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Hallo liebe Expertenrunde,

ich bin noch nicht allzulang hier angemeldet, aber der Leidensdruck treibt mich nun...

Zu meiner Geschichte:
Ca. ein halbes Jahr nachdem mein Vater gestorben war, ich war ca 9, hatte ich das erste mal ganz plötzlich einen Zustand den ich wohl am besten mit starker Derealisation beschreiben würde.
Ich glaube ich war etwas unruhig, aber der Moment verging...
Am Abend des selben Tages hatte ich dann das selbe noch einmal und reagierte extrem verängstigt, vor allem weil ich nicht erklären konnte was los war und meine Mutter und Oma besorgt und ratlos waren.
Es folgten lange Monate in denen ich mich fast durchgehend wie in Trance fühlte, immer von Angst und teilweise langen Panikattacken begleitet .
Es dauerte ca. 1 Jahr bis diese Zustände besser wurden, körperlich wurde ich mehrfach durchgecheckt und es war alles ok.

In meiner Jugendzeit ging es mir oft sehr schlecht, da ich unter Psychoterror seitens meines Stiefvaters litt, meine Panik und Derealisation war allerdings quasi nicht vorhanden.
Erst mit 18 Jahren fing es urplötzlich mit einer sehr starken Derealisation und einhergehender Panikattacke wieder an.
Auch da ging ein gutes Jahr vorüber bis es mir wieder besser ging.

Das nächste mal wieder das selbe - mit ca. 22 Jahren urplötzlich eine starke Attacke und wieder monatelang fast durchgängig Derealisation mit Angst und Panikzuständen, monatelang quasi durchgehend und rund um die Uhr.
Wirklich ganz erholt habe ich mich davon nicht, aber die Derealisation wurde auch da nach ca 1 Jahr erträglich und sehr nebensächlich.

Leider fing es Anfang diesen Jahres bei mir wieder an stärker zu werden, diesmal nicht plötzlich sondern eher schleichend und momentan geht es mir sehr sehr schlecht.
Ich habe täglich mehrere Stunden das Gefühl der Derealisation, fühle mich verwirrt und unkonzentriert, wie in einem Deja vu...
Hinzu kommt ein andauerndes Gefühl der starken Anspannung bis Angst und Panik.
Auch wenn ich zu Hause bin geht es mir so, habe ich allerdings etwas vor und muss aus dem Haus kann (muss aber nicht immer) es passieren, dass sich die Anspannung in Panik steigert. Diese kann sehr lang anhalten, manchmal allerdings werde ich auch durch meine Tätigkeiten richtiggehend abgelenkt bzw diese Zustände werden besser (dann aber auch manchmal wieder schlechter).

Ich bin in Therapie, allerdings habe ich nicht das Gefühl da weiterzukommen, zumal es mir momentan wirklich sehr schlecht geht.
Am Samstag fahre ich in Urlaub und auch das setzt mich schrecklich unter Druck und meine Anspannung wächst und wächst....Aber ich möchte der Panik auch nicht nachgeben und mich verkriechen und den Urlaub absagen oder nicht mehr einkaufen...

Nun zu meiner Frage: Gibt es eine Möglichkeit mich medikamentös zu unterstützen? Ich gerate langsam an die Grenzen dessen was für mich erträglich ist und bin (mal wieder) kurz davor zu verzweifeln weil es mir nur noch schlecht geht, und das ohne wirklich erkennbaren Grund...
Das einzige was ich noch hinzufügen kann ist, dass Wetterumschwünge meine Beschwerden verstärken, genau wie auch nur kleine Mengen Alk. oder verunsichernde Situationen, Antihistaminika, Lichtwechsel...

Was kann ich noch unternehmen, um endlich wieder unbeschwerter Leben zu können?
Ich gehe zwar davon aus, dass meine Symptome irgendwann wieder besser werden weil es bisher immer so war, aber ich möchte bis dahin nicht vor mich hin leiden und vor allem mich quälen müssen. Alleine kleine Dinge wie der Einkauf im Supermarkt sind für mich in diesem Zustand ein Staffellauf, auch wenn ich mich dazu zwinge um mich nicht unterkriegen zu lassen...

Was kann ich tun, um wieder aus diesem Derealisations-Angst-Panik Dreieck zu entkommen?

Viele Grüsse
Zoe

27.07.2009 18:40 • 30.07.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo Zoe,
ich kann gut verstehen, dass du im Augenblick mutlos und auch kraftlos bist. Umso lobenswerter ist es, dass du deinen Alltag lebst und auch in Urlaub gehen willst. Du schreibst, dass du dich nach dem Tod deines Vaters das erste Mal wie in Trance gefühlt hast. Es könnte sein, dass du eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hast. Hast du denn in der Therapie mit deiner Therapeutin über den Verlust deines Vaters gesprochen und habt ihr daran gearbeitet? Natürlich kann es auch andere Ursachen für deine Symptomen geben und es ist wichtig, sie herauszufinden. Es gibt an der Universität Mainz eine Spezialsprechstunde zur Depersonalisation/Derealisation (http://www.klinik.uni-mainz.de/psychosomatik/patienten/behandlungsangebote/ambulanzen/spezialsprechstunde-depersonalisation-derealisation.html, die du einmal besuchen könntest.

Für deine momentane Situation hilft dir das natürlich nicht. Von einer medikamentösen Unterstützung halte ich nicht viel, weil du dann auch in die Gefahr kommst, psychisch von Medikamenten abhängig zu werden. Schau dir stattdessen nochmals die Erste Hilfe Tipps zur Panik an. https://www.psychic.de/panikattacken-behandlung.php Lebe von einem Tag zum anderen, anstatt dir auszumalen, wie lange du noch leiden musst. Und erinnere dich immer wieder daran, dass du immer wieder aus diesem Zustand verstärkter Angst gekommen bist.




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