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Hallo, Bernd

Ich bin 23 Jahre alt, Student und habe seit 6 Jahren schwere Einschlafprobleme!
Ich hatte eine sehr schwierige Kindheit und Jugend und bin nun seit
Mit 17 wurde ich depressiv. Diese Depressionen wurden dann mit 20 durch Citalopram 40mg gelöst. Vor einem Jahr ging ich dann einige mal zu einer Psychologin. Und bin nun seit ca. 6Monaten 1xwöchentlich bei einem Psychotherapeuten. Ich denke ich habe auch Fortschritte gemacht, aber mich qäulen immer noch diese Einschlafprobleme. Wenn ich mich Mittags vor lauter Erschöpfung hinlege, kann ich auch schlafen. Doch nachts wenn ich schlafen will und totmüde bin kann ich eben nicht einschlafen.
Vielleicht steigere ich mich auch hinein. Aber ich denke mein Hauptproblem ist, dass ich nicht loslassen kann bzw. nicht die Kontrolle abgeben kann.
Ich nehme in letzter Zeit auch Schlaftablette. Ich weiss, dass das nicht gut ist! Aber sonst würde ich gar nichts mehr auf die Reihe kriegen.
Der Schlafentzug zieht sich durch den ganzen Alltag. Ich bin unkonzentriert, ständig gereizt, fühle mich unwohl und unsicher.

Entspannungsübungen und positives Denken fallen mir sehr schwer, weil diese Gedanken sehr schnell wieder von negativen Gedanken verdrängt werden. Mit 18 fing ich an jeden Abend sehr viel Alk. zu trinken und wurde dadurch fast zum Alk..

Ich möchte endlich wieder schlafen! Wenn ich wüsste, dass ies ständig so weiter gehen würde, wollte ich nicht mehr leben

Könntest du mir vielleicht einen Rat geben? Ich möchte mal eine neutrale Meinung von einem Fachmann hören.

Entschuldige den langen Text.

Danke! MfG Alexander

05.02.2010 01:24 • 10.02.2010 #1


1 Antwort ↓

Hallo Alexander,

das ist sicherlich ein sehr belastendes Problem für Dich, das Deinen ganzen Alltag negativ beeinflußt. Du solltest dies mit Deinem Therapeuten besprechen. Vielleicht könntet ihr gemeinsam diese Probleme für eine bestimmte Phase mal in den Mittelpunkt stellen, sofern Dein Therapeut mit der Behandlung von Schlafstörunge überhaupt Erfahrung hat. Das kannst Du ja erfragen. Hier Tipps bei Schlafstörungen:

Schlaftabletten werden Dich bei dem, was Du schilderst, bald in eine weitere Abhängigkeit führen und sie zerstören zunehmend noch zusätzlich einen natürlich Schlafrhythmus.
Da bei Dir das Problem bereits lange besteht, sind kurze Ratschläge über ein solches Forum nicht ausreichend und auch nicht angebracht.

Solltest Du mit Deinem Therapeuten keinen gemeinsamen Weg bzw. keine Lösung finden, würde ich Dir unbedingt raten, Dich an ein Schlaflabor zu wenden (Infos und Überweisung über Deinen Hausarzt oder Infos durch Deine Krankenkasse, wo es ein Schlaflabor in räumlicher Nähe zu Deinem Wohnort gibt).

Zumindest als erste Schritte für Dich selbst würde ich Dir parallel ein Entspannungstraining empfehlen, auch wenn Du bisher keine guten Erfahrungen damit machen konntest. Das kann ja noch werden. Es sollte m.E. bei Dir ein eher aktives Verfahren sein, damit Du beschäftigt bist. Da wäre am besten die Progressive Muskelentspannung geeignet - über einen Kurs (Krankenkasse, VHS) oder eigenständig über CD-Anleitung

Was sich ebenfalls als hilfreich gezeigt hat, ist das Führen eines Tagebuchs bevor Du zu Bett gehst. Hier solltest Du alles aufschreiben, was zu diesem Zeitpunkt wichtig ist für Dich und Dich gedanklich beschäftigt, damit Du sicher sein kannst, durch den Schlaf nichts Wichtiges zu vergessen. Dann solltest Du Dir die Erlaubnis geben, danach zu schlafen und Dich erst am nächsten Tag mit all dem zu beschäftigen. Dies sollte ein regelmäßiger Ablauf für Dich werden.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du bald eine Lösung findest.

Viele Grüße

Bernd Remelius




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