Ich hatte zwar nie Angst, umzukippen, aber ich hatte Angst, vom Herzrasen zu sterben. Dass mein Herz nicht mehr mit macht oder dass mir ne Ader platzt oder sonst was.
Jedenfalls hatte ich die schlimmste meiner Attacken Nachts.
Bin aufgewacht, hatte einen Herzstolperer, und hab mich dann reingesteigert. Ich bin also direkt in die Panikattacke über gegangen.
Es war so schlimm wie nie zuvor, ich hatte panische Angst, hier und jetzt im Bett zu sterben und den Morgen nicht mehr zu erleben.
Ich bin zitternd aus dem Bett gestolpert zum Telefon, und wollte den Notarzt anrufen. Dann hab ich mich erinnert, dass mein Therapeut meinte: Man muss die Attacke durchstehen, nur so lernt man, dass nichts passiert.
Also bin ich mitsamt dem Telefon zurück ins Bett. Ich hab mich im Geiste im Krankenwagen gesehen oder leichenblass im Bett liegen sehen, ich hab wirklich Todesängste ausgestanden, gezittert, gebebt, geweint sogar vor lauter Angst.
So hab ich ganze 40 Minuten durchgestanden.
40 Minuten Todesangst.
(Und ich übertreibe nicht, es war wirklich Todesangst. Ich war mir sicher, dass ich nicht mehr aufwachen würde.)
Dann ging die Angst langsam weg. Ich bin erschöpft und schweißgebadet eingeschlafen -und hab danach nie wieder eine so schlimme Attacke gehabt wie in dieser Nacht.
Und das Ausstehen, das Ertragen, das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung. Nur so kapierst du nämlich, dass dir nichts passiert, obwohl du es denkst. Dass die empfundene und die tatsächliche Bedrohung zwei verschiedene Welten sind.
Von daher kann ich dir bloß den Rat geben: Probier's aus!
Es wird nicht schön, das kann ich dir versprechen, aber es wird heilsam.
Liebe Grüße,
Bianca
27.12.2009 21:08 •
#3