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Hallo,

mich würde mal interessieren, wie euer Heilungsverlauf war? Hattet ihr Rückfälle? Sind die Symptome plötzlich oder langsam abgeklungen?

Wie lange seid ihr stabil geblieben? Eher Jahre oder eher Monate? Was hat sich geändert, bzw. was hat bei der Genesung geholfen?

Freue mich auf viele Erfahrungsberichte.

24.06.2023 21:30 • 25.06.2023 #1


2 Antworten ↓


Worauf genau beziehst du die Heilung? Das kann man nämlich so allgemein nicht beantworten. Die meisten haben mehrere Baustellen. Manches davon wird besser, manches verschwindet, andere Sachen bleiben oder es kommen neue dazu. Ich hatte z.B. vor 35 Jahren Panikattacken, die nach einem halben Jahren verschwanden und in der Art nie wiederkamen. Dafür bekam ich kurz darauf extreme Schlafstörungen, die mich 20 Jahre lang verfolgten. Inzwischen sind sie aufgrund meines Berufswechsels viel besser, aber immer noch nicht ganz weg. Und meine soziale Phobie und vor allem die ängstliche (vermeidende) Persönlichlichkeistörung ist quasi unheilbar. Aber ich akzeptiere sie und kann gut damit leben.

Zitat von Argonia:
Hallo, mich würde mal interessieren, wie euer Heilungsverlauf war? Hattet ihr Rückfälle? Sind die Symptome plötzlich oder langsam abgeklungen? ...


Also mein Problem (Angst/Panik/Depression) lässt sich nicht heilen. Aber ich kann mit vielen Mitteln versuchen, dass ich stabil bleibe.
Simpel ausgedrückt ist es für meine mentale (und physische) Gesundheit sehr wichtig, ein gesundes, ausgeglichen und freudvolles Leben zu führen, in das ich mich (immer wieder) in den Mittelpunkt stelle.

In meinen bisher 3 Krisenzeiten war ich zuvor sehr großem Stress ausgesetzt, den ich nicht richtig kompensiert habe. Dadurch wurde eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die am Ende den Zusammenbruch bereit hielt (beim letzten Mal kam es nicht mehr zum Äußersten, da habe ich vorher die Notbremse gezogen).
Notbremse ist bei mir die kurzfristige Einnahme von SSRI mit Änderung/Anpassung der jeweils krank machenden Umstände.

Meine Genesung verlief im typischen Auf und Ab über Wochen und ab einem gewissen Punkt dann stetig. Ich habe immer ziemlich schnell wieder ins Leben zurück gefunden umd musste die SSRI nie sehr lange nehmen.

Ich habe jetzt, nach der 3. Krise ein Stressmanagementkurs absolviert und ziehe eine Verhaltenstherapie durch. Außerdem habe ich eine Smartwatch, die meinen Stresslevel trackt, ich führe Tagebuch,meditiere, achte auf Ernährung und Sport, und mache gezielt Dinge, die mich aufladen. Ich hoffe, dass mir so eine 4. Krise erspart bleibt.




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Dr. Christina Wiesemann
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