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Ich weiß mittlerweile, warum meine ery entstanden ist- Weil ich nie gefühle gezeigt habe und sie sich ihren weg nach draußen suchen!
Auch weiß ich, dass das erröten nicht von alleine verschwindet!
Ich weiß aber nicht, was damit gemeint ist: Gefühle zeigen, sich selbst finden und zum rot werden eine ,,egal`` Einstellung zu bekommen!
So wäre der weg zur heilung, aber wie soll das gehen!

Könnt ihr mir helfen/Tips geben?

Vielen Dank

28.05.2008 18:08 • 29.05.2008 #1


Hallo Pessimist,

Deine Frage am Ende passt ja ganz gut zu Deinem Pseudonym. Du scheinst nicht sehr daran zu glauben, dass Du das schaffen kannst. Dann fängst Du natürlich erst gar nicht damit an, nach Lösungen zu suchen.

Aber vielleicht täusche ich mich ja und Du kannst mit dem Folgenden doch etwas anfangen.

Beim Erröten handelt es sich um eine physiologische Reaktion, über die wir keinerlei Kontrolle haben. Also ausknipsen is nich !

Deshalb macht es auch keinen Sinn, nach allerlei Ursachen zu suchen und das Gefühl und das Erröten selbst kontrollieren zu wollen. Das löst es auf jeden Fall ganz sicher aus. Zentral ist meist die Einstellung, es sei eine Katastrophe, zu erröten und dass dies auch andere sehen werden. Dahinter steckt natürlich die Angst, deshalb abgewertet und abgelehnt zu werden. Man schämt sich bis in die Knochen. Diese zentrale Einstellung muss bearbeitet werden, weil sie irrational ist und Deine Angst immer wieder auslöst.

Wie man das macht, würde hier zu weit führen. Aber ich empfehle Dir das Buch: Gefühle verstehen, Probleme bewältigen aus dem PAL Verlag. Dies ist ein Arbeitsbuch, mit dem Du Dein Problem gezielt angehen kannst. Das bedeutet aber: es tun und üben - nicht nur darüber nachdenken und es Dir weg wünschen.

Gleiches gilt, wenn Du schrittweise mehr Gefühle zeigen willst. Zuerst Selbstbeobachtung, damit Du mehr über Deine Gefühle lernst. Aufschreiben, wann und wo Du Dich wie gefühlt hast, aufmerksam sein auf das, was in Dir vorgeht. Dann schrittweise häufiger mal Dir selbst vor dem Spiegel, später auch anderen Personen in ICH-Form Dein Gefühl mitteilen (zuerst positives: Ich freu mich, dass Du...), später auch weniger positive Gefühle (Ich habe mich geärgert, dass du ...). Ich hoffe, Du siehst, wohin der Weg gehen kann.

Und als Extratipp zum Schluss für alle Pessimisten noch ein schönes Selbsthilfebuch, das mir persönlich besonders gefällt und schon vielen, die damit gearbeitet haben, geholfen hat: Ich kann, wenn ich will: Anleitung zur psychologischen Selbsthilfe von Arnold Lazarus, Allen Fay und Wolfgang Pauls.

So jetzt hast Du einiges zu tun. Ich hoffe, es bringst Dich weiter. Denke daran: es gibt nichts gutes, außer man tut es!

Gruß

Bernd Remelius



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