Die Überschrift dieses Fadens stimmt mich verdrießlich.
Mit großer Dankbarkeit erkenne ich, daß seit 78 Jahren in Deutschland, in Europa der Frieden anhält. Daß es viele Jahrhunderte anders war
erkennen alle, die sich mit unserer Geschichte befassen.
Daß es die Angst vor Kriegen gibt, liegt in uns und unserer Möglichkeit, wie wir mit bedrohlichen
Nachrichten umgehen, damit wir nicht Spielball unserer Ängsten werden.
Als ich 1955 eingeschult wurde, waren sehr viele Lehrer Kriegsteilnehmer, teilweise davon traumatisiert und geprägt von schwarzer Pädagogik (weil das ja Normal war) das wir dann schmerzhaft erleiden mußten.
Für mich waren die unheilvollen Ängste meiner Mutter... (sie ist 1917 geboren und hat den Schrecken des furchtbaren Weltkrieg erlebt) eine Auforderung an mich selbst, die Welt besser zu verstehen.
Das hat mich dazu bewogen, die Geschichte, die Entwicklungen auf der ganzen Welt wahrzunehmen und zu Hinterfragen. Das ist ein Lernprozeß, (oft auch ein Versuch) Zusammenhänge zu verstehen.
Es macht viel Mühe soviel zu lesen, oder Vorträge zu hören.
Dadurch habe ich für mich entschieden, für schlimme Ereignisse meine Emotionen hinten anstehen zu lassen. Damit schütze ich mich selbst.
Das hindert mich nicht am weinen, wenn ich schlimme Nachrichten sehe oder höre, weil ich
mich am Leid der Menschen einfühlen kann.
19.01.2024 17:38 •
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