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Ich brauche mal ein paar Antworten auf ein paar Fragen. Googeln will ich nicht, ich brauche Erfahrungswerte.
So.
Seit gestern drehen meine Gedanken am Rad. Sie springen von einem Thema zum andern, von wichtigem zu absolut banalen, wie Blaubeeren.
Das macht mich irre! Ist das normal?
Also, kommt das vor bei einer Panikattacke?
Wenn ich mich was ablenke, geht es was. Aber durch meine Periode habe ich eh keine Konzentration und kann mich nicht dauerhaft ablenken.
Das macht mir schon was Sorgen.
Werde ich jetzt verrückt? Stimmt was nicht mit mir?
Kann mir jemand helfen?

12.11.2020 11:32 • 12.11.2020 #1


13 Antworten ↓


Also während einer Panikattacke denkt man durchaus ganz wild umher. Ich dachte an Herzinfarkt, Sterben, dann wieder Angst vor dem Ohnmächtig werden und das ich jemandem zur Last falle, danach dachte ich wieder an Sachen, welche ich mag und die ich nie mehr machen könnte, wenn ich sterben würde. Wenn man unkonzentriert ist, denkt man schnell an merkwürdige Dinge.

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Wirre Gedanken nach einer Panikattacke

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Danke für deine Antwort, das hilft mir schon etwas.
Ja es sind sehr merkwürdige Gedanken zurzeit. Sowas kenne ich gar nicht oder ich habe es verdrängt.
Ich habe eh Angst verrückt zu werden, dass macht es dann noch schlimmer. Und mein leichter Kontrollzwang hilft da auch nicht.

Ja das kenne ich gut, aber du hast es ja bewusst noch unter Kontrolle, daher würde ich mir bei dem Punkt keine Sorgen machen.

Zitat von Wind:
Ja das kenne ich gut, aber du hast es ja bewusst noch unter Kontrolle, daher würde ich mir bei dem Punkt keine Sorgen machen.

Na unter Kontrolle haben, so fühlt es sich eben nicht an. Sie rasen wie ein Zug durch meinen Kopf und sind nicht greifbar.
Ab wann muss man sich denn Sorgen machen?

Wenn ich eine PA hatte, dachte ich an gar nichts, nur ans überleben.
Ich glaube diese wirren Gedanken kommen von dieser ständigen Anspannung, und dieser Angst vor der Angst

Ich habe das mit der Unkonzentration auch, wenn ich gestresst bin, manchmal fallen mir sogar Worte nicht ein.
Wichtig ist, sich dann versuchen runterzufahren, egal wie, und wenn man draussen eine Runde spazieren geht, um an der frischen Luft seine Gedanken zu ordnen. Dann kann man sich irgendetwas vornehmen, aber nur eine Sache, sonst geht das Gespringe im Kopf wieder los.

Ich hatte manchmal dass Gefühl, ich weiß gar nicht, was ich zuerst machen sollte, allein das hat mich schon manchmal überfordert, und dann habe ich dass Gefühl, ich kann nicht alles zusammenhalten wie ich möchte, auch so ein Kontrollzwang.
Die Angst ist es, die uns Balla im Kopf macht, und aus dieser Angsstpirale muss man raus, notfalls auch mit Medis.

Das entspricht jetzt nur meiner Meinung aus meiner Erfahrung. Ich leide schon lange an einer Angststörung und nehme seit 2 Jahren ein Medi, was mir gut hilft.

Trotzdem fühle ich mich oft noch bei Stress, und dazu gehört z.B. auch Unruhe und Lärm, wechsendes Wetter und dadurch Migräne, überfordert. Dann habe ich auch Probleme mich zu konzentrieren und das Bedürfnis, mich zurückzuziehen, um aus diesem Stress rauszukommen.

LG Angor

Liebes kleinpübbels,
Du wirst garantiert nicht verrückt. Flatternde Gedanken, Gedanken, die wir nicht wollen, sind ein menschliches Grundproblem. Leider können sie besonders dann auftreten, wenn wir sie am wenigsten akzeptieren wollen: wenn wir mit uns allein sind. Ich bin mir sicher, dass sie durch unsere extreme Informationsgesellschaft verstärkt werden. Stichwort Reizüberflutung. Radio, Fernsehen, Werbung, Internet, all das ist zu viel für unser Gehirn und es beginnt, zu feuern: zu viele Gedanken (natürlich besorgte), sprunghafte Gedanken (Fragmentierung), Unruhe und Schlafprobleme können auftreten. Bei innerem Stress kann man naturgemäß nicht mehr klar und frei denken. Nein, Du wirst nicht verrückt. In Dir drückt sich die verrückte Welt aus. Gegenmittel: setze dich weniger äußeren Reizen aus: weniger Radio, weniger Nachrichten, weniger Musik, weniger Fernsehen, weniger Internet, weniger Whatsapp, facebook, Instagram und so weiter. Dann wird es im Kopf auch wieder ruhiger - bis hin zu einem angenehmen Entspanntsein, innerem Frieden und Wohlbefinden.
Macht das etwas Sinn für Dich?
Ganz liebe Grüße

Ich hab wohl was falsch formuliert, es kommt nach der Attacke.
Währenddessen denke ich auch nur, oh gott, nicht durchdrehen, atmen!
Vielleicht liegt es Stress, davon habe ich reichlich zur Zeit.
Gestern Abend konnte ich ganz gut runter kommen, aber heute habe ich frei, bin alleine und kann echt nichts dagegen tun. Versuche was Dart zu spielen und Musik zu hören. Dann hat der Kopf was zu tun.
Man, das nervt echt dieses Gedankengehüpfe...

Die wirren Gedanken habe ich schon seit Jahren. Die kommen bei mir aber nur im Halbschlaf.

Zitat von Fauda:
Liebes kleinpübbels,Du wirst garantiert nicht verrückt. Flatternde Gedanken, Gedanken, die wir nicht wollen, sind ein menschliches Grundproblem. Leider können sie besonders dann auftreten, wenn wir sie am wenigsten akzeptieren wollen: wenn wir mit uns allein sind. Ich bin mir sicher, dass sie durch unsere extreme Informationsgesellschaft verstärkt werden. Stichwort Reizüberflutung. Radio, Fernsehen, Werbung, Internet, all das ist zu viel für unser Gehirn und es beginnt, zu feuern: zu viele Gedanken (natürlich besorgte), sprunghafte Gedanken (Fragmentierung), Unruhe und Schlafprobleme können auftreten. Bei innerem Stress kann man naturgemäß nicht mehr klar und frei denken. Nein, Du wirst nicht verrückt. In Dir drückt sich die verrückte Welt aus. Gegenmittel: setze dich weniger äußeren Reizen aus: weniger Radio, weniger Nachrichten, weniger Musik, weniger Fernsehen, weniger Internet, weniger Whatsapp, facebook, Instagram und so weiter. Dann wird es im Kopf auch wieder ruhiger - bis hin zu einem angenehmen Entspanntsein, innerem Frieden und Wohlbefinden. Macht das etwas Sinn für Dich?Ganz liebe Grüße

Das macht schon Sinn. Ich habe auch leicht den Eindruck gar nicht denken zu wollen und mich absichtlich ablenken will.
Vielleicht sollte ich diese Gedanken mal zulassen, aber irgendwie habe ich da Angst vor.
Ich hoffe das wird kein neuer Tick von mir, Angst vor gedanken.

Zitat von kleinpübbels:
Ich hoffe das wird kein neuer Tick von mir, Angst vor gedanken.

Nein musst Du nicht haben, es ist Dein Kopf und Deine Gedanken und wenn sie verrückt spielen, irgendwann gehts auch wieder vorbei.
Hast Du denn eine richtige PA mit Herzrasen, Hyperventilation usw?
Oder ist es ein dauerhafter Zustand der Angst? Dann nennt sich das Angstepisode, was natürlich auch belastend sein kann, weil man keine Ruhe findet.

Nach einer heftigen PA war ich, nachdem alles wieder runtergefahren ist, immer regelrecht erschöpft.

Das ist erst seit gestern so, mit dem einsetzten der Periode. Da kam eine richtige Panikattacke, inklusive Herzrasen und flacher Atmung. Begleitet von der Angst, verrückt zu werden. Und die nervige derealisation. Die immer noch da ist und kein Stück hilfreich ist.
Nach der Attacke war ich echt platt, aber die Gedanken kamen recht schnell.

Das ist ein normales und weit verbreitetes Phänomen: wir machen einen Bogen um die Dinge, die uns gut tun und fliehen lieber in die weitere Zerstreuung, Anlenkung, letztlich Stress. Wir sind es nicht mehr gewohnt, andächtig zu sein, oder in die Stille zu gehen und sie zu genießen - immer muss uns etwas unterhalten, denken wir. Es ist wirklich interessant (faszinierend würde Dr. Spock sagen), das bei sich zu beobachten. Ständig zieht einen etwas zum nächsten Event. Zig., Kühlschrank, Telefon, Radio, Handy, Computer, TV, es ist endlos - bloß nicht zur Ruhe kommen ... dazu kommt das Ich-Muss-ja, Aber-ich-muss-doch, ohne-mich-läuft-es-doch-nicht und so weiter ...
Tja, was soll man da machen ...
Rätsel unserer Zeit.

Ich glaube, wenn ich mal einen Happen gegessen habe, werde ich meine Laufschuhe anziehen und durch den Wald rennen. Mal sehen ob das was hilft.
Notfalls habe ich noch eine Promethazin zuhause, aber eigentlich möchte ich die nicht nehmen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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