Zitat von Mell3676: Hallo Leute,
Ich bin Melanie 46 Jahre und komme aus dem schönen Odenwald.
Habe mich entschlossen hier beizutreten um mir und anderen das Leben bißchen zu erleichtern.
Seit Jahren leide ich unter Panikattacken,
Zwischen 2020 und 2022 ging es mir mal besser. Aber seid ich in die Menopause gekommen bin geht es echt wieder abwärts die Attacken sind anders intensiver und zwischendurch schwer zu ertragen. Nehme wieder Antidepressiva weil sie einfach kommen wie sie wollen. Habe vor ein paar Tagen auch leider den RTW gerufen da ich hyperventilieren habe und alleine war.
Es war mir echt unangenehm aber anders wusste ich mir nicht zu helfen.
Die Methode 4-7-8 zu atmen hilft nicht immer aber ich Kämpfe mich durch.
Habe schon vieles ausprobiert und wollte auf diesem Weg euch fragen wie ihr damit umgeht wenn euch die Angst überkommt welche Methoden wendet ihr an.?
Werde mir auch wieder einen Therapeuten /in suchen müssen.
Aber trotz allem lass ich mich nicht hängen, ich gehe raus und versuche arbeiten zu gehen und was mir echt gut tut ist meine Hündin Bella.
Lässt mich wissen was ihr so macht.
Freu mich auf Antworten.
Liebe Grüße an euch alle
Melanie
@Mell3676
Hallo Melanie
Bzgl. Menopause: Was sagt denn der Arzt dazu? Hormonell dagegensteuern, kompensieren?
Ich meine, wenn es deswegen schlimmer geworden ist, kann man doch sicherlich etwas machen.
Gut, dass Du MUT hast und nicht aufgibst, einer Arbeit nachgehst bzw. es versuchst und einen Therapeuten suchst. Es ist oft schwer, wenn man schon viel erfolglos versucht hat und es schlimmer geworden ist, dann noch zu kämpfen und Mut zu finden. Gut, dass Du raus gehst und eine Hündin hast. Tiere können sehr oft helfen und durch ein Haustier bekommst Du auch Struktur bzw. musst z.B. Gassigehen usw.
Als Betroffener kenne ich das mit der Angst und den Panikattacken auch. Glücklicherweise muss ich sagen, dass ich selten Panikattacken habe bzw. zumeist vorher erkenne, wann es soweit ist, um dann die Kurve zu bekommen. Problematisch ist eher, dass ich mir da vor Ort -also draußen in der Gesellschaft- einen Kopf mache und mich tierisch schäme, sodass dann der Teufelskreis geschlossen wird. Ein paar Mal hatte ich heftige Panikattacken draußen, seltener zu Hause. Zum Glück kenne ich mich etwas, sodass ich es nicht soweit kommen lasse oder durch die Anbahnung vermeiden bzw. verhindern kann. Bei der Angst schaut es dagegen schlimmer aus. Ich habe vor diversen Dingen Angst und weiß das auch. Allerdings ist die Angst, die spontan kommt, unberechenbar. Dagegen habe ich noch keine Pauschallösung gefunden.
Zwecks Panik(-attacken):
Erst einmal habe ich mit der Zeit herausgefunden, ab wann der Punkt xyz für mich emotional überschritten ist, sodass ich es stets vermeide, diesen Punkt zu erreichen oder gar zu überschreiten. Das klappt zwecks Vermeidung natürlich nicht immer, da man oft in komische Situationen kommt, gegen Höhere Gewalt nichts machen kann und äußere Einflüsse oder Dritte nicht manipulieren/beeinflussen kann.
Zweitens versuche ich, wenn ich spüre, dass es gleich soweit ist, aus der jeweiligen Situation zu entkommen oder nach Hause zu gehen. In der Schule, Arbeit usw. habe ich mich dann auf das WC verzogen und langsam geatmet, mich beruhigt und vom Kopf her stets eingeredet, dass doch alles gut ist.
Das klappt nicht immer, da mein Körper der Chef ist und meine Emotionen über dem Geist stehen.
Vom Kopf her denke ich logisch, aber mein Körper reagiert immer schneller.
Ich hatte als Kind schon unschöne Erlebnisse (an der Tafel ausgelacht, im Theater den Text vergessen, bei Veranstaltungen per Mikrofon Namen vergessen, bei Gruppenarbeiten Sprachblockade usw.). Da bin ich dann geflohen. Es war peinlich und ich musste weg. Auch da wollte ich dann alleine für mich sein, Ruhe haben, langsam atmen und mich beruhigen.
Heute setze ich das ebenfalls so um bzw. versuche es, jogge/laufe oder gehe alleine spazieren, um nur die Natur und Ruhe/Stille zu genießen. Das klappt allerdings nicht immer. Manchmal habe ich den ganzen Tag Herzrasen, zittere und habe Angst, obwohl die ungefährliche Situation längst vorbei ist.
Keine Ahnung, vielleicht hilft Dir auch das Gassigehen, Spazierengehen, Joggen/Laufen, Sport/Bewegung, die Natur, das Alleinsein, Einsamkeit, Ruhe haben usw.
Ich bin so ein Mensch, der Ruhe und Abstand braucht. Mein persönlicher Bereich ist ca. 1-2m groß.
Sind Menschen eng bei mir oder 7363535 Menschen in der U-Bahn aneinander gequetscht, dann bekomme ich Panik. Aufzug, Konzerte und Co. gehen gar nicht. Ich brauche Luft zum Atmen und Platz, Abstand, Ruhe, meinen Bereich.
Mehr ist zwecks Panik so noch nicht passiert und mehr habe ich mich auch ehrlich gesagt nicht getraut.
Ich schäme mich vor der Annahme von Hilfe und vor der Gesellschaft bzw. den Mitmenschen zu sehr.
Ich sitze das lieber aus, lass den Körper machen oder laufe eben davon. Je nach Situation.
Bei der Panikattacke ist es nur doof, dass ich da aktiv kaum etwas dagegen machen kann. Die ist stärker als die gewohnte Angst.
Zwecks Angst ist es so, dass ich mehrfach täglich, wenn ich gut bzw. besser schlechter drauf bin, übe und mich der ANgst bzw. den Dingen, die mir Angst bereiten, stelle. Allerdings sind meine Erfolge dann am nächsten Tag resettet und meine ANgst ist erneut da. So, als ob ich niemals geübt oder gelernt hätte.
Und dies seit DEKADEN! Und, klappt es, aber es kommt zu einer für mich stressigen Situation oder einen Trigger, dann ist es ganz vorbei.
Also, ich stelle mich der Angst und übe bzw. tue bewusst etwas, was mir Angst bereitet. Der Anfang und die Überwindung sind eben immer schwer. Spreche ich die erste Person (ich frage nur nach der Uhrzeit oder frage lapidar nach einer Firma/nach einem Restaurant usw.) an, dann ist es kritisch. War das Erlebnis dann gut neutral und der Mensch wertschätzend offen und freundlich, dann bin ich etwas beruhigter. Bei den nachfolgenden Personen geht dies, wenn ich dies dann sofort weiter fortühre und keine langen Pausen
dazwischen habe, dann schon besser. Nach x Stunden und am Abend habe ich dann einen FLOW und bin ganz cool, sicherer und selbstbewusster. Gibt es aber nur eine kleine Abweichung oder mein Körper spürt etwas, dann ist es vorbei. Auch bei diversen Trigger-Erlebnissen. Egal, am nächsten Tag ist alles weg und ich fange neu an. Warum das so bei mir ist, weiß ich nicht. Ich dachte, dass man nach x Tagen, Wochen, Monaten, Jahren und Dekaden endlich einmal einen Erfolg verbucht.
Zwecks Taktik ist es so, dass ich nicht zu lange überlegen darf. Einfach machen. Ich versuche es, muss aber zumeist zu lange nachdenken und alle wahrscheinlichen ANtworten, Situationen, Folgen usw. durchgehen, um dann die passende Reaktion, Antwort und Verhalten parat zu haben. Eben deswegen, da es für mich Stress bedeutet. Da brauche ich quasi immer einen Leitfaden, eine Vorgehensweise und einen exakten Plan, der 1:1 so umgesetzt werden muss.
Manchmal zähle ich dann so: ...1,2,3 und los!... Ohne lange nachdenken zu können.
Ich beruhige mich innerlich und mein Kopf redet mir gut zu. Dumm ist nur, dass mein Körper dann aber schon längst schwitzt, zittert, ich stottere, rot werde, mir eiskalt (Kreislauf) wird und ich schwach werde. Da rede ich mir dennoch ein, dass alles gut ist und ich das schon schaffe.
Vielleicht kannst Du davon auch ein paar Tipps umsetzen oder diverse Tipps bringen Dir etwas?
Die großen Erfolge konnte ich damit zwar nicht erzielen, aber ich übe weiter. Irgendwie muss ich ja meinen Alltag bestreiten. Ich habe leider vor ziemlich vielen Dingen Angst. Durch die Gesellschaft und Ablehnung seitens Frauen hat sich das leider verstärkt. Ist ja kein Wunder, dass man dann unsicher wird, wenn man stets gekorbt und abgelehnt wird. Und das Selbstbelügen ist auch falsch. Man kann ja nicht das sein, was man sich einredet, wenn man gesellschaftlich anders wahrgenommen wird. Wenn ich mir stets einrede, dass ich gut und anziehend bin, das aber nicht bin, dann ändert dies auch nichts am Verhalten der Masse.
Zwecks Angst und Panik habe ich extreme Problem, Frauen anzusprechen.
Ich bin leider Single und suche eine Freundin/Frau. Ansprechen ist schon schwer, aber sich dann noch eine Freundin zu schnappen bzw. es zu schaffen und Absichten zu äußern, ist ein ganz anderes Level!
Der Witz an der Sache ist, dass ich schon sehr viele Bekanntschaften habe. Allerdings nur, weil ich offen, nett, freundlich usw. bin. Eben die gute alte Friendzone. Das bringt mir nichts und davon kann ich mir auch nichts kaufen.
Bzgl. dieser Ängste rede ich mir stets ein, dass ich es eben bei der nächsten versuchen werde und die, die so arrogant oberflächlich war, mich ohnehin nicht verdient hat. Logisch ist das ja und korrekt ebenfalls, aber emotional trifft es einen sehr stark. Man(n) möchte nur, was normal ist und am Leben vollumfänglich teilhaben. Aber, ist/denkt man anders und besser als die Masse, entspricht nicht den falschen Normen, dann hat man es immer schwer.
Kurzum:
Joggen, Laufen, Spazieren, Natur, Haustiere, Einsamkeit, Entspannungsübungen, Beruhigung, Übung, Flucht, Abstand usw. kann helfen. Mir hat man einmal gesagt, dass ich die IST-Situation auch akzeptieren sollte. Ich habe eben in Situation xyz Angst, dann ist das eben so und okay. Akzeptanz und dann damit umgehen ist auch eine Art Lösung. Ich bin da noch nicht voll dabei, da ich immer logisch wissenschaftlich von biologischen Dingen ausgehe. Also zwecks LOgik, ob es Sinn ergibt, Angst vor xyz zu haben.
Das Herausfinden, warum man Angst hat, kann auch bei der Bewältigung helfen.
Oftmals kommt die Angst aber spontan ohne erkennbaren Grund/Trigger.
Ich war einmal sehr dick und habe nun trotz Athletik-Körper die identischen Ängste.
Da mir damals schon Mädchen -später Frauen- immer gesagt haben, dass ich fett/hässlich bin, hat das wohl Wunden und Narben hinterlassen. Und, das waren nicht 10 Frauen, sondern seit der Kindheit bestimmt mehrere Hundert, die das so direkt gesagt haben. Also die Kernaussagen waren immer gleich, der Satzbau allerdings unterschiedlich.
Also ich stelle mich dem bewusst, aber dennoch hinterfrage ich, ob es rational logisch ist und psychologisch korrekt, wenn ich mich bei dieser Gesellschaft dem so aussetze? Bei der Gesellschaft sind die mathematischen Wahrscheinlichkeiten, dass ein Mensch, der nicht der NORM oder dem IDEAL entspricht, eine Freundin findet, sehr gering. Soll man dann weiter üben und am Ball bleiben? Es versuchen?
Ein kurzer Einblick in mein Leben eben.
Atmen, Gedankenreden, Üben, Bewegung/Sport, Flucht, Ruhe, Einsamkeit, Natur usw. haben ab und zu geholfen. Mal gut, dann wieder schlecht(er). Einmal nur kurz, dann wieder länger.
Alles Gute!