Das waren und sind auch teilweise heute noch meine Gedanken. Jeder Arzt oder Therapeut sagt es ist alles ok, wenn dann aber die Symptome kommen, dann denkt man immer, es muss doch etwas sein, das könnt doch nicht von nichts kommen. Man vertraut den Ärzten immer weniger und genau das macht unsere Krankheit aus. Als ich vor einem Jahr bei den ersten Untersuchungen gesagt bekam dass alles ok ist, hat mich das immerhin noch einige Wochen beruhigt. Das wurde dann mit der Zeit aber immer weniger, zuletzt hatte mir das nicht mal mehr einen einzigen Tag was gebracht, weil ich dachte, der Arzt hat was übersehen und irrt sich. Heute zurückblickend muss ich mir eingestehen, dass das einer meiner größten Fehler war. Wäre es ein Schlaganfall oder Herzinfarkt usw. (was ich ja immer dachte) gewesen, wäre ich sicher ein Jahr später nicht mehr am Leben. Das halte ich mir dann schon vor. Man muss vertrauen. Und auch mit einer Sache hatte mein Therapeut letzte Woche recht. Das Leben birgt für jeden zu jeder Zeit Risiken, auch für kerngesunde Menschen kann aus heiterem Himmel was kommen. Er meinte dann nur, dass ich die Wahl habe: Möchte ich mit Angst, Panik und Selbstbeobachtung ohne irgendwelche schönen Lebensmomente darauf warten und Zeit damit „verschwenden“ oder möchte ich das Leben genießen. Das sind alles Dinge, die ich mir täglich durch den Kopf gehen lasse. Mal klappt das, mal aber auch nicht. Aber ich bleibe dran und verliere nicht den Mut, auch wenn es Tage gibt, die einen wieder eine Treppenstufe nach unten gehen lassen.
LG, Mario
27.04.2023 08:52 • x 3 #21