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liebe fr.dr.wolf!

erst mal zu mir: bin 27, verheiratet, habe zwei kinder (2+5).
meine ängste und panikattacken habe ich seit der zweiten schwangerschaft. ich machte mir große sorgen um mein kind, da ich immer wieder blutungen hatte, eiweiß im urin und der blutdruck war leicht erhöht-ANGST vor schwangerschaftsvergiftung. so ging es die ganze schwangerschaft. nach der stillphase, nach 5 monaten nahm ich dann 17 kilo ab, und hochzeitsstreß kam auch dazu.- depressionen und angst umzufallen war in dieser zeit mein problem. behandlung 3 monate mit opripramol 50 mg - es war dann wieder alles einigermaßen o.k.
doch dieses jahr im januar fing alles doppelt so schlimm an. panikattacken beim autofahren, ging bis zur todesangst. wieder behandlung mit 1mal 50mg opripramol am abend.-es ging dann wieder so.
im april dieses jahres bekamm ich zusätzlich noch ein taubheitsgefühl in der rechten gesichtshälfte, re, hand, re.fußsohle. es bestand der verdacht auf ms. doch neurologisch, mrt , liquorpunktion war alles o.k.
das taubheitsgefühl geht manchmal weg und dann ist es wieder da. es macht mich fast wahnsinnig. dadurch haben sich die panikattacken auch verschlimmert. ich habe ständig anst tod umzufallen, oder eine schwere krankeheit zu haben.
ich seit april ständig erschöpft, denke manchmal ich schaff das alles nicht mehr. habe einen platz für eine phsycotherapie in einem jahr. was habe ich denn nur bloß?

22.09.2007 19:36 • 24.09.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo liebe Blume,

erstmal herzlich willkommen im Forum. Du hast direkt Fr.Dr.Wolf angesprochen. Ich hoffe, es ist trotzdem o.k., wenn ich Dir antworte.

Ich kann sehr gut verstehen, unter welchem Druck Du stehen musst. Denn neben Deinen eignen Problemen hast Du Dich ja noch um Deine Familie und besonders Deine Kinder zu kümmern. Das ist manchmal sicherlich schwierig, zu bewältigen. Und ich möchte Dir meinen Respekt aussprechen, dass Du dies alles bisher doch noch schaffst.

Möglicherweise hast Du in Deiner letzten Schwangerschaft mit all dem Stress und den Sorgen, die Du Dir gemacht hast, eine Wochenbettdepression gehabt. Dies ist sogar recht häufig. Bei den meisten Frauen verschwindet diese Krisenreaktion nach einigen Wochen wieder. Bei anderen dagegen kann sich dies auch verfestigen, wurde nicht richtig verarbeitet und bricht immer wieder in Phasen durch unterschiedlichste Reaktionen hervor.

Die vorher erlebte Hilflosigkeit und Angst, etwas nicht zu schaffen oder nicht unter Kontrolle zu haben,kann dann natürlich auch den Boden dafür bereiten, dass Du eine Angststörung entwickelt hast, die sich bis hin zu Panikattacken steigern kann.

Die von Dir geschilderten Taubheitsgefühle, die ja offenbar und erfreulicherweise keine organische Ursache haben, können in diesem Zusammenhang eher als somatische Begleiterscheinungen Deiner psychischen Probleme angesehen werden.

Du schreibst, dass Du in etwa einem Jahr einen Psychotherapieplatz bekämst. Diese Wartezeit halte ich bei dem Druck, unter dem Du stehst, für viel zu lange. Hier kann ich Dir nur raten, zusätzlich weiter nach einem Therapeuten zu suchen, der Dir früher eine Therapie anbieten kann.
Sollte Dir das Medikament, dass Du schon öfter erhalten hast, helfen, so wäre es möglicherweise sinnvoll, dies vorläufig über einen längeren Zeitraum regelmäßig einzunehmen - vorausgesetzt eine fachärztliche Betreuung ist gewährleistet. Denn es scheint mir nicht sinnvoll, auf diese Hilfe zu verzichten, so lange Du keine alternative Behandlung hast.

Sollte sich Deine Situation weiter zuspitzen, was ich Dir natürlich nicht wünsche, wäre vielleicht auch an eine psychosomatische Kur in einer verhaltenstherapeutischen Klinik zu denken, um Dir rascher und intensiver helfen zu können. Das würde natürlich voraussetzen, dass Du dies mit Deiner Familie organisieren könntest - und das tut man aus meiner Erfahrung heraus oft erst, wenn man merkt, dass es für die Familie schlimmer ist, wenn man den Schritt nicht tut.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass Du bald Hilfe finden wirst.

Lieben Gruß

Bernd Remelius




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