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Liebe Experten ,

Hallo... Mein name ist Finn und ich bin 18 Jahre alt glücklich vergeben und wohne noch Zuhause bei meinen Eltern und zwar ist mein Problem das ich seit 2 Jahren an Panikattacken/Agoraphobie Leide.Bei mir fing alles bei einer ganz Normalen Autofahrt an danach ging alles berg ab und mittlerweile dann auch mal wieder bergauf...Dann habe ich eine Therapie Begonnen und Citalopram bekommen es wurde alles besser mein Leben hatte sich verändert zum Guten jetzt ist es mittlerweile so das sich meine Panikattacken mit Durchfall bis zum Erbrechen äussern ich kann nicht mal bei meiner Freundin zuhause sein... Ich bekomme erst ein ganz Schwammiges gefühl und dann Durchfall mit grosser Angst und Kreislauf abfall so fühlt es sich zumindestens an...
Mein Problem ist das ich immoment sehr Stark Leide das sich die Panikattacken so äussern das ich Zitter Anfälle bekomme und dann nicht mehr klar denken kann und anfange zu schreien manchmal...Es wird schlimmer und ich bin zu Jung um mich in meinem Leben einschränken zulassen nur leider fehlt mir mittlerweile die Kraft weiterzukämpfen ich fühle mich von der Welt betrogen und weiss nicht wie lange ich das noch aushalte mein Leben ist wie ein Jojo mal auf mal ab und wenns abgeht bin ich derjenige der leidet niemand sonst nur ich.Meine Mom leidet auch unter einer Angststörung allerdings meint sie immer soo schlimm ist das nicht leider hat sie es ja auch nicht so schlimm wie ich können sie mich wenigstens verstehen? Mein Leben braucht wieder Sinn und ich finde einfach keinen Ich bin arbeitslos und habe auch noch die Dumme angewohnheit nie etwas zu Ende zu bringen was mich noch viel mehr wurmt warum schaffe ich das nicht etwas zuende zu bringen... ?? Es ist als wenn ich daran gehindert werde naja schreiben sie mir doch bitte zurück ich sehen diesen Ort als Zuflucht
Aber das eigentliche Problem immoment ist diese Grenzenlose Überforderung ich mein ich bin 18 ich bin zu Jung um alles so auszuhalten


Gruss
Finn

11.12.2008 03:12 • 13.12.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo Finn,

ich kann gut nachvollziehen, dass Du sehr leidest und nicht so recht weißt, wie es weitergehen soll in Deinem noch so jungen Leben. Gerade wenn man an der Schwelle zum Erwachsenwerden steht, man sein Leben ausprobieren will, einen eigenen Weg finden muss, ist eine Angststörung wie ein verschlossenes Tor, das einen daran hindert, weiter zu kommen.

Andererseits treten massive Ängste durchaus oft gerade in dieser Übergangszeit auf, weil Veränderungen immer auch Angst machen und das eigene Selbstvertrauen besonders gefragt ist.
Dein Leidensdruck kann aber auch eine Chance sein, den Mut und die Kraft aufzubringen, die Angst anzugehen, Dich weiter zu entwickeln, Dich langsam von der Familie zu lösen, nicht den gleichen Weg wie etwa Deine Mutter einzuschlagen, Deinen eigenen Weg zu finden. Das ist nicht einfach - aber möglich !

Gerade in Deiner Lebensphase liegen große Chancen, Deine Angst zu überwinden.

Du schreibst, Du hattest eine Behandlung, sprichst dann von Medikamenten. Daraus schließe ich, dass Du keine psychotherapeutische Behandlung gemacht hast. Das wäre aber sehr wichtig, da bei Ängsten Medikamente nicht wirklich auf Dauer helfen können. Sie verändern nicht wirklich Deine Einstellungen, Dein Denken, Dein Vertrauen in Dich und sie weisen keinen dauerhaften Weg aus Deiner Krise.

Es ist deshalb meines Erachtens für Dich sehr wichtig, möglichst rasch eine verhaltenstherapeutische Behandlung zu machen. Dabei würde ich Dir bei der Stärke Deiner Symptomatik zu einer stationären Behandlung in einer verhaltenstherapeutischen Klinik (keine Reha-Klinik, sondern eine auf Angstbehandlung spezialisierte Klinik !) raten. Hier sollte Dir Deine Krankenkasse oder Dein Arzt weiterhelfen können. Danach ist eine ambulante Verhaltenstherapie zur Weiterbehandlung sinnvoll.

Schaue Dich bitte auch mal auf der Seite der Christof-Dornier-Stiftung für Angstbehandlung um, die Spezialisten sind und Dir sicherlich weiterhelfen können: http://www.c-d-k.de/psychotherapie-klinik/Stoerungen/angststoerungen_therapie.html. Zumindest kannst Du mit denen telefonieren und Dir Rat holen, an wen Du Dich in der Nähe Deines Wohnortes wenden kannst.
Zu dem empfehle ich Dir, dass Du Dich noch mehr über Angststörungen informierst, damit das ganze etwas seinen Schrecken verliert. Denn Du bist nicht hilflos ausgeliefert, sondern kannst etwas dagegen tun:
Hier unter http://www.psychic.de kannst Du noch viel über die Art Deiner Ängste erfahren. Hilfreich, um schon in einer Wartezeit auf eine Therapie etwas tun zu können, ist das Selbsthilfebuch von Dr. Doris Wolf/ Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag.

Also Finn, zögere bitte nicht länger, werde aktiv und mache eine Verhaltenstherapie. Es wird keine Wunderheilung geben, Du musst selbst das Notwendige tun. Dann bin ich sicher, dass Du eine Veränderung erreichen wirst, wie das schon viele vor Dir auch getan haben.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius




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