Ich leide seit januar diesen jahres an panikattacken und habe deshalb meine ausbildung verloren. Ich verliere mittlerweile auch immer mehr, wie z.b. den Kontakt zu freunden und die hoffnung, dass alles irgendwann besser wird.
Die Panikattacken sind das eine - das andere ist, wie sich alles dadurch negativ verändert. ich habe früher viel unternommen und war sehr lebensfroh. heute dreht sich alles nur noch um die angst. ich werde dieses wochende wohl wieder alleine bleiben, weil ich nicht mit zum geburtstag vom opa meines freundes gehen kann und will. denn wie immer würden alle fragen: und wann bist du denn mit deiner ausbildung fertig?. tja, was sollte ich dann sagen. dass ich psychisch krank bin und es deshalb geschmissen hab? mal davon abgesehen, wie ich dann angeschaut werde- ich könnte genauso gut sagen ich bin zu faul zum arbeiten, die reaktionen sind oft die selben. aus dem selben grund meide ich auch den kontakt zu fast allen freunden, denn für so viel erniedrigung hab ich keine kraft mehr.
als das mit den attacken losging, habe ich es meiner freundin erzählt, aber sie meinte, ich würde mir das alles sicher nur einbilden. sie will es nicht einsehen und lässt mir keine ruhe mit fragen wie: gehst du morgen mit da und dort hin?, wann kommst du mal wieder zu mir?....ich habe ihr schonmal gesagt, dass ich im moment nicht weiß wo mir der kopf steht und ich zeit und ruhe für mich brauch (nachdem ich mehrer böse sms bekommen habe, warum ich mich nicht mehr so oft melde). aber das brachte nichts. ich muss ihr ständig neu sagen, dass ich ein poblem habe und das quält mich sehr. ich kann aber doch nicht gesund werden, wenn mich ständig was quält. und so eine quälerei erfahre ich natürlich auch in anderen situationen, das zieht mich jedesmal ein weiteres stück nach unten.
damals habe ich mir in schlechten lebenslagen immer gesagt: naja, es geht wieder vorbei.. aber das jetzt geht irgendwie nicht vorbei und ich frage mich, wie lange ich das noch aushalte.
ich komme mir selbst von meiner ärztin verarscht vor. ich habe sie mal gefragt, ob ich nicht ein paar tabletten einnehmen könnte. da schaute sie mich über ihre brille klug an und sagte: es kommt mir so vor, als wöllten sie es sich leicht machen. da war ich total baff und hätte am liebsten geantwortet: nee quatsch. diese attacken sind toll, ich liebe diese herrausvorderung, ohne wäre es doch voll langweilig.
wenn ich mich daran erinnere, wie ich vorher war, dann kommen mir die tränen. einfach mal wieder mit dem zug zu meinen eltern fahren und mit meinem kleinen bruder spielen. einfach mal wieder sorglos weggehen und party erleben. einfach in die bahn einsteigen, um von a nach b zu kommen.
wenn ich andere höre, die klagen, weil sie am montag wieder früh zur arbeit müssen und keinen bock haben, da platzt mir die hutschnur. ich würde sofort mit ihnen das leben tauschen. die würden sich umgucken...
ich frage mich echt, warum ICH das alles durchmachen muss. was hab ich denn verbrochen? ich wache jeden morgen auf und denke: das kann alles nicht wahrsein. und dann muss ich jeden tag erleben, dass es halt doch wahr ist.
liebe grüße an alle angsthäschen
19.10.2009 13:32 • • 19.10.2009 #1