Zitat von Bird:Das verstehe ich nicht - was wäre der schlechte Ausgang?
Der schlechte Ausgang wäre, dass man den Menschen verloren hätte und ihm nicht mehr zeigen könnte, dass auch vermeintliche Katastrophen zum Leben gehören und genau in der Annahme dieser die Veränderung geschieht.
Zitat von Bird: Auch ging es hier glaube ich nicht primär ums Springen lernen, sondern darum zu zeigen, dass vermeintliche Katastrophen im Grunde nichts anderes als ein ganz normales Leben sind.
Nunja, ob das in einer plakativen Weise geschehen muss wie hier, darüber mag jeder selber entscheiden. Und die vermeintlichen Katastrophen sind nunmal abhängig von der Bewertung und genau da haben aber ein Großteil der Leute ein Problem mit. Von daher macht es wenig Sinn, nach meiner Meinung, den Betroffenen auch noch vor Augen zu führen, wie blind sie denn sind und nicht begreifen, dass das dazugehört. Im Rahmen einer KV wird genau das gemacht, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied, der hier irgendwie fehlte, es kommen ein paar Sätze dazu, wie die Zusammenhänge sind. Daher Eingangs zu diesem Thema meine Empfehlung eine Therapie zu machen.
Zitat von Bird: Es ist auf jeden Fall für jeden hilfreich die Erfahrungen anderer zu schätzen u. a. weil man auch aus Erfahrungen anderer lernen kann.
Bird, darum ist man hier, oder?
Zitat von Bird:Es gibt nicht nur die Welt der Ängste vor einer Krankheit, sondern es gibt auch die Welt der Krankheit selbst, und diejenigen, die in dieser Welt eingeschlossen sind, unterscheiden sich nicht von mir und nicht von dir und nicht von einem Phobiker, und doch müssen sie einfach durch.
Ach, wie man das Kind nun nennt, sei dahingestellt. Es ist eher eine Frage, wie das Individuum auf äußere Einflüße, zu denen auch die genannten Katastrophenszenarien gehören, reagiert und das wiederum ist individuell beeinflussbar, z.B. durch Suggestion und Annahme, durch Bewertung usw.
Zitat von Bird:Eine Sichtänderung kann es also auch aus dem Gefühl der Zusammengehörigkeit ergeben und aus dem Bemühen heraus aus einer Illusion der eigenen Isolation auszubrechen.
Ganz ehrlich, ich habe bei der Vielzahl der Betroffenen mit Angst nicht den Eindruck, dass sie sich einer Illusion hingeben. Nicht einmal ansatzweise. Und natürlich wissen wir, dass zuerst der Gedanke kommt und dann das Gefühl, also ggf. die Angst. Der Gedanke aber wiederum hängt in der Bewertung...
Zitat von Bird: Ein Beispiel dazu: man ist direkt mit jemandem konfrontiert, der gerade einen epileptischen Anfall hat - was ist der erste Gedanke? Doch sicher nicht die Angst davor gerade jetzt auch einen solchen Krampf zu bekommen, sondern man wird versuchen zu helfen. Und das ist das, was die Isolation der Angst aufheben kann.
Für einen Sozialphobiker wäre das toll, wenn es so wäre, weil er seinen ersten Gedanken gar nicht mitbekommt und bei ihm die erste Frage lautet, ob er etwas falsch macht, wenn er versucht zu helfen mit dem Endresultat, dass der Krampfende ggf. noch größeren Schaden nimmt.
Du wirst IHN nicht zu etwas bewegen, nur weil Du von drohenden Katastrophen erzählst, die das Leben so mit sich bringt. Von daher macht es wenig Sinn überhaupt davon zu sprechen. Die individuelle Ausprägung der Bewertung und das, was jemand für schlimm hält, ist zu verschieden.
Den Phobiker musst Du erstmal in die Lage bringen, dass er das wahrnimmt und aus der Fehlleitung der Synapsenstruktur herauskommt...
Ich denke aber, dass das in eine Diskussion führt, die in die unterschiedliche Auffassung von dem führt, was uns hier alle beschäftigt. Nicht das man dadurch nicht wachsen könnte, wie Du es so schön beschrieben hast, aber ggf. führt das zu weit...