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Hallo,
Ich leide an einer Angst und Panikstörung. Meine Partnerin geht eher genervt damit um, sie sagt immer wenn ich wirklich krank bin kümmert sie sich um mich, meine eingebildeten Sachen nerven sie aber. Ich erzähle ihr deshalb nichts mehr wenn ich was habe.

19.11.2023 16:00 • 19.11.2023 x 1 #1


18 Antworten ↓


Geht mir ähnlich ich rede mit meinem Mann gar nicht mehr über solche Dinge. Er kann es einfach nicht nachvollziehen und das respektiere ich auch. Deshalb rede ich über solche Dinge mit ihm nicht

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Wie geht euer Partner mit Angststörung um

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Meine Frau nervt es auch.
Manchmal hat sie mich sogar angeschrien und gesagt ich soll mich nicht so anstellen.

Sie sieht auch beim einkaufen, wenn es mir schlechter geht, weil ich mir den häufiger an Kopf oder ins Gesicht fasse.
Das nervt sie auch.

Ich habe das große Glück gehabt, dass meine Freundin sehr verständnisvoll mit meiner Angststörung umgeht - aber auch nur soweit es mir gut tut. Eigentlich weiss sie sogar manchmal mehr was gut für mich ist, als ich selbst.

Dazu gehört aber auch ein großes Wissen, was eine Angststörung überhaupt ist und was mit dem Partner passiert, wenn er auf einmal schwitzend und nach Luft ringend von Todesangst faselt. Das war auch für meine Freundin manchmal zu viel, was ich gut nachvollziehen kann: ich kann mir ja - wenn es mir gut geht - oft selbst nicht mehr vorstellen, was es eigentlich bedeutet panische Angst vor diesem oder jenem oder gar eine handfeste Panikattacke zu haben.

Wie soll sich jemand, der sowas noch nie erlebst hat da reinversetzen?

Daher ist Aufklärung grade am Anfang wichtig, also dass der andere weiss was da grade passiert und auch glauben kann, dass das nicht nur übertriebene oder Einbildung ist.

Ok hätte nicht gedacht das es so vielen so damit geht. Ich würde mir von ihr eher Unterstützung wünschen

@Angstmaschine meine EX Freundin hat sich auch damit beschäftigt und Bücher darüber gelesen

Zitat von Moelli80:
Sie sieht auch beim einkaufen, wenn es mir schlechter geht, weil ich mir den häufiger an Kopf oder ins Gesicht fasse.
Das nervt sie auch.

Das ist bei uns auch so. Manchmal merkt sie schon dass was nicht stimmt, noch bevor es mir so richtig bewusst wird. Eine Zeit lang war das auch etwas problematisch, wie es eine gewisse Erwartungshaltung bei ihr auslöst (Klappt er gleich wieder zusammen? Ist das eine Panikattacke? Fahren wie lieber nach Hause?) und dadurch auch Anspannung.
Sie ist dann zwar nicht wirklich genervt, aber besorgt, und zwar mehr als ich. Auch hier wieder weil ICH mich und meinen Zustand ja viel besser einschätzen kann als sie.

Mittlerweile gehören meine Macken aber zum Alltag, und sie nimmt einfach hin, dass es mir zwischendurch einfach mal nicht so gut geht, ich selbst davon aber weniger Aufheben mache als sie selbst. Seitdem ist es wesentlich entspannter für sie.

Mein Partner geht relativ neutral damit um. In vielen Fällen kann er nicht nachvollziehen warum ich ängstlich, nervös oder panisch bin (geht mir bei mir selbst manchmal auch nicht anders). Da er im Allgemeinen extrem gelassen ist und er auch in für ihn neuen und unbekannten Situationen überhaupt keine Nervosität verspürt, ist es für ihn natürlich umso schwerer wirklich nachzuvollziehen, wie es mir geht.
Mich stört eher, dass er sehr stark an meiner Psychotherapie zweifelt, weil es mir eben jetzt nach einem Jahr noch nicht plötzlich wieder super geht.
Ich schleiche momentan ein Antidepressivum ein, wodurch es mir leider seit knapp zwei Wochen noch viel schlimmer geht (reagiere sehr mit ständiger Nervosität und Angst und habe regelmäßig Panikanfälle seit ich das Medikament nehme). Hierbei unterstützt er mich zum Glück vollständig und geht sehr gut auf mich ein, auch wenn es ihm manchmal sichtlich schwerfällt.

Alles Liebe ️

Zitat von D1234J:
meine EX Freundin hat sich auch damit beschäftigt und Bücher darüber gelesen

Ganze Bücher müssen natürlich nicht unbedingt sein, aber ein gewisses Grundwissen ist schon nicht schlecht.
Es gab auch damals - als ich in der Klinik war - Veranstaltungen und Broschüren für Angehörige.

Bei mir war es so, dass mein damaliger Chef - der selbst unter Depression und GAS leidet - meiner Freundin eine Menge erklärt und auch die Klinik empfohlen hat. Es ist denke ich auch von Vorteil, wenn die Aufklärung von aussen und nicht durch dich / den Betroffenen kommt, weil es dann einmal glaubwürdiger ist, und Angehörige oftmals ganz andere Fragen und Probleme haben, als der Betroffene glaubt und ihm im Moment selbst wichtig ist.

Zitat von Angstmaschine:
Sie ist dann zwar nicht wirklich genervt, aber besorgt, und zwar mehr als ich

Meine sehr genervt.
Sie will ihren alten Mann wieder.

Sie ist auch nicht sehr geduldig und schnell gestresst.

Aber sie hat ja auch Depressionen.

Das eine mal hatte ich so eine Angst zum arzt wegen der Impfung.
Man hat sie mich angeschrien und da hingeschleppt.

Früher hab ich nie Ängste gezeigt und das ist auch für sie, was neues und muss damit umgehen können irgendwie.

Naja ohne das geschreie, wäre ich nicht mal zur magen und darmspiegelung gegangen.
Vielleicht brauch ich das in gewissen Situationen momentan auch.

Mir geht es wie @Tafutoto.
Mein Mann steht der Sache neutral gegenüber. Er kann nicht nachvollziehen warum mich dies oder das nervös macht, warum ich mit Panik reagiere. Aber keiner der das nicht selbst hat versteht das
Er merkt wenn ich wieder unruhig werde und ist mir durch seine Gelassenheit eine Stütze. Ihn bringt fast nichts aus der Ruhe, so dass er mein Fels ist.
Wenn ich ihm ein Signal gebe, schnappt er sich die Kids und ich kann meine Angst voll Ausleben
Ich persönlich erwarte nicht von einem Partner Hilfe aber ich erwarte, dass er Zustand akzeptiert und mir nicht noch ein schlechtes Gewissen oder Vorhaltungen macht. Finde das geht gar nicht.

Zitat von Moelli80:
Früher hab ich nie Ängste gezeigt und das ist auch für sie, was neues und muss damit umgehen können irgendwie.

Naja ohne das geschreie, wäre ich nicht mal zur magen und darmspiegelung gegangen.
Vielleicht brauch ich das in gewissen Situationen momentan auch.

Ja, das ist natürlich auch eine heftige Verwandlung die da in einem vorgeht und ist für einen selbst - aber eben auch für die Umgebung - nur schwer zu verstehen.

Geschrei wäre mich manchmal sogar lieber gewesen. Aber wenn ich im Auto sitze und auf einmal mit ..ich glaube ich sterbe jetzt.. anfange (und das ist in dem Moment ja absolut glaubwürdig), ist sie selbst manchmal in Panik geraten weil sie meinen Zustand einfach nicht mehr einschätzen konnte.

Zitat von Angstmaschine:
Aber wenn ich im Auto sitze und auf einmal mit ..ich glaube ich sterbe jetzt.. anfange (und das ist in dem Moment ja absolut glaubwürdig), ist sie selbst manchmal in Panik geraten weil sie meinen Zustand einfach nicht mehr einschätzen konnte.

Da hätte ich als Beifahrer den aber auch Angst. Kann Sie da vollkommen verstehen.

Ich fahre aber allgemein nicht als Beifahrer, vertraue irgendwie keinen anderen beim Fahren.
Nur wenn es mir ganz schlecht geht, lasse ich meine Frau Fahren.

Bei längeren Strecken, bin ich den aber auch gestresst und fasse mir wieder ständig an Kopf.
Da ist sie auch überhaupt nicht von begeistert.

Zitat von Moelli80:
Da hätte ich als Beifahrer den aber auch Angst.

Ach so, hatte ich vergessen: ICH war der Beifahrer
Wir wollten zu irgendeinem Weihnachtsmarkt oder sowas, ist schon ein paar Jahre her. Es kann aber gut sein, dass mich das zusätzlich getriggert hat - weil ich auch ein ganz schlechter Beifahrer bin!

Zitat von Angstmaschine:
Es kann aber gut sein, dass mich das zusätzlich getriggert hat - weil ich auch ein ganz schlechter Beifahrer bin!

Ja das kann mich den auch triggern und den auch schon die Aufregung zu einem Weihnachtsmarkt zu fahren.

Nagut als Fahrer und der Beifahrer bekommt Panik und schreit rum, stell ich mir auch schwierig vor.

Es ist zwar keine aktuelle Beziehung mehr, aber ich erzähle es einfach mal: Mein Exfreund war davon genervt, dass ich wegen einer Mischung aus Angst und Depression ein Medikament nehme und zu diesem Zeitpunkt in Therapie war. Dass ich mich dadurch weiter entwickelt und Dinge voran gebracht habe, hat er nie kommentiert. Ich habe den Eindruck, dass er es gar nicht bemerkt hat.
Ich hätte mir Unterstützung und Wertschätzung gewünscht, auch für das Vertrauen, dass ich ihm gezeigt habe.

Meine Partnerin unterstützt mich meistens das ich nicht mehr so leistungsfähig bin ist aber auch oft genervt davon da vieles jetzt an ihr hängt.

Wir hatten deswegen öfters Zoff was vorher nicht der Fall war.

Ich habe meine Angstzustände meiner Meinung nach einer Verletzung bekommen, ich wurde von einen PKW umgestoßen als ich was aus dem wageninneren rausnehmen wollte und der Fahrer mich übersehen hatte und seit dem schmerzt mein Bein und die Hüfte. Zwei Monate danach bekam ich dann Panikattacken da mein Körper nicht mehr so wie vorher funktionierte.

Jetzt hängt viel Hausarbeit an ihr. Zusätzlich bin ich nach der Arbeit durch die Angstzustände nur mehr müde und erschöpft.

An manchen Tagen wenn sie selbst gestresst durch ihre Arbeit ist halte ich lieber meinen Mund damit es nicht zu Streit kommt der triggert mich dann noch mehr in meinen Angstzuständen.

Zusätzlich schleiche ich auch gerade ein Ad ein was meinen Zustand die letzten zwei drei Wochen noch verschlimmert hat. Zuerst dachte ich wenn ich es nicht mache und es mir nicht bald besser geht verliere ich vielleicht auch noch meine Beziehung. Hoffe das es mir bald mit dem AD besser geht.

Sie hat mir aber viel geholfen alleine schon durch ihre Anwesenheit da es wenn ich alleine bin besonders schlimm ist mit der Angst.

Das es für den Partner nicht leicht ist ist mir bewusst.

LG
Sponsor-Mitgliedschaft

@mariamanchester Wie schön, dass dein Mann so genau merkt, wenn du unruhig wirst und dir dann genügend Raum gibt!

Mein Freund steht komplett hinter mir und würde niemals was Doofes zu mir sagen deswegen.
Er versucht mich zu beruhigen, wenn ich Angst habe, und hat auch komplett Verständnis dafür, dass ich nichts dafür kann und manche Ängste halt nie weggehen werden bei mir.
Gerade die Angst vor Krankheiten ist seit ca. 2 Jahren schlimmer bei mir geworden, aber mein Freund versucht mir dann immer zu erklären, dass es nichts Schlimmes ist, ehrlich gesagt wüsste ich auch gar nicht, was ich machen würde, wenn er anders wäre, ich könnte, mir vorstellen, dass ich mit so jemandem gar nicht zusammen leben könnte, ich bin sehr sensibel und brauche deswegen erst recht Sachen, die mich beruhigen.
Ich bin aber auch schon 14 Jahre mit meinem Freund zusammen und mein Freund kennt es halt nicht anders.
Aber ich bin trotzdem erschrocken, dass manche von ihren Partnern angeschrien werden, sowas geht ja mal gar nicht, man kann doch selber nichts dafür, man ist ja nun mal krank und eine Therapie kann auch nicht alle Ängste lindern.
Ich habe schon als Kind psychische Probleme gehabt und meine Eltern hatten oft kein Verständnis dafür, deswegen weiß ich genau wie es sich anfühlt, wenn die eigene Familie kein Verständnis dafür hat, es ist einfach schrecklich:/ ich glaube vieles wäre bei mir anders geworden, wenn man einfach Verständnis gehabt hätte für mich und mich einfach mal beruhigt hätte bei einer Panikattacke.
Umso froh bin ich natürlich, dass mein Freund da komplett anders ist als meine Eltern, und wenn ich mir die Beiträge so durchlese, ist es ja leider nicht selbstverständlich:/.

A


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