Seit der Corona Pandemie leide ich unter immer stärker und häufiger werdendem Depersonalisations- und Derealisationsgefühl und das Ganze macht mir sehr dolle Angst . Wenn ich das habe fühlt es sich an, als würde alles, was um mich herum passiert, irgendwie einfach an mir vorbeiziehen, ohne dass ich irgendwas davon aufnehmen kann. Wie in einem Film. So ein Gefühl von: ich bin nicht richtig weg, aber auch nicht richtig da. So ein Zwischending irgendwie. Gleichzeitig fühle ich mich wie gefangen in einer leblosen Hülle, gefangen in meinem Körper. Alles was ich mache, ist total roboterhaft und ich habe dann auch Angst, ich könnte in diesem Zustand vor ein Auto laufen oder so. Wenn ich in diesem Zustand rechtzeitig Skills anwende, dann komme ich da meistens wieder raus, ansonsten driftet es dann auch gerne mal in eine Dissoziation ab, in der ich echt weggetreten bin, stark zittere und weder reden noch mich bewegen kann (aber keine Krampfanfälle).
Die Zustände machen mir grosse Angst, gleichzeitig habe ich aber auch das Gefühl, mit mir ist etwas falsch. Denn Dissoziation hört man immer nur in Verbindung mit Trauma, aber ich kann diese Zustände keinem traumatischen Ereignis zuordnen. Diagnostiziert bin ich mit Nosophobie (Unterform der Hypochondrie) und einer Zwangsstörung.
Im Bezug auf meine Ängste und Zwänge gab es natürlich einige schwierige Ereignisse. Unter anderem hat mich bestimmt geprägt, dass ich als Kind sehr oft krank war (Lungenentzündungen, Anginas, etc. Ich war oft beim Arzt, durfte immer wieder nicht in den Kindergarten oder Schule, musste Antibiotika nehmen). Zudem prägend für mich waren der Tod meines Opas als ich 12 war, der Tod eines Mitschülers im gleichen Jahr und eine Krebserkrankung meiner 20 jährigen Nachbarin. Aber das sind doch alles Dinge, die jeder in seinem Leben in der einen oder anderen Form erleben wird, also kein Trauma.
Meine Dissoziationen sind erst mit Corona aufgetreten, beziehungsweise konnte ich sie erst da als solche erkennen. Corona ist für mich schon in gewisser Weise. ich würde auch da nicht nicht sagen traumatisch, aber schon sehr schwierig bzw eine Art Dauertrigger, weil Hypochondrie und Zwänge wie z.B Waschzwang in einer Pandemie natürlich schwierig zu bekämpfen sind.
Ich kann mit diesen Zuständen einfach noch nicht so richtig umgehen und es macht mir Angst, was da gerade mit mir passiert . Vielleicht kann mich ja jemand ein bisschen beruhigen.
Liebe Grüsse
Lichtmädchen
03.11.2020 16:49 • • 03.11.2020 #1