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Ich war 3 Tage (bis gestern abend) nicht Zuhause und auch nicht in der Stadt in der ich lebe... ich war zu Besuch in meinem alten Zuhause und hab eine alte Freundin besucht, das Tat echt mal gut! Aber ich hab wenig geschlafen, es war sehr stressig etc.

Seit dem ich wieder daheim bin ich total fertig! Ich kam daheim an und habe gemerkt wie anstrengend die 3 Tage eigentlich waren, ich habe sogar bis jetzt geschlafen
Ich fühle mich aber total fremd in meiner Wohnung, ganz komisches und richtig schlimmes Gefühl... vor allem mein Schlafzimmer ist komisch und dort fühle ich mich fremd... ich bin noch gar nicht angekommen...
Kennt das jemand? Ist das normal? Ich könnte durchdrehen!

30.06.2016 11:49 • 30.06.2016 #1


6 Antworten ↓


Hallo Mrs. Angst,

inwiefern waren die drei Tage denn anstrengend? In gewisser Weise bist Du ja in Deine Vergangenheit zurückgereist und das kann schon unterschwellig Einiges in Bewegung setzen, positiv wie negativ.

Das Gefühl des Fremdseins in der eigenen Wohnung kenne ich persönlich aus meiner schlimmsten Angstzeit. Ich habe mich an jedem anderen Ort wohler und heimeliger gefühlt als zuhause. Mein zuhause habe ich gleich gesetzt mit Einsamkeit. Ich musste erst wieder lernen, auch mit mir alleine glücklich und zufrieden zu sein. Inzwischen geht das auch wieder sehr gut in meiner eigenen Wohnung.

LG, Martina

A


Zuhause ankommen/ Panik und Unruhe

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Nicht durchdrehen, ankommen. Ich denk mal, du hattest echt Spaß und kein Drandenken an deine Angst. Und jetzt kommt der blöde Alltag wieder, bzw. du musst den Stress erst mal verdauen.

Es ist auch nicht deine Wohnung, die dich verunsichert. Es ist deine innere Unruhe und Angst, die sich jetzt wieder zeigt.

Ganz wichtig, das jetzt zu unterscheiden. Deine Wohnung ist immer noch dein Hort. Nur du bist im Moment noch nicht angekommen und etwas durcheinander.

Mach jetzt nicht den Fehler, zu denken, dass es an der Wohnung liegt. Ich kenn das, schnell reden wir uns was ein.

Also, es ist nie das draußen, das uns verängstigt, es ist in uns drin. Sehr großer Unterschied.

Ich habe das Gefühl vor allem, wenn ich von der Klinik wieder nach Hause komme. Völlig normal.

Jajajaaaaaa,
dieses Gefühl, dass die eigenen vier Wände komplett anders aussehen und man Angst bekommt, es wird nicht mehr so wie es war, bevor man weg war. Und man könne sich nicht mehr daran gewöhnen. Es riecht sogar noch ungewohnt. Wie ich es hasse...
Das geht in wenigen Tagen wieder weg. Es hilft, vertraute Orte in der Umgebung aufzusuchen und wenn es nur der Stamm-Supermarkt ist. Oder mal ne Runde durchputzen. So viel Routine wie möglich eben.

Wir waren viel unterwegs, haben wenig gegessen und wenig geschlafen und bei der Freundin bei der ich, gab es in der Familie einen schlimmen Unfall, weswegen ich länger als geplant blieb weil ich sie so nicht alleine lassen konnte!

Ja ich fühle mich immer noch als wäre ich noch nicht hier angekommen. Ich War in meiner alten Heimat einige Jahre nicht mehr... und ich hänge noch zwischen Vergangenheit und Gegenwart fest das fühlt sich ganz schlimm an.

Es ist aber nichts in Stein gemeißelt!

Deine Erinnerungen, Deine Vergangenheit und somit Deine alte Heimat kann Dir niemals irgend jemand nehmen, sage Dir das immer wieder! Und Du bist auch nicht von dort verscheucht worden, sondern freiwillig gegangen, weil Du sicher Deine Gründe hattest.

Schreibe Dir mal in Ruhe alle Vor- und Nachteile auf und wäge ab. Und dann entscheide noch einmal neu, wohin Du gehörst. Wir Menschen haben bei ganz vielen Dingen die Wahl, nur können wir das meistens nicht genau wahr nehmen und fühlen uns schnell gefangen. Aber das ist ein Trugschluss, verbunden mit der Angst vor konsequenter Entscheidung.

LG, Martina





Dr. Christina Wiesemann
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