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Kurz zu meiner Vorgeschichte:

Hab mich aufgrund der PA`s die letzten Jahre sehr zurückgezogen, um sie zu umgehen. Das einzige, was mir unbeschwert Freud emacht, ist mit meinem Sohn auf dem Spielplatz gehen und hier um Block mit dem Fahrrad zu fahren. Aber alles nur in einem kleinen Radius. Sein Opa hat ihn immer in den Kita gebracht, was er auch sehr gerne gemacht hat.
Nun ist die Einschulung. Ich möchte so gerne alles mit ihm wieder machen. Zur Schule bringen und abholen, etc.
Aber wie soll ich den inneren Schwinehund nur überwinden. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt mir ein wenig weiterhelfen?

LG

24.08.2008 19:56 • 20.11.2009 #1


10 Antworten ↓


Zitat von sunshinecome:
Aber wie soll ich den inneren Schwinehund nur überwinden.
Es hat mit dem inneren Schweinehund nichts zu tun. Es ist zwar früher oder später notwendig, dass Du Dich überwindest und Dich der Angst stellst, aber nicht Augen zu und durch, mit Härte gegen Dich selbst, sondern vorbereitet und ggf. mit fachkundiger Unterstützung. Soll heißen: Am besten wäre eine kognitive Verhaltenstherapie.

Liebe Grüße
Christina

A


Lebe wegen Panikattacken zurück gezogen

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Ich mach mich schon ganz verrückt deswegen. Gerade, weil auch der Opa erst einmal ausfällt und ich das dann alleine machen muß. Hab mir sogar schon überlegt, ob ich es mit einem Auto vielleicht leichter hätte. Aber auch das habe ich shcon lange nicht mehr gemacht

LG

Wieviel Zeit hast Du denn noch? Und wie umfangreich ist die zu bewältigende Aufgabe? D.h., wie weit ist der Schulweg, wie lange bist Du schon nicht mehr Auto gefahren?

hallo!

nächste Woche ist die Einschulung und ab da geht`s dann los. Die Schule ist zu Fuß ca. 15 Min weg, allerdings nur Hauptstraßen. Ich bin einerseits total traurig, daß ich diese blöden PA`s habe und andererseits möchte ich wie andere Mütter sein. Ganz normal alles machen können ohne wenn und aber

Ich bin einerseits total traurig, daß ich diese blöden PA`s habe und andererseits möchte ich wie andere Mütter sein. Ganz normal alles machen können ohne wenn und aber Nun, das geht zur Zeit nicht. Und Du tust Dir keinen Gefallen, wenn Du Dir dauernd vor Augen führst, was Du alles nicht kannst. Offensichtlich kannst Du ja mit Deinem Sohn draußen sein und auch in einem gewissen Radius Fahrrad fahren. Du musst versuchen, diesen Radius zu erweitern - bis zur Schule. Je nachdem, ob Dir das leichter fällt, könntest Du mal ne Runde um den Block mit dem Auto drehen. Denn mit dem Auto zur Schule wird es wohl nur wenige Minuten dauern. Ansonsten müsstest Du die nächsten Tage zur Selbsttherapie nutzen. Falls Du kein Buch dazu hast, schau hier mal rein - unter Agoraphobie und Panikstörung im Besonderen. Das Folgende stammt auch daher - als m.E. besonders wichtiger Teil:
Keine Flucht aus Angstsituationen – so ist man stärker als die Angst

Stellen Sie sich allen Angstsituationen ohne auszuweichen. Denn Sie wissen ja schon: Angst lebt von der Vermeidung! Wenn Sie Angst machenden Situationen ausweichen, wird Ihre Angst verstärkt, Ihr Selbstvertrauen vermindert, Ihr Bewegungsspielraum eingeschränkt und Ihre Abhängigkeit von Menschen oder Medikamenten erhöht. Verlassen Sie eine Angst machende Situationen erst dann, wenn Ihre Angst auf ein erträgliches Ausmaß abgesunken ist. Verwenden Sie dazu ein subjektives „Angstthermometer“ mit einer Skala von 0-10, wobei 1-4 erträgliche, 5-8 schwer erträgliche und 9-10 fast unerträgliche Angst bedeutet. Für eine erfolgreiche Angstreduktion reicht es aus, wenn Ihre Angst von 7-8 auf 3-4 zurückgeht. Verzichten Sie auf jede reale und mentale Fluchtmöglichkeit und bestärken Sie sich darin immer wieder („Ich halte durch, was auch immer passiert!“), denn jeder Fluchtgedanke („Nichts wie weg!“) führt zu einer unnötigen körperlichen Aktivierung. Lernen Sie das Gefühl auszuhalten, vorübergehend „in der Falle“ zu sitzen, denn Gedanken an Flucht aktivieren zur Flucht und bewirken eine dauernde Anspannung.


Nach kurzer Auszeit wieder in die Angstsituation – so wird die Übung doch ein Erfolg

Entfernen Sie sich bei übermäßiger Angst nur ein kleines Stück vom angstbesetzten Ort. Vermeiden Sie jede Flucht und kehren Sie nach einer kurzen Erholungspause wieder in die Situation zurück, um auch diese Übung mit einem Erfolgserlebnis zu beenden. Wenn Sie aus Angst eine Situation verlassen haben, führen Sie dieselbe Aufgabe möglichst noch am gleichen Tag erfolgreich durch. Auf diese Weise überwinden Sie rasch Ihre Misserfolgserlebnisse.


„Angstfrei“ ist anfangs unrealistisch – so kann man sich der Angst trotz Angst stellen

Beginnen Sie Ihr Angstbewältigungstraining nicht damit, dass Sie sich vornehmen, keine Angst mehr zu haben, sondern damit, dass Sie die Entscheidung treffen, sich allen Angst machenden Situationen zu stellen. Das ist ein sehr großer Unterschied. Und erkennen Sie: allein Ihre Bereitschaft, jede Angstvermeidung aufzugeben, ist schon der erste Schritt zur Angstüberwindung. Sagen Sie sich: „Ich bin bereit, mich auf meine Angst einzulassen und alle unangenehmen körperlichen Zustände auszuhalten.“ Es kommt beim Üben nur darauf an, Ihre Angst zu bewältigen – nicht keine Angst zu haben oder gar sie zu vermeiden. Lernen Sie, mit Ihrer Angst umzugehen und nicht, sie zu umgehen.

Du musst ja nicht gleich alles können, sondern nur diesen einen Weg - notfalls mit all den Hilfsmitteln, die man beim Üben nicht benutzen soll: Handy, Tabletten, mentale Fluchtwege, Menschen, an die man sich wenden könnte. A propos: Wie sieht es denn in Deiner Nachbarschaft aus? Ist da nicht vielleicht noch ein Kind, das jetzt eingeschult wird? Da könntest Du Dich an dessen Eltern ranhängen, wenigstens die erste Zeit. Dafür müsstest Du dann allerdings nicht Deine Angst überwinden, sondern mögliche Hemmungen, indem Du nämlich ehrlich sagst, was mit Dir los ist. Meinen Erfahrungen nach reagieren die meisten Menschen sehr hilfsbereit.

Liebe Grüße
Christina

Hallo Christina!

Erst einmal ganz herzlichen Dank für Deine Zeilen. Werd ich mir gleich kopieren und abspeichern. Leider ist in der Nachbarschaft keiner, der eingeschult wird. Hier geht jeder in seine eigene Wohnung und nicht mehr. Wenn man sich draußen sieht, dann gibt es noch ein Hallo. Zum Glück ist es bei den Kindern anders. Die spielen sehr gerne zusammen und freunden sich schnell an.
An den Weg zur Schule würde ich mich auch schneller rantrauen, wenn es keine Hauptstraße wär. Hier ist immer so viel Verkehr, da fühlt man sich gleich noch mehr beobachtet.
Bin echt total deprimiert wegen der ganzen Sache. Bei der Einschulung wäre ich zwar auch gerne dabei, aber da kommen so viele Eltern/Freunde/Verwandte, daß da total viel los sein wird. Hab ich von einer Nachbarin schon gehört. Ich versuch dann eine tolle Feier zu gestalten, auch wenn es nicht das Selbe ist. Aber zum Glück kommen alle Verwandten, da fällt es nicht so auf.

LG

Hallo!

Nächste Woche habe ich einen ganz wichtigen Termin, den ich nicht absagen kann. Wenn ich daran denke, dann habe ich jetzt schon Magenschmerzen, zitter, alles spielt verrückt (heißer Kopf, kalte Hände) und ich habe das Gefühl umzukippen.
Zum einen alles wegen dem Termin überhaupt, dann weil ich mich jetzt schon so verrückt mache und zum anderen der weg dahin und ungewohnte Umgebung.
Wie soll ich das nur schaffen, wenn ich jetzt schon so ängstlich bin.
Mir geht es zur Zeit echt nicht gut und habe mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen.


Habt Ihr Ratschläge oder Tipps für mich?

hm,was issn das für ein wichtiger termin? gerichtsverhandlung?op? besuch? arzt?

@sunshinecome

hallo...
ich sag mir immer Augen zu und durch.Ich weiss blöder Spruch,aber mir hilft es enorm so zu denken....
ich habe gleich auch so einen Termin,tagelang jetzt ein mulmiges Gefühl gehabt,ständig am überlegen was auf mich zukommt....am liebsten würde ich auch nicht hin,aber weiss genau das macht es nicht besser...für mich.

Manche Dinge im Leben kann man geschickt umgehn aber durch manche muss man durch....und auch Du wirst es schaffen!!.

Vielleicht kannst Du jemanden bitten Dich zu begleiten,falls nicht...denke positiv und zieh es durch...dannach wirst Du mächtig STOLZ auf Dich sein.

In diesem Sinne
Liebe Grüsse
Eva

Danke für die lieben Worte.
Am liebsten würde ich absagen, aber das geht leider nicht. Es ist sehr wichtig.
Bei mir kommen halt mehrere Faktoren zusammen:
- körperlich
- Weg
- Räumlichkeiten

All das zusammen macht einen total fertig. Gerade weil ich mir in letzter Zeit nicht mehr so viel zutraue und mich sehr zurückgezogen habe
Zum Arzt gehe ich auch nur, wenn es nicht anders geht. Vorher geht`s mir dann auch sehr schlecht, aber nachher ist man erfreut. Zum Glück geht man da ja nicht so häufg hin.

LG

A


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Dr. Hans Morschitzky
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