Zitat von Sonnenblume216: Das Problem ist hier wahrscheinlich das mir zu lange Dinge und Entscheidungen abgenommen wurden und ich mich (warum auch immer) immer auf andere verlasse...das ist so tief verankert das ich es oft bewusst gar nicht mitbekomme.
Ich hoffe, ich trete Dir nicht zu nahe. Ich sehe so etwas weitgehend anders.
Wir Menschen funktionieren ziemlich einfach - gar nicht kompliziert.
Das Dir Entscheidungen abgenommen wurden ist weniger die Schuld von anderen.
Welche Gründe lagen dafür bei Dir vor?
War es eine dominante Mutter, die Dich gern überstimmt hat? Ein dominanter Vater?
War es eine eigene Angst davor, Dich zu wehren?
War es manchmal Bequemlichkeit?
War es Angst davor, allein nicht überleben zu können?
Oder gab es noch andere Gründe, die Du Dir selbst eingeredet hast?
Zitat von Sonnenblume216: das ist so tief verankert das ich es oft bewusst gar nicht mitbekomme.
So tief ist das nicht verankert.
Aber wenn nicht bewusst denkst, sondern unterbewusst, also automatisch, dann bekommst Du esfolglich bewusst nicht mit. Wenn Du beim reden die Augen schließt, dann bekommst Du auch nicht mit, ob Dein Gegenüber
lächelt oder böse schaut.
Somit hast Du völlig recht.
Zitat von Sonnenblume216: Irgendwie habe ich das durch die Angststörung alles zum Großteil verloren.
Wenn Du es wirklich nur verloren hast, dann kannst Du es leicht wiederfinden. Alles was man
mal konnte kann man wieder hervorholen.
Das Schwierige könnte sein.
Menschen verlernen teilweise bewusst nachzudenken. Nur mit bewusstem Denken kann manLösungen finden. Überhaupt erst zufrieden werden. Probleme beseitigen.Und vor allen seine Ängste abschwächen.In meinem Bekantenkreis habe ich einige Personen, die unter deutlich erkennbaren Ängsten leiden.
Wenn ich denjenigen empfehle, etwas mehr bewusst zu denken, reagieren sie meistens
sehr aggressiv. Etwa so, als wolle ich ihnen das gefühlsbetonte Leben(den Spass) nehmen und sie
zur Sachlichkeit verdammen. Da stellen sich dann extreme Widerstände gegen meine
Sichtweisen auf.
Sie können ja weiter mit mir über ihre unterbewussten Gedanken kommunizieren.
Leider tritt dabei dann nach Monaten ein Problem auf. Wenn ich darauf achte, was sie mir
erzählen, dann beginnt sich das alles immer und immer wieder sehr ähnlich zu wiederholen.
Irgendwann fehlen mir dann die belebenden neuen Erkentnisse und Gefühle.
Damit will ich sagen, wer überwiegend nur unterbewusst denkt, der füttert ständig seine Ängste.
Tritt gedanklich meistens auf der Stelle und fühlt sich selten gut.
Auch Dir empfehle ich deswegen. Spiegel Dir immer wieder einmal, möglichst täglich,
das was Du denkst. Und dann schau Dir das mal bewusst an. Ist es das, was Du willst?
Stecken da Deine persönlichen Lebensziele drin? Falls nein, versuche dies zu verbessern.
Zitat von Sonnenblume216: Ich suche ja auch seit Ewigkeiten einen Therapeuten. Nur ist bei mir so vieles das ich nicht weiß welche Therapieform die richtige für mich ist.
Ich bin oft erschrocken wenn die Menschen immer nach der geeigneten Therapieform suchen.
Was will jemand damit sagen?
Suchst Du nach der geeigneten Therapieform, damit Du keine Angst mehr davor hast, Deine
inneren Blockaden und Widerstände aufzugeben? Das kannst Du in jeder Therapieform.
Du selbst entscheidest, wann Du langsam bereit bist ehrlich zu Deinen Gedanken zu stehen und
sie nicht nur unterbewusst sondern vor allem bewusst in der Spache und im Schreiben zu
nennen und auch anderen Menschen gegenüber zu begründen, also zu vertreten.Zitat von Sonnenblume216: Was halt sehr belastend ist ist das wir zu dritt in einer Zweizimmerwohnung wohnen. Es ist alles viel zu beengt und man hat keinen Rückzugsraum.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Das ist ein gutes Beispiel für angstbesetztes unterbewusstes Denken.
Denkst Du bewusst über dieses Argument nach dann schaffe Dir einen Rückzugsraum.
Zieh Dir Schuhe und eine warme Jacke an und gehe ein oder auch zwei Stunden allein spazieren.
Wärend dieser Zeit bist Du allein und hast Deinen Rückzugsraum. Wenn Du das möchtest, täglich.
Oder sehe ich das falsch?
Viele Grüße
Bernhard