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mein problem:

befinde mich in schwieriger situation. wir haben ein haus gekauft, dass wir renovieren. ist mit viel stress, aufregung (arbeit, klappt alles, reicht das geld, war es die richtige entscheidung) verbunden. bin generell ein ängstlicher mensch, möchte alles planen. habe mein leben, familie, job etc im griff und führe glückliche ehe.

die sache mit dem haus hat mich nun in angst versetzt. sonst bin ich sehr selbstbewusst, mir macht so schnell nichts angst. keine panikattacken etc oder angst vor krankheiten, unfällen....

woran erkenne ich nun ob dies eine generalisierte angststörung ist oder ob es einfach gerade eine schwierige zeit ist, die mir eben angst macht weil sie außergewöhnlich ist ?

können sie mir da den unterschied erklären, bzw symptome ?

vielen dank
susa

02.10.2008 13:02 • 09.10.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo susa,

das ist eine wichtige Frage, die Du da stellst und deren Beantwortung auch für andere wichtig sein könnte.

Deine Frage macht nämlich klar, dass Angst ganz normal ist und zum Leben eines jeden Menschen gehört. Sie schützt uns. Sie ist dann angemessen, wenn sie auf einer realen Gefahr basiert oder wenn sie dazu dient, eine Situation noch einmal kritisch zu überprüfen, ob man sie bewältigen kann, ob man noch etwas dazu lernen muss, um sie zu bewältigen oder ob man sich noch zusätzliche Hilfe und Unterstützung holen sollte.

Dies hat mit einer Angsterkrankung oder einer Angststörung nur dann etwas zu tun, wenn sich die Angst so steigert, dass man nicht mehr klar denken kann, obwohl man eigentlich weiß, dass es keine reale Gefahr gibt oder man sehr übertreibt (katastrophierende Gedanken) - und dies über viele Monate und Jahre so geht !

Deine eigene Reaktion hat also nichts Krankhaftes. Bei einem Hausbauprojekt hat der eine mehr, der andere weniger Sorgen. Wir Menschen unterscheiden uns nun mal. Das ist ganz normal. Wichtig ist, dass man jetzt nicht in Panik verfällt und die Gefahren übertreibt und beginnt, völlig irrational zu denken (Übertreiben, Katastrophisieren, die Sicht nur noch darauf zu richten ...). Mache Dir Deine Sorgen klar, schaue sie kritisch auf ihren Realitätsgehalt hin an und schätze die Wahrscheinlichkeit realistisch ab.

Als Beispiel etwas ganz anderes: Ich fahre morgens mit dem Auto zur Arbeit und weiß, dass Unfälle passieren können. Ich könnte sogar dabei sterben. Das ist ein ganz normales Risiko im Leben eines Menschen. Und es ist eine ganz reale Gefahr.
ABER: Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering im Vergleich zu den vielen Menschen, die Auto fahren und bis an ihr Lebensende keinen tödlichen Unfall haben. Das mache ich mir klar und weigere mich (meine Entscheidung !) deshalb, weiter darüber nach zu denken. Ich tue es einfach, weil es mir wichtig ist.

Also - ihr werdet das schon schaffen, wenn auch mit Mühen und manchen Problemen, aber ihr schafft das oder findet eine andere Lösung, wenn es notwendig werden sollte. Die hat aber Zeit, wenn es so weit wäre.

Ich wünsche Euch viel Spaß bei Eure Aufgabe und den Ausblick, einmal schön zu wohnen und dann zufrieden zu sein, dass ihr Euch so entschieden habt.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius




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