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Ich habe wahrscheinlich ohnehin alles was zu einem Burn-out Syndrom gehört. Nun ist meine Mutter gestorben und ich bin völlig allein damit.Seitdem habe ich Panikattacken, sie nehmen stetig zu und werden immer länger (ca. 15-30 Minuten) vor allem nachts. Ich nehme seit 14 Tagen Insidon 50 mg, davon seit 2 Tagen morgens 50 mg, abends 50 mg, es scheint aber nicht so gut zu helfen. Da ich heute nacht 3 Panikattacken hatte und kurz davor war 112 anzurufen, da alle Selbstentspannungstechniken etc. nicht halfen.Es scheint immer schlimmer zu werden anstatt besser
Ein weiteres Problem ist, dass ich Angst manchmal vor Medikamenten bekomme, wenn sie nicht helfen oder die Symptome verstärkt werden. So weiß ich nun nicht, ob die Symptome: Herzrasen, Schwindel, Panik nun zusätzlich durch das Medikament verstärkt werden oder ob es das falsche Medikament ist oder ob es nicht hoch genug dosiert ist oder ob ich Angst vor den Nebenwirkungen zusätzlich habe.
Ich habe mich auf das Insidon eingelassen, weil es vergleichsweise geringe Nebenwirkungen haben soll. Mir macht jetzt aber alles zu schaffen, was im Beipackzettel zu Herz etc. steht, da ich ja auch entsprechende Symptome habe.
Alternativ wäre Mirtazapin, vor dessen Nebenwirkungen (Schläfrigkeit bis zum Umfallen und Fressattacken, Erfahrungsberichte)ich aber auch Angst habe.
Ich muß aber ein Medikament nehmen, weil ich noch in 2 Wochen die Wohnung auflösen muß und davor schon Panik habe, dass es mir endgültig zu viel wird.Außerdem kann ich so nicht arbeiten. Mir platzen ständig die Gefühle raus, wenn ich sie verdränge bekomme ich Panikattacken und stundenlange Heulkrämpfe.
Können Sie mir etwas raten?

24.09.2007 06:47 • 24.09.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo kishti,

Deine Situation ist sicherlich nicht leicht. Trotzdem scheinst Du Dein Leben im Moment noch zu schaffen, wenn auch nicht, wie Du es Dir wünschen würdest. Trotzdem ist es wichtig, Dir das klar zu machen und die Kräfte und Stärken, die bei Dir vorhanden sein müssen, zu würdigen.

Es ist in Deiner belastenden Situation sicherlich im Augenblick auch sinnvoll, Dir mit einem Medikament helfen zu lassen, da dies am kurzfristigsten zumindest zu einer Entlastung führen könnte. Welches Medikament Dir hier am effektivsten hilft, kann ich Dir natürlich nicht sagen. Hier ist eindeutig der Facharzt mit seinen Erfahrungen gefragt. Also würde ich Dir jetzt zu einem engmaschigeren Kontakt zu einem Facharzt für Psychiatrie raten, um ein geeignetes Medikament herauszufinden. Hier muss man manchmal etwas Geduld haben und ausprobieren. Dass manchmal auch Nebenwirkungen auftreten, damit musst Du leider leben. Und das macht so lange nichts, so lange die positive Wirkung des Medikamentes überwiegt.

Kurzfristig wäre es sicherlich hilfreich, wenn Du Dich nicht noch mehr in Panik und Stress versetzen würdest. In Deinem Kopf sieht es derzeit sicherlich recht chaotisch aus, so dass Du etwas Ordnung in Deine Gedanken bringen solltest. Welche Dinge stehen jetzt an ? In welcher Reihenfolge willst Du sie wie angehen? Was machst Du wann zuerst, was dann usw.? Was kannst Du im Moment auch mal hinten anstellen? Und wichtig: schreibe Dir Deine Überlegungen unbedingt auf !
Mache auch Deine Entspannung weiter, auch wenn sie im Moment weniger gut hilft. Nicht aufgeben - dran bleiben!
Vielleicht wäre es auch hilfreich, Dich etwas anleiten zu lassen - sozusagen einen roten Leitfaden zu nutzen, was Du tun kannst. Hier kann Selbsthilfeliteratur hilfreich sein. Kennst Du Gefühle verstehen, Probleme bewältigen sowie Ängste verstehen und bewältigen aus dem PAL Verlag?

Ansonsten handelt es sich wohl auch um Probleme, die schon längere Zeit bei Dir bestehen. Wenn dies so ist, solltest Du meines Erachtens auch mal über eine Auszeit z.B. in Form einer psychosomatischen Kur nachdenken, um mal etwas zur Ruhe zu kommen und Ansätze zur Lösung Deiner Probleme zu finden. Denn die gibt es sicherlich !

Hast Du bisher versucht, alles alleine auf die Reihe zu bekommen? Dann versuche es mit Unterstützung und Hilfe, etwa durch eine Psychotherapie.

Ich hoffe, Du findest einen Weg, der zu Dir paßt und daß einige Anregungen für Dich hilfreich sind.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius




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