auch ich möchte mich kurz - oder besser lang – vorstellen, mich in die Riege der „Angsthasen“ einreihen und auch gleich mal einige Fragen loswerden. Ich bin 28. Verheiratet und Mutter einer 2-jährigen Tochter. Vor drei Monaten ging es los und laut meinem Hausarzt habe ich Angststörungen.
Es kam plötzlich und meiner Meinung nach gab es keinen Auslöser. Es gab in meinem Leben die letzten Monate keinerlei Besonderheiten, ich war wohl etwas gestresst, durch Job, Kind, häufige Krankheit meiner Tochter, eine zu pflegende Oma, Haushalt etc. Das Übliche hald. Außer: Der Tag, an dem Alles begann, war der Tag, an dem ich das erste Mal seit 2 Jahren wieder meine Periode hatte (nach Schwangerschaft, Stillen und Drei-Monatsspritze). Und laut meinen Beobachtungen spielt es sich immer nach folgendem Schema ab:
• !Meiner Meinung nach! zyklusabhängige Panik. Das heißt: ca. 4 Tage vor meiner Periode ist sozusagen der Tag X. Dann geht es mir RICHTIG schlecht. Ich hab wirre, unrealistische Gedanken über Tod, Krankheit, die Zukunft, die von mir in keiner Weise beeinflussbar sind, durch beruhigende Gedanken, Atmung, Ablenkung. Ich habe aber nicht die – oft beschriebenen - Symptome wie Herzrasen, Schwitzen etc.. Nach den ersten „Attacken“ habe ich mich übergeben und eine Art Muskelzucken oder Zittern in den Beinen. Das kann ich mittlerweile etwas steuern. Mir ist zwar kotzübel, aber ich muss Gott sei Dank nicht brechen.
• Nach der schlimmsten Phase habe ich dann mehrere Tage, bis über eine Woche sowas wie Nachwehen. Einerseits körperlich: extreme Probleme mit dem Magen. Appetitlosigkeit, Übelkeit, darauf folgend Gewichtsverlust, extreme Verspannungen am ganzen Körper, was wiederum Kopfschmerzen und Brustschmerzen (die mich natürlich gleich wieder verunsichern) auslöst und auch sehr starke Müdigkeit.
• Ansonsten habe ich dann andauernd ein fürchterliches Gefühl, dass mich den ganzen Tag begleitet. Eine Art innere Unruhe, mittel bis stark verängstigt, stark empfindsam gegenüber JEDER körperlichen Erscheinung.
• Dann habe ich noch ca. 3 Tage an denen es mir besser geht. Ich bin zwar ebenfalls sehr empfindlich, aber kann mein Angstgefühl selbst kontrollieren. Mich beruhigen, ablenken und durch Atmung oder wenn ich mit Jemandem darüber spreche es sehr positiv beeinflussen.
• Tja, und da meine Zyklen nur 14 Tage dauern, geht das Spiel dann gleich wieder von vorne los. Kein Arzt wollte mir bestätigen, dass es einen Zusammenhang mit den Hormonen geben könnte. Außer – natürlich – meine Frauenärztin. Die meinte, es könnte mit der Hormonumstellung nach Absetzen der 3Monatsspritze und mit einer Zyste am Eierstock zusammenhängen.
Wenn ich hier so lese, scheint es mir wohl tatsächlich noch recht gut zu gehen. Andererseits ist es für mich natürlich dennoch eine ENORME Last. Gerade, da ich wegen meiner Tochter immer „auf der Höhe“ sein muss. Ich habe auch keine „richtigen“ Panikattacken, wie hier oft beschrieben, sondern eher eine dauerhafte, ständig vorhandene Angst. Was mich stark belastet.
Hier jetzt also mal ein paar Fragen an euch, die mich ständig beschäftigen:
• Kann eine Angststörung hormonell bedingt sein?
• Kann man eine Angststörung ohne Tabletten besiegen? Bzw. Kann man eine Angststörung überhaupt besiegen? (ich lese hier von Leidenswegen über Jahre! Und ich bin jetzt nach drei Monaten schon verzweifelt.)
• Ist es möglich, dass eine Angststörung solch häftige körperliche Reaktionen, wie Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust (pro Zyklus ca. 2-3 Kilo – Insgesamt ca. 14) mit sich bringt?
• Welcher Arzt wäre Ratsam? Ich war beim Hausarzt, Neurologen, Gastroentereologen, Frauenarzt. Der Hausarzt und Neurologe wollten mir pauschal mal einfach Tabletten verschreiben und beide reagierten etwa ähnlich auf meine Nachfrage, ob solch starke körperliche Reaktionen normal wären Glauben Sie hald, wenn man Ihnen was sagt. Das spielt sich ALLES in Ihrem Kopf ab. Ich habe außerdem vor drei Wochen mit einer Psychotherapie begonne, die sich noch nicht so 100%ig richtig oder hilfreich anfühlt.
Ich hatte noch nie Probleme mit der Psyche, weshalb es mir auch sehr schwer fällt, die Situation anzunehmen. Seit ich aber zumindest in Grundzügen daran glaube, dass es eine Kopfsache ist, geht es mir ETWAS besser.
Vielen lieben Dank schon mal für euren Rat/eure Hilfe!
28.10.2013 08:56 • • 28.10.2013 #1