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Hallo an alle,

ich habe schon über zwanzig Jahre eine Agoraphobie mit Panikattacken. Zwar sind jetzt nicht mehr so präsent wie zu Beginn, aber wenn, sind sie viel stärker. Beziehungsweise es sind keine einfachen Panikattacken mehr, sondern leiten immer eine schlechtere Phase ein, wo ich wieder ein paar Tage die Basics üben muss, wie z.B. einfach rausgehen. Mir kommt das immer wie ein Minizusammenbruch vor und mir geht es wochenlang nicht gut, mit starken psychosomatischen Beschwerden dann auch. Wie sich extrem schwer fühlen, das Gefühl gleich umzukippen etc. Ich traue mich mittlerweile auch nicht mehr, mich bei einer Panikattacke draußen hinzusetzen, ich komme sonst einfach nicht mehr hoch. Beine wie Wackelpudding. Das hatte ich in jungen Jahren bei Panikattacken nicht. Ich versuche alles, wenn möglich noch nach Hause zu kommen.

Kennt sonst noch jemand diese Symptomatik? Auch für Tipps wäre ich sehr dankbar. Medikamente helfen leider nur bedingt bei mir und aufgrund Reizdarm Syndrom vertrage ich auch bestimme Antidepressiva gar nicht.

21.09.2021 19:06 • 22.09.2021 x 1 #1


3 Antworten ↓


Hallo,

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Panik sich im Laufe der Zeit verändert.
D.h. Sie bekommt viele verschiedene Gesichter.
Ich habe mich viele viele Jahre, Jahrzehnte, mit den verschiedensten Symptomen herumgeplagt.
Im Laufe der Jahre kamen immer mehr hinzu. Man hat den Eindruck, es wird immer stärker. Klar, die Seele schreit nach Hilfe.
Leider habe ich erst viel zu spät mit meiner Therapie angefangen. Dafür renne ich jetzt seit ca. 10 Jahren zur Therapie.
Machst du eine Therapie?
Anfangs kann man vieles kaschieren, verdrängen.
Aber irgendwann geht das nicht mehr. Da sind so viele Symptome, die kann man nicht mehr überspielen.

Was im Alter heftiger geworden ist, ist meine Angst vor dem Sterben.

A


Werden Panikattacken mit zunehmenden Alter stärker?

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Hallo @Mondkatze
Zitat von Mondkatze:
Dafür renne ich jetzt seit ca. 10 Jahren zur Therapie.
Machst du eine Therapie?

Ohne Unterbrechungen?
Wenn man so lange in Behandlung ist, müsste es dann nicht mal gut werden? Also ich meine so, dass man eben keine Therapie mehr braucht? Wie lange kann man eine Therapie überhaupt machen? Gibt es da Grenzen? Das macht mir persönlich etwas Angst, dass ich trotz Therapie nicht heile bzw so gefestigt bin, dass ich ohne Hilfe leben kann...

Zitat von Gaulin:
Hallo @Mondkatze Ohne Unterbrechungen? Wenn man so lange in Behandlung ist, müsste es dann nicht mal gut werden? Also ich meine so, dass man eben keine Therapie mehr braucht? Wie lange kann man eine Therapie überhaupt machen? Gibt es da Grenzen? Das macht mir persönlich etwas Angst, dass ich trotz Therapie nicht ...

Natürlich nicht ohne Unterbrechung. Das zahlt keine KK.
Therapie mit Verlängerung, dann 2 Jahre Pause. In der Zeit wurden Krisengespräche geführt. Das heißt, alle 3 Monate ein Gespräch. Dann wieder Therapie mit Verlängerung. So zieht sich das schon lange hin.
Ich kann nicht mehr genau sagen, wann ich angefangen habe. Ich frage meinen Therapeuten mal.
Aber er sagt selbst, was in fast 50 Jahren kaputt gemacht wurde, kann man nicht auf einmal wieder gut machen. Und es kamen in den Jahren auch massive Probleme dazu. Die haben mich immer wieder zurückgeworfen.
Ich kam ja zur Therapie, da war ich schon in einem "etwas fortgeschrittenem" Lebensalter.
Ich sagte ja auch schon, ich habe viel zu lange gewartet. Da hat sich natürlich alles noch mehr verfestigt.





Dr. Christina Wiesemann
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