Bahnfahrt

Hallo,
ich leide an Angst- und Panikattacken, seit nun fast 3 Jahren. Gerade habe ich zum Thema Angst vor der Angst hier auf der Seite folgendes gelesen:
Die Angst vor der Angst ist jedoch eine unangemessene und schädliche Angst und deshalb müssen wir mit ihr ganz anders umgehen: Wir müssen uns der Angst stellen, d.h. uns bewusst mit den Situationen konfrontieren, in denen wir befürchten, dass eine Angstattacke auftritt. Nur so können wir erleben und spüren, dass ein Panikanfall unangenehm, aber ungefährlich ist.

Je mehr wir die Angst vor der Angst verlieren, umso ruhiger und entspannter werden wir und umso seltener treten unsere Angstattacken auf.

- Mir geht es jeden Tag so, denn ich fahre fast jeden Tag mit der Bahn (Auto fahre ich nicht mehr) und das nun schon seit über 2 Jahren. D.h. ich begebe mich Tag für Tag in die Situation und konfrontiere mich mit der Angst. Aber egal was ich mache, wenn ich einen schlechten Tag habe, kommt die Angst doch wieder! Es ist sooooo... frustrierend! Ich weiß das die Bahn nicht gefährlich ist, aber mein Körper bekommt das einfach nicht hin! Was soll ich nur tun?
Schnuff

Hallo schnuff,

erstmal hallo an Dich!

Grundsätzlich ist es sinnvoll, was Du tust.

Du musst allerdings bedenken, das die Bahnfahrt nur eine von vielen Situationen ist, die Deine Angst auslösen können. Das Bahnfahren alleine wird also nicht ausreichen.

Zum anderen ist neben der Konfrontation mit der Angst auch die Arbeit an den eigenen Gedanken und Einstellungen sehr wichtig, die die Ängste begründen. Dies wird oft vernachlässigt, wenn man alleine versucht, seine Ängste zu bewältigen.

Schaue Dir mal das Buch von Fr.Dr.Wolf, Ängste verstehen und bewältigen aus dem PAL Verlag an. Damit könntest Du sicher systematischer an Dir arbeiten.

Da Deine Ängste schon drei Jahre bestehen, würde ich Dir gerne empfehlen, doch auch professionelle Hilfe in Form einer ambulanten verhaltenstherapeutischen Behandlung in Anspruch zu nehmen, Dir also zu Deinen eigenen Bemühungen kompetente Unterstützung zu holen.

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und grüsse Dich herzlich

Bernd Remelius