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Liebe Experten,

ich habe seit langer Zeit eine generalisierte Angststörung. Vor 4 Jahren bekam ich dann zum ersten Mal eine Verhaltenstherapie (die früheren Versuche basierten auf analytischer Psychotherapie). Ich hatte jedenfalls nun endlich das Gefühl, dass ich mit dieser Therapieform meine Ängste in den Griff kriegen könnte, aber irgendwie ist es, als wären wir auf halber Strecke stehen geblieben, und seit eineinhalb Jahren ist die Regeltherapie zu Ende und ich gehe nur noch einmal im Quartal zur Nachsorge.

Und jedes Mal, wenn ich rückfällig werde, sagt mir die Therapeutin das Gleiche: solange ich nicht die Dinge tue, die wir in der Therapie besprochen (Entspannungsübungen, Sport machen, auf´s Wesentliche konzentrieren etc.) haben, kann sie mir nicht weiter helfen.

Ich sehe das aber anders: Wir haben besprochen WARUM die Angst kommt, wir haben besprochen WAS man in solchen Situationen tun kann, aber das ''WIE''......darauf bekam ich noch nie eine Antwort.

Frage:
Was gibt es für mich noch für Möglichkeiten? Gibt es noch andere Therapieformen? Oder gibt es Ratschläge, die einem zeigen WIE man (in der Praxis) beispielsweise Gewohnheiten verändern kann?

Vielen Dank im voraus für die Antwort

LG
Lizzy

15.09.2008 14:44 • 18.09.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo Lizzy,

Gewohnheiten zu verändern ist nicht immer einfach und es bedarf vieler kleinen Schritte und immer wieder Übungen, sich seinen Ängsten zu stellen. Wenn Du das aber alles weißt und trotzdem Probleme hast, das umzusetzen, was Du weißt, dann ist die Frage: bist Du wirklich ausreichend motiviert? Suchst Du die Hilfe nicht doch von außen? Tust Du wirklich genug, um Deine alten Reaktionsmuster zu verändern? hat es möglicherweise auch etwas positives, einen Krankheitsgewinn, an Deinen Ängsten festzuhaltenden, der Dir bisher noch nicht bewusst genug ist ? Mit diesen Fragen solltest Du Dich noch einmal auseinandersetzen.

Wenn man nicht weiterkommt, kann es auch sinnvoll sein, an eine stationäre Behandlung zu denken - keine übliche Kur, sondern eine Behandlung in einer therapeutischen Klinik, die auf Angstbehandlung spezialisiert ist.

Als erstes würde ich Dir aber empfehlen, noch einmal gründlich bei Dir nachzusehen, was Du schon tust, was Du vermeidest, ob Du genug tust (nicht nur denkst !). Dabei könnte Dir auch die Seite

https://www.psychic.de/angst-vor-ablehnung.php

weiterhelfen. Schaue Dich da mal genau um und überprüfe dabei, was Dir schon klar ist, was Du Neues erfährst, was Du schon tust, was noch nicht, wo Du neue Ansatzpunkte für Dich finden kannst.
Auch das Buch von Dr. Doris Wolf, Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag kann Dir weiterhelfen, wenn Du es als Arbeitsbuch siehst und damit immer wieder an Deinen Ängsten arbeitest.

Ich weiß nicht, ob Du damit weiterkommen wirst. Was ich aber sicher weiß: eine Lösung wird nicht von außen oder durch abwarten oder durch Zauberei entstehen, sondern nur durch Dich selbst aufgebaut werden können.

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und grüße Dich herzlich


Bernd Remelius




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