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Zitat von Power Point:
Meine ehrliche Meinung ? Kümmere Dich erst einmal um Deine Gesundheit. es hat überhaupt gar keinen Zweck nicht ,wenn Du die Arbeit anfängst und beim kleinsten Anlass der Dich wieder in irgend einer Art und Weise an das Trauma erinnert austickst und vor lauter Angst aus dem Geschäft läufst. dann biste von Dir ...

https://www.median-kliniken.de/de/median-klinik-wied/

https://www.median-kliniken.de/de/media...eangebote/

PS: Im Haus Mühlental war ich. Bin wieder weg . Will den Austausch nicht unterbrechen.

Zitat von Kermit:
Sie können mit ihrer Angst nicht leben aber ohne ihre auch nicht.
....
Die soll man dann auch noch loslassen in Therapie ?
Dann hat man ja gar nix mehr.

Mir liegt es am Herzen, diese absolut klugen Worte nochmals aufzugreifen.
@Kermit - daran merkt man eindeutig, wie viel Erfahrung du hast und dass du sehr vielen hier in Sachen Verständnis bei Angsterkrankungen haushoch (!) überlegen bist.

Warum schaffen es so viele nicht, ihre Angst loszulassen trotz zig Therapien usw.?
Ich werfe in diesem Zusammenhang aufgrund der Worte aus dem Zitat von Kermit den Begriff (SEKUNDÄRER) KRANKHEITSGEWINN in den Raum.
Korrigiert mich bitte, aber ich finde im ganzen Forum keinen einzigen Thread, der sich um dieses anscheinend nicht sehr bekannte, aber so wichtige Thema dreht. Hier und da wird das Thema zwar angerissen, aber sehr vielen ist es null ein Begriff (wäre mal ne Überlegung, dazu echt einen eigenen Thread aufzumachen - mal sehen, ob ich die Kraft und Lust dazu habe).

Den Begriff kann (und darf!) jeder mal googeln.
Beispiele für einen sekundären Krankheitsgewinn gibt es etliche.
Wichtig ist unbedingt, zu verstehen, dass die Betroffenen nicht simulieren!
Deren innerer Kampf läuft völlig unbewusst ab.
In den meisten Artikeln werden als Beispiele Drang nach Aufmerksamkeit oder auch Fürsorge genannt. Die extrem abgeschwächte Form dürfte fast jedem (vor allem jeder Frau) bekannt sein: Es ist der erkältete Partner/Ehemann, der im Bett liegt und sich so anstellt, als würde er fast sterben (ich spreche aus eigener Erfahrung...als Mann!).

Wer nun schon sehr lange an einer Angststörung leidet und z.B. keine Freunde (mehr) hat, insgesamt sehr einsam ist und bei denen die echten sozialen Kontakte schon ziemlich den Bach runtergegangen sind und wer sich vielleicht gerade dadurch sehr viel im Internet in sozialen Netzwerken aufhält, in denen er mit anderen (Angsterkrankungs)Betroffenen intensiven Austausch gefunden hat (ja, damit meine ich auch und explizit dieses Forum), der sollte mal in sich gehen und zumindest prüfen, ob er nicht auch dem Sekundären Krankheitsgewinn zumindest zum Teil verfallen ist.
Was wäre denn, sofern die Angsterkrankung bei einigen von heute auf morgen weg wäre?
Wäre dann alles super und man würde ganz im Inneren nur glücklich sein?
Oder wäre es auch so, dass man damit sein Hobby verloren hätte und es damit nicht mehr so einfach bis gar unmöglich wäre, sich mit den anderen Betroffenen hier auszutauschen?
Wäre es gut oder vielleicht eher sogar auch schmerzhaft, nicht mehr gegenseitig Trost und Mitleid zu spenden, sich nicht mehr über Pulsdaten oder Panikattacken austauschen zu können? Würde man ohne Angststörung überhaupt noch dazu gehören zu dieser Gemeinschaft, ohne die man im Leben vielleicht nichts mehr hätte? Würde mit dem Wegfallen des Hobbies auch der Grund wegfallen, mitreden zu können zum Thema, welches man so lange schon mit sich schleppt?

Das Thema ist ein wenig gruselig, ohne Zweifel, weil es die tiefsten Wunden bei einigen Betroffenen öffnet, aber in sehr guten Therapien (meist nur in Kliniken) wird aber genau auf diese Sachen eingegangen. Das ertragen nicht alle Patienten, weil sie sich auch selbst durch die Therapeuten angegriffen und kritisiert fühlen. Dabei ist das nur ein Erklären und Analysieren der Erkrankung, denn wie gesagt: Sofern ein Sekundärer Krankheitsgewinn vorliegt, ist das unterbewusst und nicht vorsätzlich vom Patienten so angestrebt.
Auch, wenn der Satz Manche WOLLEN nicht aus ihrer Angstblase raus! böse klingen mag - er ist nicht so gemeint, sondern eine Beschreibung des Dilemmas, mit dem einige da sitzen, denn: Wenn die Angst plötzlich weg wäre, dann wäre auch einiges andere (Positive) weg. Man müsste sein Leben dann wieder komplett neu sortieren, neue soziale Kontakte anstreben oder alte wieder aufleben lassen usw. Es ist so, als würde einem Pokemon-Kartensammler, der sich mit anderen Gleichgesinnten leidenschaftlich über sein Hobby austauscht, von heute auf morgen das Interesse an dieser Sache samt allen Karten genommen. Sich innerlich gegen dieses mögliche Szenario zu stemmen und stattdessen die Angst als Begleiter weiter festzuhalten, ist nur logisch.

Das Thema betrifft wie gesagt wahrlich nicht jeden, aber es ist unbedingt wert, einmal darüber nachzudenken und in sich zu gehen, ob es bei einem selbst vielleicht der Fall sein könnte.

A


Wie habt ihr es geschafft?

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Einen guten Link poste ich hier mal:

https://www.schlosspark-klinik-dirmstei...-genesung/
Zitat:
Menschen mit psychischen Erkrankungen wie „Burnout„, Depression, Angststörungen und Phobien gehören zu einer gefährdeten Gruppe von Menschen, die meist unbewusst in die Problematik des Krankheitsgewinns hineinrutschen.

Die lange Dauer der Behandlung, die vielfältige Symptomatik und eine lange Überbelastung vor der Erkrankung können Lebensumstände schaffen, bei denen sich Betroffene in der Krankheitssituation „einrichten“, die Auseinandersetzung mit der zu Grunde liegenden Problematik scheuen oder den sozialen Rückzug durch die dauerhafte Hilfestellung des engen Familien- und Freundeskreises forcieren.

Zitat von SteveRogers:
Mir liegt es am Herzen, diese absolut klugen Worte nochmals aufzugreifen. @Kermit - daran merkt man eindeutig, wie viel Erfahrung du hast und dass du sehr vielen hier in Sachen Verständnis bei Angsterkrankungen haushoch (!) überlegen bist. Warum schaffen es so viele nicht, ihre Angst loszulassen trotz ...

Danke schön. 1 Plus Setzen . Du bist wunderbar. Was ich vermitteln wollte bringst Du auf Deine Art und Weise nochmals richtig zur Geltung. ( Alles was ist ,ist irgendwann nicht mehr. ) Glauben an sich selbst und das was bleibt und Erinnerungen, ist ,das was uns am Leben hält. Wer nicht an sich und seine Genesung glaubt, dem kann diese auch nicht widerfahren.

Wer nicht für sich kämpft, sondern nur jammert der kann auch keinem anderen helfen. Jahrelanges antrainiertes kollektives Jammern ist nicht der Sinn dieses Forums. Der Sinn dieses Forums ist es anderen zu helfen aus diesem Sumpf der Elendigkeit der missverstandenen Selbsterkenntnis heraus zu finden.

Deshalb auch meine unkonventionelle Art und Weise. Es hat seinen Sinn. Denn das Leben kann grausam sein . Ihr zu Euch auch ?

Manchmal bedarf es einer Persönlichkeit die versucht zu helfen, da wo Hilfe nötig ist und einer Person die meint ,das all zu langes Jammern unnötig und Flucht vor der eigenen Realität ist.

Da draußen ist das Leben nicht hier. Warum ich hier bin ? Um ungeschönt und ohne Tüdellüund ach Du Armer zu erzählen wie es funktionieren kann.

Zitat von Kermit:
Jahrelanges antrainiertes kollektives Jammern ist nicht der Sinn dieses Forums. Der Sinn dieses Forums ist es anderen zu helfen aus diesem Sumpf der Elendigkeit der missverstandenen Selbsterkenntnis heraus zu finden.

Sehe ich genauso.
Natürlich ist klar, dass auch oder vor allem zu Beginn (wenn man neu ist und noch total planlos) gejammert werden darf und auch soll. Das ist völlig verständlich.
Sehr passend deine Worte:
Zitat von Kermit:
Da draußen ist das Leben nicht hier.


Es ist schade, dass einige leider nicht merken, dass das Forum hier nicht ausschließlich positive Wirkung haben kann, sondern auch fatal negative, wenn man es falsch nutzt. Ja, ich sage es so deutlich.
Wer hier nur noch 24-Stunden unterwegs ist, um nichts anderes zu tun, als seine Pulsdaten mit anderen Leidenden auszutauschen oder ständig nur Gejammer, Trost und Mitleid abzulassen, gleichzeitig sinnvolle und gute (Verhaltens)Tipps von anderen Mitgliedern ignoriert, der kann einem wirklich leid tun, denn er merkt wohl gar nicht mehr, wie tief er mittlerweile in der Patsche sitzt. Damit trägt man selbst aktiv dazu bei, dass das Angstthema das komplette Leben einnimmt.

@SteveRogers
Danke für deine klaren Worte. Deine Ansichten und Gedanken haben mich auch sehr reflektieren lassen und haben mir geholfen.
Ich denke dieses Thema der Sucht kann hier gar nicht genug hervorgehoben werden. Gerade zu Beginn war ich regelrecht süchtig nach Zeitungsartikeln, Fachbüchern, Podcasts usw. Immer in dem Glauben Jetzt geht dann der Knopf auf und morgen ist alles wieder normal. Leider Gottes ein fataler Trugschluss. Am Ende des Tages kann nur ich mich selbst aus dem Angstkäfig befreien. Auch Wut auf sich selbst kann hier Impulsgeber sein. Zu glauben es gibt die eine Tablette, den einen Forumsbeitrag, den einen Podcast oder die eine Erkenntnis die zur Genesung führt, ist zu kurz gegriffen. Und ja, der Austausch hier ist wertvoll und wichtig, aber bitte immer mit Reflektion und dem Hinterfragen ob und wieviel mir davon gut tut. Viel Erfolg!

@SteveRogers @FrancesTheMute
Hervorragend geschrieben ihr beiden.
Man sucht halt immer nach dem einen Beitrag/Text/Buch etc was einem hilft. Daher sagt man ja auch gern dass Angst oftmals ein sich selbst erhaltendes System ist.
Und der Ausstieg aus ihr ist so unglaublich langsam und mühevoll.
Man verschenkt so viel Zeit nach der Suche der ultimativen Lösung am Anfang…
Auch eben häufig durch den Austausch von irgendwelchen Daten und Symptomen. Weil man 1. Beruhigung sucht und 2. hofft dass jemand GENAU DAS schon mal hatte und ne Lösung hat.
Ich hab ohne Witz mehr als 2 Jahre gebraucht um meinen Weg da raus zu finden. Um zu verstehen, dass es eben nicht „die eine Lösung“ gibt.
Dass die Angst bei jedem irgendwo nen anderen Ursprung hat…und teilweise ist es eben sehr hässlich dort mal hin zu sehen. Weil dann doch manchmal vieles, woran man „so fest geglaubt hat“, bröckelt.
Aber nur wenn man wirklich hin sieht, egal wie unangenehm es ist, kommt man da nach und nach raus.
Man trampelt gerade am Anfang auch oftmals auf völlig falschen Pfaden. Nicht bei jedem ist es die Kindheit. Nicht bei jedem ist es die Arbeit. Nicht bei jedem hapert es am Selbstwert.
Aber wenn man sich auf den Weg macht und dort bleibt und nicht wieder in alte Muster zurück fällt, gibt es einen Weg dort raus.
Und ich bin froh, dass ich so Menschen wie euch beide, ganz ehrlich, und auch noch ein paar wenige andere hier gefunden haben, die eben nicht hier sind zum jammern und Symptom-Wichteln. Sondern dessen Beiträge mich immer wieder neu Erden bei jedem lesen und mir zeigen „wuuusaaaa Olle, siehs mal rational“.
Auch euch, danke dafür

Und ja, ich bin ehrlich (und das ist zb sehr unangenehm) auch bei mir spielt ein sekundärer Krankheitsgewinn mit:

-Mir kann keiner böse sein wenn ich faul bin, weil ich ja krank bin.
Weil mir eingebläut wurde, Faulheit ist der tot und ausruhen darf man sich nur nach immensen Leistungen.

- Nur wenn ich merklich krank bin bekomme ich von gewissen Personen Aufmerksamkeit.
Auch das von Kindheit an antrainiert. Nur wenn ich krank war wurde ich wirklich (!) wahr und ernst genommen und es wurde sich deutlich um mich gekümmert.

Und ja, thats sehr hässlich to See ich hab’s auch ewig abgestritten, dass es so ist.
Aber jetzt, wo ich lerne, dass faul sein gar nicht unbedingt was schlechtes ist, solang es sich im Rahmen hält…wo ich lerne dass die (niemals endende) Todo Liste nicht leer sein muss bevor man sich ausruhen darf…kann ich sowas bedeutend besser sehen und annehmen.

@WayOut

1000 Dank für deine netten Zeilen

Schön zu sehen, dass manche hier verstehen, dass man es nur gut meint, aber eben etwas klarere Töne anschlägt.

Zuzugeben, dass man selbst in gewisse Fallen tappt (Sekundärer Krankheitsgewinn z.B.) schaffen auch nicht viele Betroffene.
Respekt, dass du das so offen sagst. Bei mir ist es doch ähnlich.
Ich mache auch immer noch viel nicht so, wie es sein sollte oder gehen würde (Sport z.B. klappt immer noch nicht regelmäßig).
Und natürlich wälze auch ich mich manchmal im Sekundären Krankheitsgewinn. Meine Frau nordet mich dann aber schnell ein. Hab ich auch drum gebeten, dass sie das macht.

Zitat von SteveRogers:
Wer diese Sucht-Verhalten ablegen kann, der hat extrem gute Chancen, aus der Angstspirale zu entkommen.

Yup

Kann jedem Hypo den Blog von der Userin Calima empfehlen.


erfolgserlebnisse-f59/mein-erfolgreicher-weg-aus-der-hypochondrie-t101968.html

@SteveRogers
Ich hab halt tatsächlich durch das ein oder andere Symptom Probleme im Alltag.
ABER:
Mein Gehirn kann da sich super toll überdramatisieren und ich bin immer noch „gezwungen“ regelmäßig Realitäts-Checks zu machen:
Ist es wirklich gerade soooo schlimm? Oder „möchtest“ du gern dass es so schlimm ist damit du dich ausruhen kannst? Das darfst du auch ohne. Komm, leg dich ne Stunde hin, aber dann machst du xy.
Steigerst du dich da gerade rein und es ist alles eigentlich gar nicht so schlimm wie du es gerad machst?!

Ja, is anstrengend vor allen Dingen wenns seit Jahren die selben Symptome sind, die immer da sind, für die es aber eben keine Erklärung gibt.
Die Akzeptanz ist schwer, dass sie eben nun mal da sind und man sein Leben trotzdem bestmöglich leben kann, darf und soll.
Und genauso schwer ist es eben auch, dem Gedanken „puh, das hast du jetzt schon so ewig, und trotz dass es dir Psychisch besser geht ist das nicht besser…vllt wurde doch was übersehen?“ zu widerstehen.

Aber es wird immer besser. Es gibt nen Weg raus aus dem Kopf. Aber der ist eben kein ponyhof, keine Meditation auf der Couch, kein Mittagsschläfchen unter der warmen Decke…sondern einfach echt harte k*cke

Zitat von SteveRogers:
@WayOut 1000 Dank für deine netten Zeilen Schön zu sehen, dass manche hier verstehen, dass man es nur gut meint, aber eben ...

Sport ist bei mir auch noch ein heikles Thema. Das wird wohl langfristig der schwierigste Brocken werden. Aktuell kann ich mir gar nicht vorstellen, wieder in dem Ausmaß Sport zu betreiben, wie es früher der Fall war. Aber ich geb mir Zeit. Immerhin muss man sich bei der Erkrankung in Geduld üben.

@FrancesTheMute ja…die liebe Geduld ist auch son Thema bei mir. Ich war immer so ne typische powerfrau.
Dass ich mich da jetzt in Geduld üben muss, die ich nicht habe (aber sie gerade lerne), mich selbst ruhig und nett behandeln muss und mich nicht zu Höchstleistungen treiben darf…ist schwierig.
Aber, man liest schon, es gibt schon Gründe, warum ich da bin, wo ich bin ‍️

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Dr. Hans Morschitzky
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