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Leute ich brauche mal wieder dringend eure Hilfe!
Am 7.04. wird meine kleine Tochter (2 Jahre ) am Herzen operiert. Es ist zwar kein komplizierter Eingriff und lt. den Ärzten Routine aber für mich ist schon der Gedanke daran die Hölle! Auch der Gedanke an die ganzen Voruntersuchungen und überhaupt ca. 10 Tage in dieser Klinik weitab von zu Hause zu verbringen macht mir totale Angst.
Ich leide ja, wie einige vielleicht wissen, schon seit Dezember unter verstärktem Herzstolpern. Hinzu kommt häufiger Schwindel und zig andere Symptome. Das heisst mir geht es eh schon schlecht und ich bin froh, dass ich die Tage überhaupt gut rum kriege.
Bitte gebt mir Tipps wie ich die Zeit im Krankenhaus am besten überstehe. Ich bin echt am verzweifeln. Ich kann mich da doch nicht den ganzen Tag mit Atosil vollpumpen, damit ich keine Panik habe. ( Habe die Atosil Tropfen sowieso noch nie genommen und nur für den Notfall in der Küche stehen. )
Bitte helft mir. Ich habe so Angst, dass ich da garnicht für meine Maus dasein kann, weil ich umkippe oder vor Panik nix mehr auf die Kette kriege. Wenn ich mit ihr zum Kinderarzt muss, bin ich ja schon immer total nervös. Wie soll das dann da werden? Ich muss doch stark sein für meine Kleine. Sie braucht mich und ihren Papa dann doch.

Bin echt am verzweifeln.

11.03.2009 14:44 • 20.03.2009 #1


Hi Callisto,
gaaaaaaaanz ruhig . Wer hat dir den Tipp mit Atosil gegeben? Bist du denn ansonsten in irgendeiner Art der Behandlung? Vielleicht ist ein hilfreicher Gedanke: Wenn ich schon Panik haben sollte, welcher Ort wäre geeigneter, als ein KH?
Außerdem wiesst du doch, dass du von einer Panikattacke NICHT umfallen kannst.Trotzdem kann ich deinen Gedankengang sehr gut verstehen.
Liebe Grüße
Iris

A


Wie überstehe ich das?

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Die Atosil Tropfen hat mir mein Psychotherapeut empfohlen. Ich soll sie aber nur im Notfall nehmen und dann auch ganz gering dosieren. So 2-3 Tropfen.
Das mit dem KH versuche ich mir auch immer zu sagen, aber das ist eine Kinderherzklinik. Also nichts für Erwachsene. Ausserdem wäre mir das super peinlich, wenn ich da wegen meiner PAs alle Leute verrückt machen würde.

Zitat von callisto:
Ich kann mich da doch nicht den ganzen Tag mit Atosil vollpumpen, damit ich keine Panik habe. ( Habe die Atosil Tropfen sowieso noch nie genommen und nur für den Notfall in der Küche stehen. )
Wieso nicht? Beruhigende Medikamente sind für solche Situationen gedacht und in solchen Situationen ein Segen. Atosil macht nicht abhängig, und voraussichtlich wird es Dich auch nicht annähernd so außer Gefecht setzen, wie Du befürchtest. Es wird Dich zwar müde machen, aber das ist doch nicht so schlimm. Vielleicht ist es auch nicht beruhigend genug, und Opipramol oder ein richtiges Beruhigungsmittel wären besser für diese (kurze, begrenzte!) Zeit. Ich an Deiner Stelle würde die Tropfen schleunigst mal ausprobieren, um zu wissen, woran ich bin. Und lies Dir wegen der geeigneten Dosierung den BPZ durch, kann sein, dass Dein Psychotherapeut mit seiner homöopathischen Dosisempfehlung ein wenig optimistisch ist.

Liebe Grüße
Christina

Die haben echt schon Schlimmeres gesehen, bin ich von überzeugt. Muss Dir also nicht peinlich sein.

Auch wenn es eine Kinderherzklinik ist, sind die Leute ja trotzdem medizinisch ausgebildet und könnten Dir AUF ALLE FÄLLE helfen!

Kannst Du nicht noch jemanden mitnehmen? Ganz viele Sachen mitnehmen, die Dir Sicherheit geben? Eine Kuscheldecke, was zu lesen, Beruhigungsmusik, ein Telefon etc. Ich meine, Dein kleines Kind wird am Herzen operiert, wer wäre da nicht panisch?! Das wissen auch die, die da arbeiten und unterstützen Dich bestimmt ganz grandios!

Da gebe ich Minze Recht...
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass sich Atosil, neben seiner beruhigenden Wirkung ,auch auf das Herz auswirken kann und zwar anders, als vermutet ( kräftigend )
Du kannst in erster Linie an deinen angstmachenden Gedanken arbeiten , du findest hier alle nötigen Links. Ich drücke dir so sehr die Daumen!
Liebe Grüße
Iris

@Chaoslady Was heisst kräftigend? Ich habe eh Angst die Tropfen zu nehmen, weil ich ja Herzstolpern habe. Im Dezember war zwar alles ok mit dem Herzen aber ich habe totale Angst, dass ich die Tropfen nehme und danach an Herzversagen oder sowas sterbe.

Hallo Callisto.
Will dir um Himmels Willen keine Angt machen, kann aber deinen Bedenken gegenüber den Medikamenten nur beipflichten!
Manchmal verschreiben Ärzte Medikamente, um den Patienten erstmal von den Füßen zu haben. Es gibt bestimmt Menschen, die es wirklich zur Gesundung brauchen und damit auch umgehen können.
Aber es gibt auch den anderen Fall. Und Beruhigungsmittel können, zumindest psychisch, IMMER abhängig machen. Meine Ma war auch abhängig (u.a. Atosil, Tavor, Stangyl, Dogmatil...)
Ich finde, du solltest es ohne versuchen und zur Sicherheit die Tropfen mitnehmen.
Ich bin mir sicher, dass du anhand der Situation zur Löwin mutieren und es ohne Tropfen o.ä. schffen kannst und dich danach durchaus wie ein Held fühlst!
Wenn nicht, hast du ja für den Notfall was dabei. Und als Versagen wäre auch das nicht zu werten.
Jeder Artist hat irgendwo Netz und doppelten Boden versteckt
Würde mich über eine PN von dir, wies gelaufen ist, sehr freuen.
PN deshalb, damit ich es sofort finde.
Ganzliebe Grüße, viel Kraft und Mut und einen Engel für dein Kind wünsche ich dir!

Ergänzend: Habe die Erfahrung gemacht, dass in solch grenzüberschreitenden Situationen die Panik sich gar nicht wagt, aufzukriechen. Soviel Taktgefühl hat selbst diese dreiste Geliebte

Wie wäre es mit Vivinox? Das gibt es schwächer als rein pflanzliches Medikament und stärker, mit Chemie. Mir hat es damals sehr geholfen, ohne auf die Pumpe zu gehen. An Herzversagen wirst du nicht sterben, dazu ist es viel zu gut trainiert Ist ja auch nur ein Muskel
Liebe
Grüße
Iris

Habe mir jetzt Neurexan geholt, weil ich das Atosil erstmal lieber nicht nehmen will. Ausserdem kann ich das Neurexan in der Klinik dann auch öfter nehmen. Ich hoffe, dass ich das Ganze damit einigermassen überstehe.

Hallo Callisto,

ich verstehe Deine Ängste...nicht da zu sein, wenn das Wichtigste in Deinem Leben Dich braucht...aber glaube mir...genau aus diesem Grund wirst Du auch da sein. Als mein Sohn gerade geboren war, sind bin ich aus der Klinik direkt 200 km weit weg gezogen. Mein Mann auf Arbeit und ich mit meinem Sohn und meiner Angst alleine. Ich konnte bis dahin nicht alleine raus und spazieren gehen. Damit es meinem Sohn gut geht und er frische Luft bekommt, bin ich mit ihm rausgegangen...und für ihn wäre ich ins Krankenhaus gegangen oder zum Mond geflogen...Eben für ihn da zu sein mobilisierte alle Kräfte und half mir über die Schwelle zu treten.

Und das wird auch bei Dir so sein. Deine Ängste, die sich im Kopf bei Dir aufbauen, werden nicht real werden. Du bist stark und Du wirst für Dein Würmchen da sein. Mache Dir im Vorfeld positive Gedanken, schreibe Sie auf und trage sie mit Dir. Sie werden Dich unterstützen, und wenn Du ängstlich wirst, holst Du den Zettel raus und nimmst deine positiven Gedanken in Dir auf.

Zur Herz-OP...der Sohn einer Bekannten ist als Kleinkind auch am Herzen operiert worden...und seine Fußball-Mannschaft kann und will heute nicht auf ihn verzichten...

liebe Grüße

Silke

Fühle Dich gegrüßt, Callisto.

Als neue Userin dieses Forums möchte ich mich bei Deinem Anliegen gerne äußern, um Dir hoffentlich ein klein wenig Licht in die bunte Wirrnis der Dinge zu geleiten.

Wenn ich Deinen Hilferuf durchlese, erkenne ich verschiedene Standbeine Deiner Befürchtungen, und somit auch verschiedene Ansatzpunkte für mögliche Vorgehensweisen.

Ganz wichtig: Nimm Dir soviel Seelendruck wie möglich !

So möchte ich Dir als Erstes nahelegen, Deine Panikattacken in dem benannten Krankenhaus ganz offen zur Sprache zu bringen.
Fasse Dir ein Herz und gib dort klar und ehrlich zu, dass Du unter Panikattacken leidest, und die Tatsache, dass Du in einer fremden Umgebung bist in der Du für Deine Tochter ganz stark sein willst, Dir eine gewisse Unruhe eintrichtert.
- Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich aus solch einem ehrlichen Gespräch, Seitens des Krankenhauspersonlas, Verständnis für Deine Situation abzeichnen wird.
- Somit nimmst Du Dir einen riesig großen Ballast von den Schultern, welcher Dich bereits jetzt schon zu Boden drückt.

Weiterhin rate ich Dir:
- Bastel Dir einen Kalender, an welchem Du die verlebten Tage im Krankenhaus abreißen kannst.
- Und dann, dann sag Dir mit jedem Kalenderblatt aufs Neue:
Heute bin ich aufgewacht.
Es ist nicht Gestern und nicht Morgen.
Es geht um diesen Tag.
Von diesem Moment bis zum Schlafen gehen - so lang ist mein Tag, so weit möchte ich auch nur denken.

Versuche, wie von Dir bereits angedacht, Deine unruhigeren Zeiten mit dem Neurexan zu überbrücken, doch nimm Dein Atosil als einen eventuellen Rettungsanker mit.

Schreibe Dir Deine bisher erarbeiteten Verhaltnesmaßnahmen in ein kleines Büchlein und nimm dieses mit. Lies in diesem Buch - gerade auch zu den Zeiten, wenn es ruhig in Deinem Inneren ist, und versuche somit Deine Balance etwas zu unterstützen.

(Wenn die Panik bei mir anklopft , versucht durchs Hintertürchen in mich zu gelangen - anstatt wie eine Dampfwalze zu erscheinen - dann halte ich mich an einige Verhaltensregeln, die u.a. wie folgt in meinem Büchlein stehen:
1) Konzentriere dich auf das was du hörst, siehst und riechst - nicht - auf deine Körperempfindungen.
2) Frage das aufkeimende Beklemmungsgefühl was es jetzt möchte, was es dir mitteilen will.
3) Achte darauf was jetzt und hier passiert, nicht auf das was du fürchtest, dass passieren könnte.
4) Verschlimmere Deine Angst nicht durch angsterzeugende Gedanken.
5) Denke daran - Panik ist nicht schädlich, nicht gefährlich - nur absolut unangenehm.
6) usw.usw.usw.)

Und vorallem sag Dir:
Ich habe totale Angst vor meinen Panikattacken, aber trotzallem bin ich stark genug um diese Angst zu überwinden, damit ich bei meiner Tochter sein kann.
- Und für dieses Dasein ifür Dein Kind, liebe Callisto, gehört Stärke und Kraft, die neben den Panikattacken nämlich auch in Dir vorhanden sind und die Du Dir gerne vor Augen halten kannst !

Viel Glück für die bevorstehenden Tage wünscht ZaZa

Liebe Dank für eure guten Tipps.
@ZaZa Den Leuten da zu sagen, was mit mir los, dazu hat mir auch meine Mutter schon geraten. Ich glaube, das mache ich wirklich, dann brauche ich mich nicht so zu verstellen.

Man heute ging es mir wieder so besch... Mir war den ganzen Tag total schwindelig, dann war ich wieder so am frieren und mein Herz stolperte heute auch wieder ständig. Das sind dann so Momente, wo ich mich frage, wie ich das überstehen soll, wenn ich im KH bin und mich nicht einfach so mit Tee auf die Couch verkrümeln kann.

ZaZa hat echt viele gute Sachen geschrieben!

Was mir noch eingefallen ist: Überlege jetzt schon - und zwar ganz ausführlich - was Du danach als Belohnung für DICH und für EUCH machen kannst. Dinge, die Dir Spaß machen. Puuh, erst mal zwei Stunden mit Tee auffe Couch. Irgendsowas. Und dann richtig planen, ausmalen, drüber nachdenken, schon mal vorfühlen, wie es wohl sein wird.

Lieber Gruß!
Minze

A


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Dr. Hans Morschitzky
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