Hallo!
Ich hatte hier vergangene Woche schon Rat gesucht, weil ich starke Krankheitsängste hatte und mir unschlüssig war, ob ich einen HIV-Test machen sollte...
Ich habe den Test gemacht, und er war negativ. Ich habe mich auch etwa 1 Stunde wirklich darüber gefreut und war erleichtert.
Danach war meine Aids-Panik allerdings noch viel schlimmer als zuvor. An der Wursttheke im Supermarkt hatte ich Angst, Wurst zu kaufen, weil ich dachte, dass dort vielleicht HIV-infiziertes Blut einer Angestellten drauf sein könnte und ich mich infiziere, wenn ich die Wurst esse. Ebenso bekam ich auf einmal Panik, meine Bekannten zu umarmen, vor allem meine gleichgeschlechtlich Freunde. Als vielleicht logische Folge hatte ich das Bedürfnis, mir ständig die Hände zu waschen
Diesem Zwang konnte ich bisher einigermaßen widerstehen, weil ich ja durch meine Panikattacken weiß, dass es durch Vermeidung oder Nachgeben nur noch schlimmer wird. Aber die Gedanken kreisen trotzdem häufig darum, dass überall Bakterien bzw. Gefahren lauern. Leider kann ich mich aber nicht immer so gut ablenken, so dass ich Angst habe, wahnsinnig zu werden, wenn die Zwänge schlimmer werden.
Ich vermute, dass der Termindruck wegen meiner Abschlussarbeit, mein eigener Gesundheitszustand mit der starken Bronchitis und die große Angst um meine Oma wegen ihrer 2 Schlaganfälle zur Verstärkung der Hypochondrie geführt haben.
Theoretisch weiß ich schon, dass ich sehr sehr wahrscheinlich keine Krankheit habe, da ja selbst bei Krebs ein erhöhter Entzündungswert im Blut zu finden ist, und das war bei mir vor 2 Monaten nicht der Fall.
Die Erkenntnis ist zwar schön, hilft mir aber konkret nicht wirklich weiter. Meine Aids-Panik ist heute Abend etwas besser geworden, als ich erfahren habe, dass sich das HI-Virus nur von Schleimhäuten auf Schleimhäuten überträgt oder durch große Wunden, und auf anderen Oberflächen sofort abstirbt.
Dafür habe ich dann Angst vor Brustkrebs bekommen :-/
Ich bin gerade wirklich etwas ratlos, vor allem da der Aids-Test ja negativ war und es trotzdem schlimmer geworden ist mit den Ängsten!
Mir fällt es momentan auch sehr schwer, diese Gedanken nur als Symptome und nicht als wirkliche Gefahr zu sehen. Sobald ich etwas höre oder sehe, habe ich Angst, diese Krankheit auch zu bekommen bzw. bereits zu haben.
Ich versuche mich oft abzulenken oder arbeite mit Selbsthilfe-Büchern, vor allem zum Thema Zwänge und Selbstvertrauen. Ich habe mir zum Beispiel aufgeschrieben, was ich in meinem Leben schon alles geschafft und erreicht habe, denn ich weiß, dass meine Ängste zum großen Teil daher kommen, dass ich mir selbst nicht zutraue, mein Leben verantwortungsvoll in die Hand zu nehmen und auf eigenen Beinen zu stehen. Könnte das auch ein Auslöser für Krankheitsängste sein?
Bei den Zwängen versuche ich mir zu sagen, dass meine Hände ja nicht wirklich schmutzig sind, sondern dass das nur ein Zwangsgedanke ist. Wird der Drang zu stark, versuche ich zumindest, eine zeitliche Verschiebung bis zur Ausführung zu erreichen, und meist geht es dann schon besser. Aber immer klappt das natürlich nicht.
Haben Sie noch einen Tipp für mich, was ich noch machen kann?
Falls diese Krankheitsängste vielleicht nur wegen des Termindrucks und der Versagensangst hinsichtlich meiner Abschlussarbeit entstanden sind, verschwinden sie dann wieder, wenn ich die Arbeit abgegeben habe?
Meinen Therapeuten sehe ich erst in 2 Wochen wieder, und als ich das letzte Mal bei ihm war, waren die Krankheitsängste noch nicht so stark. Das fing erst nach dem negativen Testergebnis richtig an.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Freundliche Grüße
Miss Sixty
Ich hatte hier vergangene Woche schon Rat gesucht, weil ich starke Krankheitsängste hatte und mir unschlüssig war, ob ich einen HIV-Test machen sollte...
Ich habe den Test gemacht, und er war negativ. Ich habe mich auch etwa 1 Stunde wirklich darüber gefreut und war erleichtert.
Danach war meine Aids-Panik allerdings noch viel schlimmer als zuvor. An der Wursttheke im Supermarkt hatte ich Angst, Wurst zu kaufen, weil ich dachte, dass dort vielleicht HIV-infiziertes Blut einer Angestellten drauf sein könnte und ich mich infiziere, wenn ich die Wurst esse. Ebenso bekam ich auf einmal Panik, meine Bekannten zu umarmen, vor allem meine gleichgeschlechtlich Freunde. Als vielleicht logische Folge hatte ich das Bedürfnis, mir ständig die Hände zu waschen
Diesem Zwang konnte ich bisher einigermaßen widerstehen, weil ich ja durch meine Panikattacken weiß, dass es durch Vermeidung oder Nachgeben nur noch schlimmer wird. Aber die Gedanken kreisen trotzdem häufig darum, dass überall Bakterien bzw. Gefahren lauern. Leider kann ich mich aber nicht immer so gut ablenken, so dass ich Angst habe, wahnsinnig zu werden, wenn die Zwänge schlimmer werden.
Ich vermute, dass der Termindruck wegen meiner Abschlussarbeit, mein eigener Gesundheitszustand mit der starken Bronchitis und die große Angst um meine Oma wegen ihrer 2 Schlaganfälle zur Verstärkung der Hypochondrie geführt haben.
Theoretisch weiß ich schon, dass ich sehr sehr wahrscheinlich keine Krankheit habe, da ja selbst bei Krebs ein erhöhter Entzündungswert im Blut zu finden ist, und das war bei mir vor 2 Monaten nicht der Fall.
Die Erkenntnis ist zwar schön, hilft mir aber konkret nicht wirklich weiter. Meine Aids-Panik ist heute Abend etwas besser geworden, als ich erfahren habe, dass sich das HI-Virus nur von Schleimhäuten auf Schleimhäuten überträgt oder durch große Wunden, und auf anderen Oberflächen sofort abstirbt.
Dafür habe ich dann Angst vor Brustkrebs bekommen :-/
Ich bin gerade wirklich etwas ratlos, vor allem da der Aids-Test ja negativ war und es trotzdem schlimmer geworden ist mit den Ängsten!
Mir fällt es momentan auch sehr schwer, diese Gedanken nur als Symptome und nicht als wirkliche Gefahr zu sehen. Sobald ich etwas höre oder sehe, habe ich Angst, diese Krankheit auch zu bekommen bzw. bereits zu haben.
Ich versuche mich oft abzulenken oder arbeite mit Selbsthilfe-Büchern, vor allem zum Thema Zwänge und Selbstvertrauen. Ich habe mir zum Beispiel aufgeschrieben, was ich in meinem Leben schon alles geschafft und erreicht habe, denn ich weiß, dass meine Ängste zum großen Teil daher kommen, dass ich mir selbst nicht zutraue, mein Leben verantwortungsvoll in die Hand zu nehmen und auf eigenen Beinen zu stehen. Könnte das auch ein Auslöser für Krankheitsängste sein?
Bei den Zwängen versuche ich mir zu sagen, dass meine Hände ja nicht wirklich schmutzig sind, sondern dass das nur ein Zwangsgedanke ist. Wird der Drang zu stark, versuche ich zumindest, eine zeitliche Verschiebung bis zur Ausführung zu erreichen, und meist geht es dann schon besser. Aber immer klappt das natürlich nicht.
Haben Sie noch einen Tipp für mich, was ich noch machen kann?
Falls diese Krankheitsängste vielleicht nur wegen des Termindrucks und der Versagensangst hinsichtlich meiner Abschlussarbeit entstanden sind, verschwinden sie dann wieder, wenn ich die Arbeit abgegeben habe?
Meinen Therapeuten sehe ich erst in 2 Wochen wieder, und als ich das letzte Mal bei ihm war, waren die Krankheitsängste noch nicht so stark. Das fing erst nach dem negativen Testergebnis richtig an.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Freundliche Grüße
Miss Sixty
20.09.2009 23:43 • • 22.09.2009 #1
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