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Hallo. Habe da mal eine Frage. Leide seit ca. 10 Jahren an Agoraphobie
mit Panikattacken. Habe Therapien gemacht und Vergangenheitsprobleme
und aktuelle Probleme aufgearbeitet. Bisher ist jedoch meine Störung durch mein jahrelanges Vermeidungsverhalten, mich den entsprechenden
Situationen auszusetzen, total verfestigt. Meine Konfrontationsübungen
konnte ich nur bis zu einem bestimmten Level steigern, dann kamen
wieder Rückschläge und Angst vor der Angst.
Momentan muss ich meinen ganzen Tagesablauf organisieren.
Ich habe Probleme mit dem Alleinsein zu Hause (ist besonders schwer,
wenn mein Mann und mein Kind aus dem Haus sind, weil die Zeit sehr
lange ist, ich nichts vermeiden kann und sich die Panikattacken immer
wieder aufschaukeln) und wenn ich das Haus verlassen will, komme
ich nur ein paar Schritte und brauche dann durch eine andere Person
Begleitung, auch Auto fahren geht nur, wenn jemand mit drin sitzt.
Habe auch schon Angsttagebuch geführt. Warum geht es mit meiner
Genesung nicht mehr über diesen Punkt hinaus ? Habe gemerkt Ablenkung hilft nicht unbedingt? Die Angst in engen Räumen ist hingegen rückläufig.Bisher habe ich Step by Step nach Angstherachie geübt. Haben Sie einen Rat für mich? Was mache ich falsch?

Vielen lieben Dank im voraus.

Feenstaub

01.02.2009 21:49 • 05.02.2009 #1


3 Antworten ↓


Hallo feenstaub,

ich habe da leider auch keine Zauberlösung für Dich. Ein Angstgeschehen ist meist sehr komplex und individuell. Ich kann dabei nur allgemeine Hinweise geben, weil ich Dich ja nur als die wenigen Zeilen kenne, die ich von Dir lesen kann.

Deshalb folgende Gedanken dazu:

1. Manchmal geht es nicht weiter, weil man nicht tatsächlich zu diesem Lebenszeitpunkt nicht weiter kommt, nicht alles ist machbar und beherrschbar. Vielleicht ist auch einfach der psychische Aufwand zu groß.
2. Du hast möglicherweise einen sekundären Krankheitsgewinn (unbewusst).
3. das Aufgeben der Angst sorgte möglicherweise dafür, das Du Dein Leben, Deine Beziehungen u.a.m. ändern müsstest, was Du doch nicht willst oder wovorDu noch größere Angst hast.
4.Oder Du nimmt eine Schonhaltung bei der Angstkonfrontation ein. Ich will meine Angst loswerden, aber die Angstsymptome nicht aushalten. Sie dürfen nicht so groß sein, wie sie sind. Es sollte mir doch nicht so schwer gemacht werden.

All diese Einstellungen laufen in der Regel unterbewusst ab, sind aber da und wirken !

D.h. aber, das es manchmal angebracht ist, das es also gute Gründe geben kann, die Angst anzunehmen, vor ihr zu kapitulieren und nicht mehr gegen sie zu kämpfen. Dann ist die Angst zwar noch da, aber man kann sich wieder stärker anderen Dingen in seinem Leben zuwenden. Denn schließlich besteht Deine Persönlichkeit und Dein Leben nicht nur aus Angst.
Es kann aber auch heißen, man schlägt einen neuen Weg ein und macht z.B. eine Intensivbehandlung in einer Klinik - aber erst, wenn man die o.g. Punkte für sich einigermaßen geklärt hat und eine Veränderung wirklich will - mit all ihren Konsequenzen während der Behandlung und danach !
Gut wären dazu spezielle Fachkliniken (keine einfache Kurklinik !) wie z.B.
- Klinik Berus, Überherrn-Berus
- Psychosomatische Klinik Windach-Ammersee
- Psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim
- Vogelsbergklinik Grebenhain
- Klinik Roseneck, Prien
- Psychosomatische Fachklinik Bad Pyrmont

Du kannst Dich ja mal näher informieren. Weitere Informationen und Hilfestellungen findest Du auch unter https://www.psychic.de/psychotherapeuten.php sowie unter http://www.christoph-dornier-stiftung.de/index.php?id=25.

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung, ob und was Du tun willst und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius

A


Konfrontationsübungen bei Angst vor der Angst

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Hallo Bernd,

möchte mich ganz herzlich für die neuen Denkansätze bedanken.

Werde mir alles gründlich durch den Kopf gehen lassen und neu durchstarten.

Vielen Dank auch den Initiatoren dieses Forums, werde es gern
weiter empfehlen.


Liebe Grüße


Feenstaub

Hallo,

danke für Deine Rückmeldung.

Gruß

Remelius




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