genau das zu verändern, was verändert werden soll.

Gruß

Bernd Remelius




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