Hallo Kati42,
aus eigener leidvoller Erfahrung in meiner Vergangenheit kann ich mich Sprinty inhaltlich (leider) nur voll und ganz anschließen. Grundsätzlich bin ich selbst medizinischer Laie.
Ich vermute mal, dass Du Tavor von Deinem Hausarzt verordnet bekommen hast. Der, sagen wir es mal so, nicht so ganz firm zu sein scheint ob des abhängig machenden Potentials. Sonst würdest Du jetzt diese Fragen hier nicht stellen. Sonst hättest Du bereits vor 4 Wochen von diesem die Anweisung bekommen, Tavor.
Grundsätzlich würd ich an Deiner Stelle mal einiges über Tavor-Abhängigkeit, ab wann, Beschwerden beim Entzug, ab wann beginnt meist die Abhängigkeit etc. aus dem Netz kopieren und damit bei meinem verordnenden Arzt auf der Matte stehen. Mal für viel Wirbel in seiner Praxis sorgen und ihn Fragen: Was nu?
Gut, dass kannst Du, wenn Du vom Tavor weg bist ja immer noch machen. Grundsätzlich ist ja auch jeder Patient erst mal für sich selbst verantwortlich. Da Du ja selbst auf den Trichter gekommen bist, dass Du die Tavor-Einnahme so schnell wie Möglich einstellen musst/willst, ist also schon mal ein guter Anfang.
Deine Frage „Wie lange geht der Entzug bei so kurzer Einnahme?“
Ist , schon gar nicht in einem Forum, zu beantworten.
Was aber eh unwichtig ist, da es die falsche Frage ist.
Die Frage ist doch, wie kannst DU Tavor schnellstmöglich und mit den geringsten Entzugserscheinungen gänzlich absetzen?!
Grundsätzlich würde ich das Thema umgehend mit jemandem besprechen, der sich damit auskennt. Einem Facharzt (Neurologen/Psychiater) der sich explizit mit Medikamentenabhängigkeit auskennt (Suchtmediziner). Ggf. würd ich in der nächsten Suchtklinik anrufen und das da dann mal mit einem Arzt besprechen, was er an Deiner Stelle jetzt tun würde.
Hier ein paar allgemeine Ausführungen zum Thema, die Dich vielleicht ein bisschen weiter bringen. Wie schon gesagt, grundsätzlich würd ich an Deiner Stelle mir auch über das Internet mehr Wissen dazu aneignen. Insbesondere ist das ja nicht das schlechteste, wenn Du ein gewisses Hintergrundwissen mit bringst in Gesprächen mit dem Suchtmediziner und auch gegenüber Deinem verordnenden Arzt (sog. Mündiger Patient):
Da ich selbst mal einen kalten Entzug von Tavor gemacht habe, würde ich grundsätzlich da zukünftig immer einen stationären Entzug in einer Suchtklinik bevorzugen.
Bei Benzos, sogar bei Tavor wäre noch eine ambulante Alternative denkbar, die das Ashton Handbuch aufzeigt:
http://www.benzo.org.uk/german/index.htm.
Hierin findest Du spezifischen Hinweise, Handlungsvorschläge und Tabellen beruhen je nach Wirkstoff des Benzos oder auch Antidepressivums. Grundsätzlich ist natürlich ein langsames, konsequentes Ausschleichen bis auf null richtig. Das kann zwar Monate dauern, aber es hilft bei ausreichender Motivation mit größter Sicherheit.
Der aktuelle Standard unter Suchtexperten unter der Ärzteschaft scheint wohl, bei Lorazepam (Tavor)-Entzug, der Weg unter Hilfe einer Substitution mit Diazepam zu sein. Diazepam ist ebenfalls ein Benzo. Anscheinend kann es aber, eingesetzt als Substitutionsmittel die Beschwerden beim Tavor Entzug abpuffern und ist dann selbst erträglicher Auszuschleichen.
Kapitel III, siehe Tabelle 14 in Verbindung mit Schema 8.Das mit den „Monaten“ wohl eher weniger bei Dir, da Du erst seit 4 Wochen Benzos einnimmst.
Der Einzelne bestimmt hierbei anhand der entsprechenden Tabelle das Tempo selbst. Man kann zum Beispiel mal nicht wöchentlich einen winzigen Abdosierungsschritt machen, sondern zwei- oder gar dreiwöchentlich. Dann dauert's halt etwas länger.
Psychoaktive Medikamente setzen sich zudem im Fettgewebe ab. Am übelsten ist das bei Tavor (Benzo). Die Entzugserscheinungen gestalten sich anders. Es kann durchaus mal sein, dass Du einen Tag richtig gut drauf bist und den nächsten Tag wieder total entzügig bist. Menschen welche lange Zeit Tavor genommen haben machen in Suchtkliniken durchaus auch mal Entgiftungen von 3 Monaten durch.
Nochmal: Wenn Du entziehen willst sprich unbedingt mit einem Suchtmediziner über das wie und unter welchen Bedingungen oder ruf in eurer Entzugsklinik an. Alle Einrichtungen beraten Dich und helfen Dir. Sinnvoll hierbei sicherlich auch, wenn Du die entsprechenden Auszüge ausgedruckt vom Ashton Handbuch mitnimmst.
ACHTUNG! Diese Informationen sind völlig unverbindlich und stellen weder eine Beratung noch eine Empfehlung dar. Die oben aufgeschriebenen Infos habe ich mir aus Interesse aus allen möglichen Quellen (Internet, Ärzte, med. Bücher) zusammengelesen. Ich bin kein Arzt, sondern medizinischer Laie. Und stellt daher lediglich eine höchst subjektive Meinungsäußerung, nach bestem Wissen und Gewissen,dar. Ich drück Dir fest die Daumen. Das wird schon, mit Unterstützung von einem Profi (Suchtmediziner)
Gruß Abe