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Hallo ihr,
Zum einen habe ich diese typische Panik Reaktion auf irgendwelche harmlosen fehlgedeuteten Reize, zum anderen ein heftiges Angst vor der Angst Problem - zum Beispiel Angst das Angst mich an was bestimmtes was ich machen will, muss, oder auch gerne mache, hindert. sowie Angst vor Angstsymptomen selbst, als auch vor Überforderung aufgrund der Angstkrankheit, weil alles mit Angst vor Angst und den unangenehmen Symptomen viel beschwerlicher fällt.

Manchmal meine ich, dass die Angst vor Angst schlimmer is als meine Panikattaken selbst, die diese oft genug heraufbeschwören

Liebe Grüße
Canary

08.05.2022 13:03 • 23.05.2022 x 2 #1


13 Antworten ↓


Natürlich ist die A vor der A schlimmer, man denkt sich ja die unmöglichesten Sachen aus.

Ich habe immer "etwas” Angst, begleitet mich immer. Ist eine Begleiterin.

Wenn jetzt eine Situation eintritt, die nicht alltäglich ist, wie ein Bewerbungsgespräch, dann gehe ich ganz schnell rein anstatt vor der Tür hin und herzugehen.
Das klappt.

A


Wie geht ihr mit der Angst vor Angst um?

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Ich habe das Problem leider auch. Bei mir hat die Angst vor der Angst schließlich zu einer heftigen Panikattacke geführt.

Das Problem ist, dass unser erster Reflex ist, dass wir die Angst von uns fernhalten wollen. Sobald wir die Angst aber gestatten, bei uns zu bleiben, verschwindet sie direkt wieder. Das ist aber, wie ich es gerade feststelle, ein Lernprozess. Manchmal fällt es mir sogar erst im Nachhinein auf, dass ich die Angst unbewusst an mich rangelassen habe und sie daraufhin wieder verschwindet.

Gestern war das so. Ich war mit meiner Schwester auf einem Versengold-Konzert. Und Versengold spielte zwei Lieder, die auch was gesellschaftkritisches hatten. Ein Song hat der Sänger extra geschrieben, um Menschen Mut zu machen, die an Angst und Depressionen leiden. Er erzählte von seiner Angststörung, die er nach einem Unfall hatte und er eine Therapie gemacht habe. Und während des Songs wurde ich immer unruhiger und nervöser. Ich hatte Angst, mitten im Konzert ne Panikattacke zu bekommen, Angst davor, dass ich meine Ängste doch nicht im Griff habe und dass ich doch noch eine Therapie brauche (was ich aber nicht möchte). Ich spürte in mich hinein, nahm meine körperlichen Beschwerden wahr und dann das Geschehen auf der Bühne. Allmählich wurde ich wieder ruhiger.

Erst heute habe ich begriffen, was da überhaupt los war...

Ich würde sagen, die Angst vor der Angst ist der Hauptaspekt der Angststörung, denn ohne sie würden weitere Panikattacken ja fast nicht auftreten.

Wenn man beim ersten Mal vielleicht eine PA wegen Übermüdung und heißem Wetter hat und dann keine Angst vor der Angst entwickelt, dann wird man vermutlich keine weiteren PA entwickeln.

Bei mir ist die Angst vor der Angst manchmal so schlimm, dass ich Termine absage oder fast nicht in der Lage bin, zur Arbeit zu fahren. Meistens überwinde ich mich aber doch. Am Sonntag habe ich meinem Vater aber abgesagt, weil mir vor der S-Bahn-Fahrt graute und dann mit ihm unterwegs zu sein in seinem Boot so weit draußen (er hat so eine Yacht), das hat mich in Panik versetzt.

Ich hab vor allem auch grosse Angst vor meiner Angsterkrankung, also der Panik Störung selbst! ...Das was da in meinem Hirn falsch läuft...

Kennt ihr das, geht es euch auch so?

Hinzu kommt ja auch noch meine Vorbelastung durch Adhs und Autismus, was das ganze potenziert!

Zitat von Canary:
Hallo ihr, Zum einen habe ich diese typische Panik Reaktion auf irgendwelche harmlosen fehlgedeuteten Reize, zum anderen ein heftiges Angst vor der Angst Problem - zum Beispiel Angst das Angst mich an was bestimmtes was ich machen will, muss, oder auch gerne mache, hindert. sowie Angst vor Angstsymptomen ...



Damit kann man nicht umgehen ,es ist einfach da , damit muss man leben

Zitat von squashplayer:
Ich würde sagen, die Angst vor der Angst ist der Hauptaspekt der Angststörung, denn ohne sie würden weitere Panikattacken ja fast nicht auftreten. ...


Ich denke nicht dass ich jemals Angst vor der Angst hatte. Ich hatte Angst davor dass es diese eine Mal eben doch nicht nur Angst ist, sondern eventuell doch zb. der Herzinfarkt.
Dann hab ich mich irgendwann an Panikattacken gewöhnt, mit dieser Gewöhnung kam die Gewissheit: Das kenn ich schon, ist nur die Angst.. Woraufhin ich keine Panikattacken mehr hatte. Dann war länger Ruhe, dann kamen diverse Symptome, zB Magenschmerzen, Schwindel etc., damit wieder die Angst doch an einer organischen Krankheit zu leiden. Bis ich mich selbst davon überzeugt hatte dass dem nicht so ist.

Vor der Angst hab ich keine Angst, denn Angst ist nur ein Gefühl dass wieder vorbei geht.

Ist zumindest bei mir so.

@Rosa_pather

So ähnlich empfinde ich es auch ! Also ich habe erst Angst , wenn Langzeit Symptomen da sind . Symptome =Angst . So ist es bei mir . Und Panik bekomme ich , wenn ich irgendwo bin , wo ich nicht schnell weg kann , da ist es dann so anik =Angst =Symptome !

Zitat von Beebi:
@Rosa_pather So ähnlich empfinde ich es auch ! Also ich habe erst Angst , wenn Langzeit Symptomen da sind . Symptome =Angst . So ist es bei mir . ...

Ist bei mir auch so... ich habe schon Angst vor der Angst, aber nur weil ich die Auswirkungen der Angst wie Herzrasen etc als medizinischen Notfall bzw als Krankheit interpretiere und nicht als Angst...
Angst irgendwo nicht flüchten zu können hätte ich nur wenn ich zB. denken würde ich werde jetzt gleich in Ohnmacht fallen, keiner kann mir helfen etc. Also wieder auf der Körperliche bezogen.

Sonst ist mir das eigentlich egal, die Angst vergeht wieder und es kann auch niemand in mich reinzuschauen wie es mir geht, dementsprechend kann ich auch in der Situation drin bleiben und das merkt nicht einmal jemand. Ich finde es sogar schwieriger eine Aktion zu setzen zB. wegzulaufen als einfach in der Situation auszuharren bis es vorbei ist.

Ich kenne auch die Angst vor der Angsterkrankung, aber eher als Katastrophendenken im Sinne von: ich verliere meinen Verstand, werde verrückt, verliere die Kontrolle etc

@Rosa_pather
Bei mir ist es ähnlich , aber doch etwas anders ..
Manchmal habe ich auf einmal Angst in einer Situation die mir gestern noch völlig egal war , aber am nächste Tag wieder Angst auslöst . Angst nicht die Kontrolle über mich zu haben , versetzt mich halt manchmal in Angst ! Auch ist es so , dass ich Ängste habe , wenn ich angeschlagen bin . Dann denke ich immer, es muss doch was organisches sein und dann bekomme ich wieder Angst .. hört sich alles komisch an , nicht wahr ?! Aber irgendwie so ist es !

Zitat von Beebi:
@Rosa_pather Bei mir ist es ähnlich , aber doch etwas anders .. Manchmal habe ich auf einmal Angst in einer Situation die mir gestern noch völlig ...

Nein, für mich hört sich das garnicht komisch an... ist bei mir ja ähnlich

Zitat von Rosa_pather:
Ich denke nicht dass ich jemals Angst vor der Angst hatte. Ich hatte Angst davor dass es diese eine Mal eben doch nicht nur Angst ist, ...

Na ja, das Gehirn ist auch nur ein Organ! Wie alle anderen Organe auch...

Wenn das Herz krank ist, schlägt es vielleicht nicht rhythmisch, ist das Gehirn krank, spinnt vielleicht der Hirnstoffwechsel und kann sich in einer Angsterkrankung äußern.. Ich finde den Gedanken nur noch beunruhigender, als eine Erkrankung eines anderen Organs, denn vom Gehirn weiß man so wenig, auch über die Medikamente... Da kann man nur rumprobieren, was bei anderem Krankheiten meist anders is! Und Psychotherapie ist im Grunde wie Physiotherapie, man lernt oder erlernt wieder etwas, was mühsam und geduldraubend ist!

Man kann den Kopf nicht vom Rest trennen. Ich finde die psychischen Symptome der Panik Störung schlimmer als die rein körperlichen... Ich finde es so furchtbar wenn man nicht klar denken kann in seiner Panik, depersonalisation und Unruhe und Co...

Zitat von Canary:
Na ja, das Gehirn ist auch nur ein Organ! Wie alle anderen Organe auch... Wenn das Herz krank ist, schlägt es vielleicht nicht rhythmisch, ist das ...


Ja, den Körper und die Psyche kann man nicht trennen. Aber was war zuerst da, die Gedanken, die Depression oder der veränderte Hirnstoffwechsel? Es spielen Gene, Elternhaus, soziale Rahmenbedingungen mit, wobei ich dazu neige der Umwelt und auch der Eigenverantwortung mehr Bedeutung zu geben als der Biologie. Wieso gibt es derzeit so viele Menschen mit Angststörungen, ich denke es ist auch ein Problem unserer Zeit, Ergebnis von Leistungsgesellschaft, sozialer Ungleichheit etc. Aber es ist genauso einfach der Biologie die Schuld zu geben wie den Eltern oder der Gesellschaft, im Endeffekt glaube ich für mich persönlich dass ich es selber in der Hand habe und zu einem Großteil selbst für meine Situation verantwortlich bin bzw mir das selber eingebrockt habe und daher auch selber wieder herauskommen kann. Wenn Biologie Schicksal und meine genetische Disposition alleine dafür verantwortlich ist, dann kann ich auch gleich den Kopf in den Sand stecken.

Ich habe heute gelernt, wie mächtig Gedanken sein können. Vor ca. 12-13 Monaten bekam ich das erste Mal seit Jahren Angst vor einer Panikattacke. Sofort fühlte ich mich in die Zeit zurück versetzt, wo ich regelmäßig an Panikattacken litt. Diese Zeit war schlimm für mich, ich war 7 Jahre in einer toxischen Beziehung, wusste nicht nicht weshalb oder woher diese Angst kam und hatte Angst, wirklich auf der Stelle zu treten. Anstatt mir klarzumachen, wie viel ich damals schon erreicht habe und dass ich der Angst einfach nur zeigen brauchte, dass es gar keinen Grund gibt, da zu sein - war mein erster Reflex, dass das nicht sein darf. Ich kämpfte erst mal gegen die Angst und gegen die innere Unruhe, was alles nur noch schlimmer macht.

Ich kämpfe immer noch damit, weil ich manchmal erstmal innerlich aufschrecke, anstatt nur wahrzunehmen. Ich habe immer noch mit Selbstzweifeln zu kämpfen und habe Angst, es alleine nicht zu schaffen. Meine Angst zu versagen, hat mich letzte Woche erst wieder eingeholt, samt dem Gefühl, funktionieren zu müssen.

Insofern, ist der beste Weg, zu reflektieren, was gerade ist. Versuchen, die Angst ranzulassen und sie dann wieder gehen zu lassen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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