Wie fühlen sich eure Panikattacken an ?

Zitat von Antiqua:

Schafft ihr es denn während einer PA noch bewusst bzw. normal zu atmen? Mir gelingt das oft nicht und ich fange automatisch an zu hyperventilieren

Wenn mein Verstand nicht komplett aussetzt, dann ja. Ich versuche mich bei einer PA möglichst normal zu verhalten und jegliche Übertreibungen - sei es übertrieben Atmen oder auch extrem zu Bewegen - zu vermeiden.

Beispiel: Bin ich allein Zuhause, ist meine größte Angst während einer PA dass ich ohnmächtig werde oder einen Herzinfarkt oder sowas bekomme, und mich keiner schnell genug findet. Ich schnappe mir dann meist was zu Trinken und laufe - wir wohnen 1 Etage - runter auf den Hof, damit ich ggf. schnell gefunden werde. Ausserdem tut Luft in dem Moment eh gut.

Früher hab ich dass mit extremer Atmung, teilweise Schreien und Reden, schnellen und panischen Bewegungen usw. gemacht und bin dann wie ein Tiger draussen rumgelaufen. Wenn ich meinen Schlüssel oder sonst was nicht schnell genug gefunden habe, wurde die Panik ganz schnell noch schlimmer.
Einmal bin ich sogar aus dem Fenster gesprungen. War zwar Parterre, aber es ging schneller so, weil das Fenster auf dem Weg nach draussen liegt.

Mittlerweile bleibe ich - äusserlich - in so Momenten ganz ruhig. Ich nehme mir ganz in Ruhe Wasser, ziehe mir ganz ruhig eine Jacke an und nehme mit was ich noch so brauche (Telefon, Schlüssel usw.).
Dann versuche ich möglichst ruhig und gelassen raus zu gehen und setze mich vor die Tür. Ich atmen dann auch ganz bewusst ruhig, selbst wenn ich meine ich würde keine Luft bekommen. Das kostet mich eine irre Kraft und Selbstbeherrschung, aber es hilft mir ungemein, die PA schnell wieder zu beenden oder nicht schlimmer werden zu lassen.

Nur manchmal, wenn es echt schlimm ist oder ich zu spät reagiere, dann geht die Post ab mit allem Drum und Dran:
Ich Laufe, Stampfe, Rede und Schreie auch schon mal, Atme völlig übertrieben, Kratze oder Kneife mich oder schütte mir das Wasser - das ich eigentlich trinken wollte - über den Kopf oder in den Nacken. Kratzen, Kneifen und Wasser deswegen, damit ich was spüre das mich von den ganzen Missempfindungen wieder weg bringt.

Das klappt natürlich auch, aber ruhig bleiben ist definitiv angenehmer und sozialverträglicher
Ausserdem geht es bei mir schneller und ich fühle, dass ich doch eine gewisse Kontrolle habe.

Bei mir fängt eine Panikattacke meistens so an :
Ich bekomme ein komisches Magengefühl zusammen mit Herzrasen ,dann fange meine Hände an zu schwitzen, dann kommt der schwindel oder die Benommenheit, dann wird mir manchmal sogar schwarz vor Augen leicht oder ich sehe ein bisschen unscharf plus das Gefühl ich könnte ihn Ohnmacht fallen , und dann kommt das starke zittern.
Das schlimme ist, das ich nach einer Panikattacke erstmal so lichtempfindlich bin und Geräusche noch mehr wahrnehmen als sowieso schon mein Freund darf sogar nur ganz leise reden, das Radio oder Fernsehen muss auch sofort leise gemacht werden ich frage mich bis heute warum es so ist von Lichtempfindlichkeit habe ich wenigstens schon gehört aber, das man so stark auf Geräusche reagiert ist, schon untypisch eigentlich.
Vllt liegt es aber auch daran, weil ich hochsensibel bin.

Ich hatte heute eine Panikattacke die ich so noch gar nicht kannte.
War Laufen und anschließend noch einkaufen. Auf dem Weg nach Hause dachte ich an meinen Sohn, der sich durch die narzistische Freundin von unserer Familie gelöst hat. Bekam plötzlich ne Art Druck an den unteren Zähnen und ein ganz komisches Gefühl. Zuhause war das komische Gefühl kaum noch auszuhalten. Massive Panik kam auf und ich wollte auch schon wieder raus flüchten. Dann dachte ich eine Tavor zu nehmen aber das will ich ja vermeiden. Also aussitzen. Besser gesagt, hab ich dann angefangen mein Gemüse zu schnippeln für den Eintopf und Musik dazu angemacht. Nach einiger Zeit wars vorüber. Aber es blieb so eine Leere in mir zurück. So hab ich eine Panikattacke auch noch nicht erlebt.
Meistens renne ich auch nach draußen. Laufe dann eine Weile in Richtung Krankenhaus und wieder zurück. Komischerweise hab ich eigentlich immer nachts Panikattacken.