App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo Leute,

mich würde interessieren, ob ihr auch manchmal nach tagelanger Dauer-Angst so erschöpft seid, dass ihr nur noch heulen könnt. Dazu kommt leider noch, dass ich dann sehr negativ in die Zukunft schaue. Es kommt mir manchmal vor, als würd e ich dann vor allem Angst haben, vor dem Arbeiten, vor Reisen, vor Trennung, vor Krankheiten, vorm Spazieren, vor OPS, vor dem ganzen Leben. Das Leben kommt mir dann unendlich anstrengend und fordernd vor, und wenn man dem nicht genüge leistet, dann fällt man ins soziale Abseits. Mich macht das dann so wütend, weil ich eigentlich eine intelligente lebenslustige junge Frau bin, die beste Voraussetzungen hat, trotzdem fühle ich mich maßlos überfordert vom Lebenswandel, den diese Gesellschaft fordert. Bin unfähig mich zu entspannen und zu genießen. Würde dann am liebsten entweder aussteigen oder betäubt sein um die Angst nicht mehr zu fühlen. Nach den Weinkrämpfen fühle ich mich meist etwas entspannter.
Kennt jemand diese Gedanken und hat Lust die zu teilen?

Lieber Gruß
Maikäfer

11.06.2012 16:28 • 18.06.2012 #1


5 Antworten ↓

Hallo Maikäfer86,

ich kann deine Gefühle und Gedanken sehr sehr gut nachvollziehen. Ich befinde mich grad in diesem Augenblick in so einer Wein-Situation. Am meisten macht es mich fertig, dass mich diese Angst- und Panikattacken oder auch nur die Gedanken daran so körperlich schwach machen. Ich wünsche mir oft, einfach aussteigen zu können, damit das endlich aufhört. Auch ich halte mich für eine intelligente, früher einmal lebensfrohe junge Frau, aber ich frage mich, wo der ganze Mut hin ist. Momentan ist mein ganzes Leben ein Scherbenhaufen, Uni und Job nicht mehr möglich und ich sitz fast nur noch auf der Couch und denke ans Aufgeben.. dann weine ich viel und ja, danach gehts mir ein wenig besser.

Meld dich einfach, wenn du Fragen oder so hast.

LG, Klara

A


Weinkrämpfe

x 3


Hallo Klara und andere,

schön, dass du geantwortet hast. Wir scheinen da n paar Gemeinsamkeiten zu haben, bin auch in der Studien-Abschlussphase, es fehlt nur noch ne Prüfung und komme gerade wegen dauernden Panikanfällen und depressiven Phasen nicht zum Ende. Was uns ermutigen könnte: So eine Phase hatte ich vor genau 2 JAhren (weiß das so genau, weil damals auch Fußballzeit war, WM;) schonmal, und es hat wieder aufgehört als die Prüfung dann vor der Tür stand und ich die gut hinbekommen habe.
Trotzdem war es auch damals die Hölle. Das Leben kam mir wie Vermurkst vor, jeden Tag Angst, immer mehr Rückzug und nur noch Kontakt zu meinem Freund und meine Eltern. Die belast eich dann mit Anrufen und Fragen nach möglichen Krankheiten ganz extrem, was mir sehr leid tut. Dabei passt das alles so gar nicht zu mir. Wenn andere Hilfe brauchen oder es wirklich mal irgendwo brennt bin ich da und die Ruhe und Stärke selbst. Medizinisch bin ich vorgebildet und weiß mit rationalem Denken sehr genau, dass viele Symptome nur durch meine Gedanken ausgelöst werden. Dennoch bin ich durch die Angststörung manchmal nur noch ein Häufchen Elend, dass bescheuerte Absicherungsfragen stellt, deren ntwort ich selbst kenne. Aber in der Panik kann ich mir selbst nicht mehr helfen. Es fehlt einfach an Vertrauen in den Körper und auch in Mitmenschen. Dabei hab eich schon so viele liebe Menschen kennengelernt und selten schlechte Erfahrungen bezüglich der reaktion auf meine Krankheit gemacht. Glaube ich leide einfach unter Vergänglichkeit des Lebens und von Liebe. Manchmal wünschte ich, man würde Liebe einfach so und für immer bekommen, auch ohne in jeder Hinsicht toll zu sein. Tolles Aussehen, toller Job, viele Freunde, sportlich, reich usw. So wettbewerbsorientiert empfinde ich unsere Gesellschaft leider manchmal. Ich wünschte, wir könnten damit aufhören und uns wieder auf mehr Solidarität berufen.
So, jetzt hab ich ganz schön offtopic geschrieben, aber vielleicht findet sich ja der ein oder andere darin wieder. Freu mich immer, ähnliche Sichtweisen zu lesen. Wärmt irgendwie das Herz:)
Aber nochmal zurück zu dir, Klara, hoffe du findest auch wieder Mut. Bestimmt hast du auch keinen Grund dich zu vergraben, im Gegenteil. Hast du denn Menschen, mit denen du reden kannst, vlt. Eltern oder Freund? Und wenn du doch mal rausgehst - fühlst du dich danach besser? Wie war es nach bestandenen Prüfungen oder sonstiger Anerkennung von außen?

LG Maikäfer

Hallo Maikäfer,

da haben wir ja noch eine Gemeinsamkeit, ich hab auch ne medizinische Vorbildung

Zu deiner Frage: Ja, ich hab meinen Mann, der mich nach Kräften unterstützt, aber ich merke, wie schwer es für ihn ist und oft überfordert es ihn, seine Frau, die immer so lebenslustig, fröhlich und stark war, völlig verängstigt und kurz vorm Aufgeben zu sehen. Bei mir ist halt schlimm, dass ich unter der Woche 80 km von meinem Wohnort entfernt sein müsste, um zu studieren. Das Semester hab ich ungefähr Ende April diesen Jahres aufgegeben, weil ich es einfach nicht mehr in die Uni geschafft hab. Bin aber weiterhin ziemlich angstfrei an meinen Studienort gefahren und konnte da auch halbwegs sein.. Aber leider schaff ich es seit letzter Woche nicht mal mehr, dorthin zu fahren, ich hab nur noch Angst, meine Wohnung zu verlassen und dabei möchte ich es sooo gern..

LG, Klara

Hallöchen ihr zwei!

Auch ich bin zurzeit in der Abschlussprüfungsphase und bemerke jetzt in letzter Zeit wieder verstärkt die Angst in mir bzw. Panikattacken. Erst am Freitag Abend bin ich beim Essengehen mit der Familie meines Freundes wegen Kreislauf halb zusammengebrochen und ich heulte, was rausging... leider sehr peinlich diese Situation, aber ich konnte nicht mehr anders.

Ich könnte mir vorstellen, dass das die Anstrengung in der Prüfungsphase ist und wenn das vorbei ist, der ganze nervliche Stress abfällt und man dann hoffentlich wieder zur Ruhe kommt. Habe morgen noch eine Prüfung und werd dann erstmal das ganze körperliche durchchecken lassen, vor allem mal die Schilddrüse. Vielleicht ist da ja was?!

Wie geht ihr mit euren Ängsten um? Habt ihr Einschränkungen in eurem Leben?

Lieben Gruß,
sonnenelfe

ich glaube dass du nach so einer anstrengenden zeit einfach super angeschlagen bist und dich schneller i-wo reinsteigerst.erhole dich dannn erstmal.

aber im allgemeinen kann ich sagen dass ich weinen immer als etwas gesundes betrachte etwas dass reinigt.also heul dich schön aus mir hilft das immmer total.

liebe grüße,chaleena





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore