Sorry im Vorwege für den langen Text.
Ich habe von vielen hier gelesen, das sie nach heftigen Schicksalschlägen mit der Angst und den PA's leben. Ich sehe darin den winzigen Vorteil, das man einen Knoten hat an dem man herumpfriemeln kann. Nun ist das bei mir mal gar nicht so. Ich habe damals die Therapie deshalb auch abgebrochen, weil die Therapeutin auch nicht verstand woher die Probleme kamen.
Ich hatte eine einigermaßen gute Kindheit, Mobbing, war ein Thema und sensibel war ich auch schon immer, aber sonst keine heftigeren Schicksalsschläge. Meine Mutter und mein Vater sind noch verheiratet, ich bin inzwischen 28 und im Grunde kann ich mir nicht vorstellen das die Angst von dort kommt. Meine Mutter war sehr überfürsorglich und pingelig, von wegen wenn Kinder kamen zum spielen, durften die nichts anfassen wegen der Fingerabdrücke, die sie dann gleich weggeputzt hat und Schuld war ich, weil ich nicht gut genug aufgepasst habe.
Das war das, aber kann das ein Knotenpunkt sein?
Ich weiß nicht. Richtig bewusst kam die Angst erst mit der Schwangerschaft 2006, da habe ich permanent gedacht mit dem Baby stimmt was nicht. Ich war anfangs ein Schwangerschaftswrack, labil, verheult, hilflos. Nun kam bei mir auch noch hinzu, das sich unser Haus, das wir zuvor Ende 2005 kauften, als Bauruine rausstellte und so stand ich als Schwangere in einem Baustellen-Haus, ohne Küche ohne Bad, mit nur einem Wasserhahn, aus dem kaltes Wasser floß. Erst sieben Monate später war das einigermaßen im Griff. Mein Mann hat sich wirklich den A... aufgerissen, alles in Eigenleistung usw. Damals habe ich einen seltsamen Faible entwickelt und immer abends meine Hände mit Sagrotan eingesprüht, weil ich dachte die seien verkeimt. Keine Ahnung warum.
Ich frage mich nun also, ist das der Knotenpunkt, ist das der Auslöser für meine jetzigen Probleme?
Als die Kleine da war, schlimme Geburt im Übrigen, da war ich ständig in Sorge und völlig von der Rolle, ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich habe sie nur mit mir rumgeschleppt und fühlte mich restlos überfordert. Ich wollte doch alles richtig machen und habe mich sehr unter Druck gesetzt, außerdem hatte ich das Gefühl am Leben nicht mehr teil zu haben. Ich fand schon die Fahrt zum Einkaufen ein Highlight, aber da die Lütte die ersten drei Monate durchweg geschrien hat, war das fast nicht möglich. Nun ja, dann kam irgendwann ein Tag an dem ich aufstand und mir war schwindelig und es ging nicht weg, eine Woche später bin ich hyperventilierend mit Krankenwagen ins KH gefahren worden. Dort wurde eine Kernspin verordnet, denn durch den Schwindel dachte ich an einen Hirntumor und ich verabschiedete mich bereits vom Leben und von meiner Familie. Da war allerdings nichts und der Schwindel verschwand allmählich fast ganz, dafür schlich sich der Reizmagen-darm ein und ich war Dauergast bei Ärzten wegen jedem Mist. Obwohl ich echt ungern zum Arzt gehe.
Ich bin schon mit den kleinsten Kleinigkeiten überfordert. Ich bin ungeduldig und aggressiv und ich reagierte übereizt, ich erschrecke mich schnell und heftig und habe alles was man so kennt, von Schwindel, über das Gefühl neben sich zu stehen, Herzstolperer, spürbaren Puls, Ohrensausen, Taubheitsgefühle, Kribbeln, chronische Schmerzen usw. Wenn schon denn schon ...und heute ist wieder alles ganz schlimm. Manchmal habe ich das Gefühl, gerade weil ich hier bin, gerade weil ich hier schreibe und lese geht es mir schlechter und tatsächlich geht es mir besser, wenn ich all die Probleme verdränge und nichts mehr damit zu tun habe, aber das hilft nicht auf Dauer und irgendwoher muss die Angst ja kommen. Ich habe einfach die Befürchtung das der neue Therapeut auch wieder keinen Knoten findet und ich keinen Lösungsansatz sehe.
Wieso habe ich diese Angst?
Ich habe familiäre Probleme, meine Mutter lebt bei uns auf dem Grundstück und ist regelrecht Kontrollsüchtig und sehr sehr schwierig, mein Mann neigt zum Jähzorn und ich bin einfach unfähig in vielerlei Hinsicht. Aber ich weiß immer nicht wie es so weitergehen soll. Ich war heute Abend bei der Arbeit und hatte völlig wirre Gedanken und plötzlich wusste ich nicht mehr wo ich war, hab völlig die Orientierung verloren und bin wie ein Geist durch die Gänge gewandelten, als wäre ich ganz woanders in meinem Kopf in dem die Hölle tobte. Ganz schei. und nun will ich eigentlich ins Bett, aber ich habe Angst vor einer schlimmen Nacht, vor Albträumen und vor PA's
Ach ich weiß nicht was ich machen soll.
02.05.2011 22:57 • • 06.05.2011 #1