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@moo ich hab mir die letzen Tage wirklich viele Gedanken gemacht und versucht zu verstehen wovor ich eigentlich Angst habe.

Es ist eigentlich relativ simpel. Es ist die Angst, das die Angstsymptome nicht mehr verschwinden obwohl ich keine Angst emotional empfinde. Ist das verständlich?

Ich hab am Tag ja keine Minute wo mal alle Symptome weg sind. Nur die Emotionale also die Gefühlte Angst ist nicht immer da. Die kommt massiv wenn sich die Symptome in eine Panikattacke steigern.

An sich ist es wahrscheinlich nicht anders als wenn jemand Angst vor einen Herzinfarkt hat. Da rast das Herz aufeinmal löst Angst aus vor dem Infarkt.

Bei mir ist es so mein Herz fängt an zu rasen ich werde unruhig weil Unruhe Panikattacke deutet. Ausgelöst durch diesen einen Enormen Antrieb durch das AD was viel zu hoch war. Nun habe ich diese Adrenalinspitzen mehrfach täglich und ja das löst bei mir Panik aus.

Zitat von 1RosaRot1:
Es ist eigentlich relativ simpel. Es ist die Angst, dass die Angstsymptome nicht mehr verschwinden obwohl ich keine Angst emotional empfinde. Ist das verständlich?

Hm, Angst ist aber eine Emotion...!? Ich glaube aber schon, wie Du es wohl meinst: Angst vor nie endender Ängstlichkeit an sich, nicht vor anderen Dingen oder Erlebnissen? Das wäre ja schon die klassische Definition einer Angststörung.
Vielleicht hilft Dir mal eine alternative Betrachtungsweise der Angst, die ich hier mal reinkopiere:

Zitat von moo:
Pure Angst

Kein Gedanke stört, keine andere Emotion - nur dieses ängstliche Verweilen. Irgendwann ist es vorbei und der Geisteszustand hat sich geändert - zum Beispiel: Gelassenheit. Oder: Gedanken über irgendwas. Gedanken über Gedanken, über den, der denkt.

Die Medi-Timer gongt und die 30 Minuten sind vorüber. War es schlimm, vollständig und bewusst ängstlich zu sein? Eigentlich nicht. Eher das Gegenteil: Die Bewusstheit (!) während der Angst war. beglückend!

Wie kann das sein? Bin ich verrückt? Nein. Selten war ich mir bewusster, gewisser: DAS IST ANGST. Und dieses bewusste Erleben ohne jegliche Bewertung lässt sie mit einem Mal in einem anderen, ja, vertrauten Licht erscheinen. Sie ist seit jeher ein Teil von mir. Sie war quasi schon fast vor mir da (also vor meiner Bewusst-Werdung als Ich und Welt).

Je öfter ich mir diese Erfahrung verinnerliche, umso natürlicher fühlt es sich an, wenn ich ängstlich bin. Ich will sie nicht mehr loswerden. Sie ist Teil des Erlebens. Das ist OK. Das bin ich. Das darf ich auch sein.


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Versuche mal, die Begriffe wegzulassen: Angst, Panikattacken, Adrenalin etc.

Das widerspricht zwar ein wenig der VT-Praxis, kann aber Augen öffnen. Gerade das Benennen und Trennen von Emotionen in der VT kann, falsch verstanden, auch das Gegenteil von Heilung erzeugen: Man schafft ein Objekt, das dem Subjekt gegenüber steht und erzeugt somit einen Gegner.
In Wahrheit sind es lediglich temporäre Zustände des Geistes. Das zu sehen ist nicht einfach, aber Du solltest es einfach immer wieder versuchen.

A


Wer hat Erfahrung mit Expositionstherapie?

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Es ist wirklich schwer zu verstehen und zu beschreiben wie ich empfinde.

Ich habe schon vor vielen Dingen zur Zeit angst oder vermeide sie aber halt weil ich mich vorher schon so fühle das nix geht.

Heute zb hätte ich meinen ersten Arbeitstag gehabt. Hab die Nacht nicht schlafen können weil ich eine PA im Traum hatte. Bin dann 2 Uhr aufgewacht und seit dem schmerzen in der Brust/Lunge ( klassisches /
Symptom) ich war heute früh schon so erledigt (hab ja dann nicht mehr schlafen können) und musste absagen.

Jetzt lieg ich im Bett und hab Angst vor dem Tag weil ich einiges erledigen muss aber fühl mich wie ausgek***t.

Wenn die angst nicht da ist fühle ich mich leer. Und vielleicht hält es genau das aufrecht. Die angst davor sich leer zu fühlen. Sie blockiert aber auch alle Gefühle. Es fühlt sich einfach schrecklich an

Zitat von 1RosaRot1:
Wenn die angst nicht da ist fühle ich mich leer. Und vielleicht hält es genau das aufrecht. Die angst davor sich leer zu fühlen. Sie blockiert aber auch alle Gefühle.

Tja, der vertraute Feind ist dem Süchtigen lieber als der unbekannte Freund habe ich in der Entwöhnungstherapie gelernt. Obschon in meinem Kontext das Suchtmittel gemeint war, kann man dies auch auf die Emotion Angst bei einem Angstgestörten beziehen. Es gibt dann nur noch An (Angst) oder Aus (Leere).

Magst Du mal versuchen, die von Dir erwähnte Leere zu beschreiben - so genau wie möglich?

@moo es fühlt sich aufgelöst an. Ich fühle mich weit weg von allem was mir lieb ist. Es ist ein dumpfes Gefühl im kopf. In der Brust und im Kopf ist einfach alles leer. Ich spüre mein Körper sehr dumpf und mein Blick ist oft erstarrt. Es dringen keine positiven Emotionen in mich. Ich bin da aber irgendwie auch nicht. Gleichzeitig ist ein Angstgefühl da und innere Unruhe.

Ich habe noch mal Deine bisherigen 3 Themen überflogen und möchte Dir nochmal ans Herz legen, einen guten Chiropraktiker aufzusuchen. Gute Adressen findest Du hier: https://www.chiropraktik-bund.de/

Zitat von 1RosaRot1:
es fühlt sich aufgelöst an. Ich fühle mich weit weg von allem was mir lieb ist. Es ist ein dumpfes Gefühl im Kopf. In der Brust und im Kopf ist einfach alles leer. Ich spüre mein Körper sehr dumpf und mein Blick ist oft erstarrt. Es dringen keine positiven Emotionen in mich. Ich bin da aber irgendwie auch nicht. Gleichzeitig ist ein Angstgefühl da und innere Unruhe.


Das deckt sich schon mit Deinen bisherigen Diagnosen. Hast Du schon mal erwogen, eine stationäre Therapie (Psychosomatische Klinik) zum machen?

Ich kann falsch liegen, aber es könnte schon an unpassender Medikation liegen. Es ist schwierig, das aus der Ferne einschätzen zu können.

Du erwähntest u. a. auch Meditationspraxis. Darf ich fragen, wie das bei Dir abläuft? Hast Du einen Lehrer und wenn ja, wie nennt sich die Methode?

Zitat von moo:
Du erwähntest u. a. auch Meditationspraxis. Darf ich fragen, wie das bei Dir abläuft? Hast Du einen Lehrer und wenn ja, wie nennt sich die Methode?

Ich habe keine Lehrer. Ich setze mich meisten einfach auf den Boden und konzentriere mich auf meinen Atem. Und versuche die Gedanken an mir vorbei ziehen zu lassen.


Zitat von moo:
Ich kann falsch liegen, aber es könnte schon an unpassender Medikation liegen. Es ist schwierig, das aus der Ferne einschätzen zu können.

Nach dem schlimmes Ausbruch der Panik durch ein AD habe ich Angst davor und möchte keine ADs nehmen. Selbst bei dem Seroquel was ich nehme vermute ich, dass die Benommenheit auch davon kommt.

Und im Oktober geh ich wieder in die TK.
Komplett Stationär kann/will ich nicht wegen meinem
Sohn. Da bekomm ich schreckliche Schuldgefühle :/


Hallo @Firefighter1975

Kliniken, die intensive Expositionstherapien anbieten sind in der Regel private Träger. Wenn du gesetzlich versichert bist, müsstest du dazu eine Einzelfallprüfung zur Kosten(Teil-)Übernahme anstoßen.

ich habe eine ambulante Psychotherapie in einer Ausbildungsambulanz der Universität gemacht. Im Verlauf wurden auch mehrere Expositionen durchgeführt. Die Krankenkasse hat die Kosten komplett übernommen.

@Helveticus das habe ich wohl auch festgestellt. Es gibt aber auch vereinzelt öffentliche Träger die so etwas anbieten, aber man muss halt akribisch suchen.
Nur wollte ich relativ zeitnah einen Platz haben weil ich nicht so weit ins Krankengeld rutschen wollte.
Dies ist natürlich auch schon eine kleine Herausforderung.

@Firefighter1975 Ja das ist je nach Region sehr schwierig. Vielleicht machst du Termine bei Institutsambulanzen von psychiatrischen Krankenhäusern und lässt dich dort über die Behandlungsansätze beraten. Oder halt als Selbstzahler in die genannten Privathäuser. Das ist allerdings sehr kostenintensiv.

@Helveticus ich bin ja aktuell in einer Behandlung bei einem niedergelassenen Psychologen.
Nur geht es mir aktuell nicht ganz so gut da hast sich alles ein wenig zugespitzt hat aus verschiedenen Gründen.
Daher ist auch eine teilstationäre oder stationäre Therapie angestrebt. Weil Therapie mit Exposition bzw Konfrontation dafür hat ein niedergelassener oft gar nicht die Kapazitäten und die Zeit. Auch wenn ich mit dem Psychologen sehr zufrieden bin an sich

Magst du vielleicht mal schreiben, in welche Richtung die Expositionen gehen sollen?

Ich habe vor 1,5 Jahren selbst nach einer Klinik für intensive Expositionen gesucht. Es gibt Kliniken, die Expositionen anbieten. Wobei bei mir stationär auch nur jeweils die erste Konfrontation mit Psychotherapeuten war und dann je nachdem mit Schwester, Mitpatienten oder auch alleine als Hausaufgabe zum Festigen. Dann der nächste Schritt, usw.

Jedoch muss ich auch gleich sagen, die allermeisten psychosomatischen Kliniken haben Wartezeiten, die mehrere Monate, z.T. auch 1-2 Jahre betragen, je nach Klinik. Ich hatte damals das Glück relativ schnell in eine psychosomatische Klinik aufgenommen zu werden. Das lief in meinem Fall als Krisenintervention, daher gab es keine Warteliste. Ich habe aber ca. 30 Kliniken deutschlandweit angeschrieben, bis mir die eine Klinik ausnahmsweise die Chance gab. Sie nehmen sonst keine Patienten, außerhalb ihres Einzugsgebietes.

@Lila12345 das ist sehr vielseitig. Das fängt an damit das ich bei Anstrengung oft das Gefühl habe kein Luft mehr zu bekommen. Auslöser war mal ein Ereigniss was ein paar Jahre zurück liegt. Auch habe ich aktuell Probleme alleine mit dem Hund im Wald spazieren zu gehen oder dabei erhöungen hochzulaufen ,it der Angst dann keinem Luft mehr zu bekommen, und dann qualvoll zu ersticken in Ohnmacht zu fallen und dann zu sterben oder das mich niemand findet und ich einsam sterbe. Auch Blutentnahmen sehr großes Thema. Fliegen vergesst es geht auch nicht.
Alles natürlich auch begleitet von teilweise Krankheitsängsten.
Also ein großer Punkt ist der Kontrollverlust. Ich kontrolliere und bestimme gerne mein handeln im Bezug auf meine Ängste. Was natürlich zur Folge hat das ich anfange zu meiden.
Und dann absolut kein Vertrauen in meinen Körper was die Krankheitsängst natürlich schürt. Und das Selbstvertrauen ist dadurch natürlich auch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden, aber das geht noch.

lg
Firefighter1975

Zitat von Firefighter1975:
@Lila12345 das ist sehr vielseitig. Das fängt an damit das ich bei Anstrengung oft das Gefühl habe kein Luft mehr zu bekommen. Auslöser war mal ...

An welchen Punkten soll denn da Konfrontationen stattfinden, deiner Meinung nach?

Ich lese hier persönlich folgendes raus:
- Angst vor körperlicher Belastung. Hier könnte man mit Expositionen arbeiten.
Die Angst alleine unterwegs zu sein, würde ich auch unter diesem Oberpunkt packen. Wenn du deine Angst vorm Umkippen in den Griff bekommst, wird vermutlich auch alleine rausgehen kein Problem mehr sein
- Angst vor Blutabnahme, kann ich sehr gut verstehen, wäre vermutlich ein zweites Thema und somit entweder ambulant oder in einem zweiten Klinikaufenthalt zu behandeln.
- Angst vorm Fliegen, musst du unbedingt Fliegen? Das wäre die erste Frage und auch sonst wäre eine reale Exposition eher schwierig. Man kann vielleicht visuell etc. konfrontieren. Das müsste jedoch gut ambulant gehen

Krankheitsängste, mangelndes Selbstvertrauen, Angst vor Kontrollverlust wären übergeordnete Themen, wo ich denke, dass diese gut ohne Konfrontation zu bearbeiten sind.

@1rosarot1
Hey mir geht es ganz genauso wie dir! Sag mal, habt ihr damals Expositionen gemacht und wie sahen die aus?

A


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Dr. Christina Wiesemann
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