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Hallöchen,
ich leide schon seit ca. 10 Jahren an Panikattacken.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich es nach einiger Zeit im Griff hatte und es ging mir einigermaßen. Seit 4 Jahren leide ich wieder mehr oder minder an diesen Lästigen Attacken, die mir manchmal jegliche Lebensqualität nehmen. Vor 5 Jahren wurde ich bruflich versetzt. Es kam so überraschend und ich fühlte mich von Anfang an nicht wohl. Meine Arbeit, die sich änderte machte mir keine Spaß und die Kollegen ließen auch zu wünschen übrig. Ich war dermaßen schlecht drauf. Jeden Morgen wenn ich zur Arbeit fuhr und jeden Abend wenn ich nach Hause fuhr heulte ich wie ein Schlosshund. Ich nervte meine Chefs, dass ich wieder zurück zu meiner alten Arbeitsstelle möchte, wenn sich etwas ergibt. Jedenfalls stand ich an einem Samstagnachmittag im Lebensmittelgeschäft zum bezahlen und plötzlich stolperte mein Herz. Ich bekam Pudding in den Beinen. Ich hatte das Gefühl, ich bekomme keine Luft mehr und falle im nächsten Augenblick um; was mir überaus peinlich wäre. Ich dachte nur noch eins: SCHNELL RAUS hier. Von da an war es vorbei. Jedes Mal, wenn ich an einer Kasse stand, hatte ich mich jedesmal dermaßen weggebeamt, dass ich von nun an vermied in bestimmten Geschäften und zu bestimmten Uhrzeiten einzukaufen. Manchmal ist es sogar so schlimm, dass ich ein Kindermädchen brauche.
Ich frage dann meine Schwester, ob sie mich begleitet. Jedenfalls hatte ich das wieder einigermaßen im Griff und bin auch wieder seit 2 Jahren an meinen alten Arbeitsplatz zurückversetzt. Es könnte ja wieder alles gut sein. Ist es aber nicht; denn neuerdings habe ich auch Probleme beim Autofahren.
Größere Strecken, vor allem Straße mit Leitplanken und Straßen, die eng sind verursachen extreme Panikattacken, sodass ich rechts ranfahren muss und das Gefühl habe, dass nichts mehr geht. Zudem kommt noch das schlechte Gewissen, dass ich zu nichts mehr zu gebrauchen bin. Ich kann nicht einkaufen und nicht Auto fahren. Ich bin nur froh, dass ich wenigstens arbeiten kann. Ich bin jetzt wieder zu einem Psychologen gegangen, weil ich es nicht mehr aushalte und es so nicht weitergehen kann. Er hat mir Adressen von Therapeuten gegeben, an die ich mich wenden kann. Hat mir aber auch gesagt, dass es bis zu einem Halben Jahr dauern kann, bis ich einen Termin bekomme. Medikamente möchte ich aber auch nicht nehmen. Entspannungs-CD's bringen es bei mir auch nicht, denn ich kann irgendwie nicht richtig abschalten. Jetzt meine Frage an euch, habt ihr irgendwelche Tipps für micht, wie ich wieder da rauskomme?
Gruß
Lia

17.03.2007 19:00 • 19.03.2007 #1


4 Antworten ↓


Hi Lia,

mir ist das auch so gegangen,dass ich ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz warten musste, aber du hast schon so lange mit deinen Panikattacken ausgehalten, dass du das bestimmt auch schaffst. Überlege doch mal, ob du es nicht doch auch bis zu einer Selbsthilfegruppe schaffst. Deine Schwester könnte dich ja das erste Mal begleiten. Mir hat auch das Buch Ängste verstehen und überwinden geholfen, habe plötzlcih verstanden, wie es zu meienr panik kam. Das Buch hat auch gute Anregungen, wie du mit der Panik umgehen kannst.
Tobi

A


Wer kann mir Tipps geben?

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Hallo, auch ich litt (leide) unter Panikattacken. Auch ich konnte nicht allein einkaufen gehen, Bus fahren usw. und habe mich immer mehr zurückgezogen. Ich habe mich dann mit letzter Kraft in eine ganzheitliche, psychosomatische Klinik, die mir von der Krankenkasse genannt wurde und für die diese auch die Kosten übernommen hat, bringen lassen. Die Wartezeit beträgt ca. zwei Wochen! Dort habe ich fünf Wochen verbracht. Meine Bedingung war von vorneherein: keine Medikamente, da ich damit ganz, ganz schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Es wurde dort liebevoll mit mir umgegangen, es wurde mit Familienaufstellungen, Umstellung der Ernährung, Maltherapie, BothmerGymnastik, Dauerdusche, Ölbäder usw. gearbeitet. In den 5 Wochen habe ich nicht ein einziges Medikament zu mir genommen. Anfangs klang es für mich irgendwie seltsam, da ich mich für eine absolute Realistin gehalten habe und von diesem Konzept nicht richtig überzeugt war. Mir hat es jedoch sehr gut geholfen. Ich habe jedenfalls die Nase voll von Ärzten, die immer nur die Symptome behandeln, aber die Menschen nicht als Einheit von Körper, Geist und Seele beachten. Mir geht es gut und ich weiß, dass ich die Finger von Psychopharmaka lassen werde.

Gute Besserung

ccc

Hallo,

vielen Dank für deinen Tipp. Ich habe auch schon an so etwas Ähnliches gedacht wie eine Kur. Aber dazu denke ich müßte ich erst einmal mit einem Therapeuten sprechen. Manchmal denke ich, dass ich da gar nicht mehr herauskomme. Aber jetzt, wo ich deinen Bericht gelesen habe, denke ich, dass es vielleicht doch funktionieren könnte - und das alles ohne Medikamente.
Was mir eben nicht so sehr daran gefällt ist, dass ich mehrere Wochen weg wäre. Arbeit usw. Aber wenn es gar nicht anders gehen würde, müßte ich dies so oder so machen. Denn ich denke du weißt ja selbst, dass es eigentlich kein Leben ist, ständig Angst zu haben.
Vielen Dank für deine Antwort.

Gruß
Lia

Hallo Tobi,

danke für deine Antwort. Ich bin ja schon froh, dass ich diese Seite im Internet gefunden habe. Ich denke, dass man auch hier einige Erfahrungen austauschen kann. Eine Selbsthilfegruppe wäre o.k. Ich müßte mal schauen, ob es in meiner Nähe so etwas gibt. Ich bin erstaunt, wie viele Menschen an Panikattacken leiden, vor allem auch junge Menschen. Als ich das vor ca. 10 Jahren bekommen hatte, war ich so verunsichert. Ich dachte, ich würde verrückt werden. Jetzt zu deinem Buchtipp. Vor einigen Jahren habe ich mir so ein ähnliches Buch gekauft. Das heißt Angst, Panik und Phobien. Ich habe es mal wieder aus der Versenkung genommen und versuche mich da mal wieder durchzuarbeiten. Vielleicht habe ich ja Glück und das dauert mit dem Therapieplatz nicht so lange.
Ansonsten vielen Dank für den Tipp.
Gruß
Lia





Dr. Hans Morschitzky
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