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Hallo,
ich habe eine generalisierte Angststörung. Ich konnte meinen Beruf nicht mehr ausüben,da sich meine Ängste dort am meisten zeigten, ich arbeite im medizinischen Bereich mit Patienten.
Ich war dann nach längerer Wartezeit und ambulanter Psychotherapie in einer psychosomatischen Tagesklinik.Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und bin viele Schritte weitergekommen.
Jetzt ab Januar habe ich eine neue Stelle angetreten,die Kollegen sind supernett und alles könnte super sein.Aber jetzt kommen die Ängste wieder und langsam beschleicht mich das Gefühl nicht mehr meinen Beruf ausüben zu können,wenn ich nur schon an die Patienten denke wird mir ganz anders.
Ich habe alles versucht aber ich glaube ich muss mir eingestehen ,dass es nicht mehr mein Beruf ist. Ich binwirklich verzweifelt was ich tun soll und wie soll ich meinem neuen Chef entgegentreten,ich bin erst seit einer Woche da .
Ich hoffe Du kannst mir einen Rat geben.
Vielen Dank im Voraus.

12.01.2009 13:18 • 15.01.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo Spezina,

es ist natürlich schwierig, aus der Ferne einen Rat zu geben, wenn es um schwierige (Lebens)entscheidungen geht, wie das bei Dir der Fall zu sein scheint. Dazu weiß ich zu wenig über Dich.

Aber hier einige Denkanstösse, die Du darauf überprüfen mußt, in wiefern sie zu Deiner Situation passen.

Als erstes kommt mir in den Sinn, dass Du jetzt keinen Schonraum mehr hast und nach längerer Therapie nun das normale Leben wieder aufnehmen musstest. Hier wäre es m.E. die Aufgabe der Einrichtung, die Dich betreut hat, Dir in dieser Übergangsphase, die oft schwierig ist (traue ich mir jetzt die Realität eigentlich zu?), mit ambulanter Therapie oder Beratung noch zur Seite zu stehen (Nachsorge !).

Als zweites fällt mir auf, dass Du Dich erst eine Woche mit der neuen, ungewohnten Situation konfrontierst und schon fliehen oder vermeiden willst. Überlege Dir mal, ob Du Dir da nicht sehr wenig Zeit gibst ? Jetzt gilt es, das was Du im Umgang mit Deinen Ängsten gelernt hast, in der Realität einzusetzen, zu üben und in Dein Leben zu integrieren. Von alleine wird das nicht gehen !

Wenn Du drittens erkennst, dass Dein jetziger Beruf wirklich nicht geeignet für Dich ist, bleibt Dir eigentlich nur der Weg, ihn aufzugeben. Dazu wäre es wichtig, Dich vom Arbeitsamt (Berufsberatung) über mögliche Wege informieren zu lassen. Denn dann wäre ja wahrscheinlich eine Umschulung notwendig, die auch vom Arbeitsamt finanziell getragen werden müßte. Dazu ist dann eine unterstützende Stellungnahme Deiner bisherigen Therapeuten wichtig. Auch wenn Du Dir über Deinen Weg noch nicht völlig im Klaren bist, wäre eine Kontaktaufnahme mit dem Arbeitsamt auf jeden Fall sinnvoll.
Dabei solltest Du unbedingt das einbeziehen, was Du an Stärken und Schwächen über Dich herausgefunden hast und das auch in eine neue Berufswahl einfliessen lassen.

Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius




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