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Hallo ich brauche eine Hilfe.
Ich leide unter einer Angsterkrankung und hatte mal in einer Klinik eine Verhaltenstherapie gemacht, mir ging es dann auch ganz gut. Hatte aber einen Rückfall vor 10 Jahren von dem ich mich nicht mehr erholt habe.
Also ich habe das nicht mehr im Griff, habe dann nochmal 2 Jahre eine Therapie gemacht mit NLP was nicht soviel gebracht hat, aber schon ein bischen. Ich hatte dann eine Hypnosetherapie gemacht die vom Therapeuten einfach abgebrochen wurde, ich hatte da voll die Hoffnung.
Jetzt weiss ich im Moment nicht so richtig was ich machen soll.
Mein Hypnosetherapeut meinte ich sollte eine systemische Therapie machen, aber ich weiss nicht ob das das richtige ist.
Ich denke über Psychoanalyse oder tiefenpsychologische fundierte Therapie nach, da ich überzeut bin das das Problem im Unterbewusstsein bearbeitet werden muss. Auch Hypnose ist für mich noch ein Thema allerdings kann ich es mir im Moment nicht leisten und wäre nur bei einem Psychologen möglich, der das zusätzlich anbietet. Wenn die Therapie von der Kasse bezahlt wird.
Ich weiss jetzt nicht was für eine Therapie ich machen soll.
Könnt ihr mir helfen, aber bitte nicht VT sagen weil man traniert dort die Angst weg aber es kann immer wieder Rückfälle geben solange man das im Unterbewusstsein nicht ändert, ich denke man muss das erst im Unterbewusstsein ändern bevor man evtl. nochmal ne VT macht.

19.04.2008 13:02 • 21.04.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo noelas,

der Unterschied zwischen verschiedenen therapeutischen Herangehensweisen besteht nicht nur in den Methoden, sondern auch in den Modellen, die man von bestimmten Störungen hat. So geht die Verhaltenstherapie davon aus, dass es kein Unterbewusstsein i.S. der Tiefenpsychologie gibt. Wir sprechen viel mehr von gelernten, im Gehirn stark automatisierten Reaktionsmustern, die in Teilen oder ganz - je danach, wie sehr sie eintrainiert sind - natürlich auch unbewusst ablaufen. Das Bewusste wird genutzt, um solche Automatismen zu unterbrechen und neue Denkweisen und Verhaltensmuster zu lernen. Gefühle sind in der VT gelernte Signalsysteme, die Reaktionen auslösen, aber auch Hinweise auf inadäquate Denk- und Verhaltensmuster geben.

Das nur zur Vorerklärung, da ich selbst Verhaltentherapeut bin und natürlich - trotz gesunder kritischer Distanz - von diesen Voraussetzungen überzeugt bin. Es ist deshalb immer schwierig, zu einem anderen therapeutischen System zu raten.

Aber natürlich kann die VT auch nicht alles und die anderen therapeutischen Herangehensweisen können ihre Berechtigung und Erfolg haben. Da Du mit VT - wobei man noch schauen müsste, wie das genau abgelaufen ist - keine stabilen Veränderungen erreicht hast, suchst Du nach anderen Herangehensweisen. Das ist verständlich. Ich kann nur sagen - dann musst Du es ausprobieren ! Niemand kann Dir genau vorhersagen, was Dir speziell helfen wird.

Auf jeden Fall spricht Deine derzeitige eigene Erklärung (Unterbewusstsein) eher dafür, nochmals eine Hypnose oder hypnotherapeutische Behandlung zu versuchen. Du kannst sicherlich auch Therapeuten finden, die dies als Zusatzausbildung haben und über die Kasse abrechnen können. Hier sind oft die gelben Seiten hilfreich. Auch Deine Krankenkasse kann Dir weiterhelfen. Auch berufliche Ständevertretungen und Gesellschaften zur Hypnose oder Hypnotherapie helfen weiter und sind gut über das Internet zu recherchieren.

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und dass Du in der schrittweisen Überwindung oder zumindest Reduzierung Deiner Ängste weiterkommst.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius




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