Unsere Seele existiert physikalisch nicht, sie ist kein Organ wie die Nieren oder die Leber, sie spielt sich auch nicht an einem bestimmten Ort ab, wie z.B. im Herzen oder im Gehirn. Sie ist allgegenwärtig, unter der Haut, wenn etwas plötzlich ängstigt oder besonders schön ist, im Herzen, wenn es sich weitet vor Freude oder zusammenkrampft bei Wehmut und Leid, in den Blutgefäßen, wenn Liebe die Wanden rötet, im Gehirn, wenn eine Konfliktsituation Kopfschmerzen bereitet, im Kreislauf, wenn die Lebenslust den Blutdruck steigen lässt, in den Beinmuskeln, wenn sie schwach werden, wenn wir eine Hiobsbotschaft erhalten, im Rücken, wenn er sich beugt vor Gram und Melancholie. Über unser weitverzweigtes Nervensystem erreicht die Seele jedes Organ und jede Körperregion bis zur Hautoberfläche, und sie nimmt Kontakt zur Außenwelt auf, indem sie die Haut trocken oder wässrig macht.
Die Seele ist der Chef. Sie schafft sich einen gesunden oder kranken Körper, je nachdem, sie ist die Ursache für Organstörungen, Erkrankungen, Vitalität, aufblühen oder Absterben.
Deshalb hat es wenig Sinn, Sport zu treiben, wenn die Seele nicht mitspielt.
Wichtig sind natürlich die Elementarbedingungen wie ausreichende Nahrung, frische Kost, ausreichender Schlaf, körperliche Bewegung etc. Auf der Basis dieser Minimalbedingungen bleibt der Körper problemlos gesund. Unser Körper ist geduldig, ist mit wenig zufrieden, wenn nur die Seele zu ihrem Recht kommt, dann ist die Atmung in Ordnung, dann reguliert sich der Blutdruck, der so wichtige Nachtschlaf ist tief, das Herz stolpert nicht, die Verdauung geschieht problemlos, nichts Unverdauliches wird hinuntergeschluckt, und nichts wird geizig festgehalten.
Die Körperfunktionen geschehen unbemerkt reibungslos, wenn das Seelenleben stimmt. Nicht der Körper steuert die Seele, sondern die Seele den Körper.
Psychopharmaka sind zwar eine Chemotherapie, aber sie beeinflussen den Körper über ausgelöste seelische Empfindungen. Der große Nachteil ist, dass das Seelenleben durch chemische Stoffe über den Körper gesteuert wird, nicht durch die Seele selbst, denn sobald der chemische Stoff im Körper abgebaut wird, ist der alte Zustand wieder da.
Wenn es uns gelingt, mit der Seele direkt in Kontakt zu trreten, benötigen wir nicht den Umweg über die chemische Siubstanz, wir sind dann völlig bewusst, in jedem Augenblick in Verbindung mit Seele, Geist und Körper.
Die meisten Menschen trennen Körper, Geist und Seele. Die wenigsten Menschen können Körper und Geist vergessen und die Seele in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen. Die Seele ist eng verbunden mit dem Geist, mit dem Speicher von Lebensphilisophien, Maximen, Prinzipien, Einstellungen, Vorurteilen, Wünschen und Erwartungen. Körper und Seele harmonieren leicht miteinander, der Störenfried ist immer der Geist. Die Seele kann das Leben nicht in die Hand nehmen, solange der Geist einen zerstörerischen Einfluss ausübt. Dieses Problem müssen wir erkennen. Es geht darum, dass die Seele sich neben dem Geist frei entfalten kann, ohne vom Geist beherrscht zu werden.
Seelenleben kann sich entfalten, wenn die Seele eine Durchgangsstation ist, wenn Transparenz besteht, wenn Eindrücke über die Sinne hereinkommen und ohne innere Blockade als Ausdruck wieder heraustreten.
Ist das verständlich und hilft es besser zu verstehen?
26.11.2015 10:55 • • 10.04.2016 x 6 #1