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Guten morgen zusammen
Also erstmal vielen lieben Dank für Eure Beiträge! Wirklich, ich weiß es zu schätzen!
Heute morgen bin ich mega wütend aufgewacht. Dabei bin ich friedlich eingeschlafen. Ich war seit Jahren nicht mehr wirklich wütend. Ich habe mir zunächst Sorgen gemacht dass ich automatisch auf die Straße zu gehen werde um jemanden anzuschreien oder Schlimmeres. Das wäre natürlich fatal. Dann habe ich, innerlich bebend, überlegt, gegen wen diese Wut geht. Es kamen Bilder von Institutionen, beobachtende Nachbarn, zum Teil- und dafür schäme ich mich- auch meine Freundin (die immer zu mir steht) sowie Politikern die Gesetze erlassen haben welche mich stressen (dafür schäme ich mich nicht ). Dann bin ich aber noch mal in mich gegangen, ich wusste intuitiv, ich muss die Wut lenken. Dabei habe ich gemerkt, wieviel Energie ich auf einmal habe und zwar soviel, dass ich zum ersten Mal seit Wochen tagsüber das Haus verlassen habe! Nur kurz um einmal um den kleinen Block zu gehen und eine zu rauchen. Ich habe sogar Small- Talk mit unserem Hausmeister gehalten. Abgefahren! Meine Wut habe ich gedanklich gegen meine Angst antreten lassen. In Form von: Niemand kann wirklich etwas für meine Wut, wenn ich mich besser unter Kontrolle habe, würde ich gar nicht in der Gesamtsituation sitzen (Angststörung). Also liegt es an mir, an der Macht der Angst in mir. Und was entstand? Freude! Total abgefahren Keine Ahnung wohin es mich führt, aber ich bebe gerade -vor Leben! Allerdings bin ich auch erschrocken über die häßlichen Bilder von heute morgen- die machen mir Sorgen und ich hoffe ich kann meine Wut gut lenken und sie werden nie Wirklichkeit. Was es auch wird: Klappse oder glückliches Leben- es nützt nix es mit aller Gewalt zu unterdrücken, ich denke ich muss meine Emotionen nur in die richtigen Bahnen lenken.
Man muss dabei wissen dass ich seit 5 Jahren die übermäßige Angst und Panikattacken mit mir rumtrage und es seit 3 Monaten absolut extrem ist. Ich bin aber grundsätzlich eine absolut friedliebende Natur.

@Hotin: Was Du schreibst klingt logisch. Auf diesem unsicheren Gelände tut es gut Meinungen mit Abstand zu bekommen. Danke.

@SchwarzerMond: Auch Dir Danke. Lass uns gerne in Kontakt bleiben. Bin auch erst seit gestern dabei

@ Schlaflose: Danke für Deine Nachfrage. Ich meine nicht nur die Liebe zu einer Frau. Eher allgemein, was aber auch die Liebe zu einer Frau einschließt. Allgemein meint: Liebe zu mir selbst, zu meiner Freundin, zum Leben und den Herausforderungen, zur Natur etc. ABER- nicht zu übermäßig, nur in einem gewissen Maße. Nicht mehr robotern sondern das Leben wieder spüren. Auch in Form von Sinnlichkeit, Genuss und öffnen für Verletzlichkeit.

Ich hatte wirklich mega stressige Jahre mit Vierfachbelastungen- Vollzeitstudium, 20+XStd./Woche Arbeit mit hoher Eigenverantwortung, exzessive Partys mit viel Alk., Frauen und Filmrisse (keine illegalen Dro.) und einem zeitintensiven privaten Projekt. Meine Vermutung ist, dass ich dabei so emotional abstumpfen musste, um das alles schaffen zu können. Habe ich auch alles geschafft, nur Ich bin auf der Strecke geblieben. Aufgrund meiner Vermutung will ich nun meine emotionalen Ventile öffnen. Dabei meldet sich aber übermäßig die Angst und ich wusst nicht wieso, wenn ich doch vermeintlich auf dem richtigen Weg bin. Das verunsichert mich.

@ Celestine: Danke dir Deine Worte machen mir Mut

@ Carcass: Klingt gar nicht krank, finde ich. Und ja, wahrscheinlich es es die Kunst der Angst dies beizubringen und da muss wohl jeder alleine durch Schlaf gut

So... soweit erstmal

Es ist interessant, wie du über die Angst schreibst, als wäre sie ein anderer Mensch oder etwas Gegenständliches, das es zu bekämpfen gilt. Du mußt dir klarmachen, dass es um deine Gedanken / Gefühle geht. Das bist DU. Die Angst bist DU, nicht du und die Angst in zwei verschiedenen Körpern. Wenn du nun, wie du schreibst, etwas an deinem Verhalten bzw. Gedanken ändern willst, ist doch klar, dass das nicht auf Knopfdruck geht. Immerhin hast du ja jahrelang eine andere Denkweise / Verhaltensweise gehabt. Die kann man nicht mit einem Mal abschütteln und weiter geht's mit der neuen Denkweise. Ein Psychotherapeut wird dir das aber besser und genauer erklären können und dir Wege zeigen, wie du üben kannst. Gibt dir Zeit. Wünsche dir alles Gute.

A


Wehrt sich die Angst?

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Ich habe in der Therapie mit s.g. Ego-States gearbeitet. Da wird mit den verschiedenen Persönlichkeitsanteilen verhandelt, diskutiert, geredet. Klingt jetzt vielleicht etwas schräg, ist aber sehr wirkungsvoll und eine anerkannte Methode. Und da ist dann die Angst auch ein Anteil, die erstmal eigenständig gesehen wird. Es hilft, vielles besser zu begreifen und damit umgehen zu können

Da muss ich widersprechen ich finde nicht, dass man sagen kann die Angst bist du...das BIST nicht du, das ist eine Facette/ein Teil von dir mit dem du dich arrangieren musst. Ich fand es extrem wichtig zu lernen die Angst nicht sofort mit MIR zu verbinden...also so automatische Gedanke wie Du bist komisch oder Alle finden dich merkwürdig. Nein nicht ich bin komisch sondern meine Reaktion auf gewisse, dem Anschein nach bedrohliche Situationen. So ca wie: Wenn ich zu hause bin, bin ich die Tochter...bei der Arbeit der Lehrling...im Geschäft die Kundin...na und wenn ich im Supermarkt in der Warteschlange steh bin ich halt die Ängstliche. Schwer zu erklären, mein Therapeut hat das auch besser gemacht

Zitat:
das ist eine Facette/ein Teil von dir mit dem du dich arrangieren musst.


Arrangieren klingt ein bischen nach hinnehmen. Ich würde sagen, man muss mit ihr arbeiten.

Zitat:
Ich habe in der Therapie mit s.g. Ego-States gearbeitet. Da wird mit den verschiedenen Persönlichkeitsanteilen verhandelt, diskutiert, geredet. Klingt jetzt vielleicht etwas schräg, ist aber sehr wirkungsvoll und eine anerkannte Methode. Und da ist dann die Angst auch ein Anteil, die erstmal eigenständig gesehen wird. Es hilft, vielles besser zu begreifen und damit umgehen zu können


Da hat wohl jeder andere Erfahrungen. Aber solange es hilft. Auf jeden Fall kann ein Therapeut da weiterhelfen.

@saragossa: Genau das habe iich gemeint! Die Angst ist nur ein Teil von uns, Das bedeutet aber nicht, dass wir die Angst sind, da gibt es ja noch viel mehr Persönlichkeitsanteile, die jeden Tag gelebt werden: Die Mutige, die Fröhliche, der kindliche Anteil, der Macher, der Kritiker usw., usw.
Es ist übrigens sehr spannend sich in einer ruhigen Minute hinzusetzen und für sich einmal aufzuschreiben, welche Facetten so in einem aktiv sind. Das kann man dann noch ausweiten, indem man sozusagen eine innere Landkarte zeichnet. Das Ergebnis ist oft sehr verblüffend und hilfreich!

Celestine, finde deinen Spruch in der Signatur übrigens klasse! *aufschreib*

Danke habe ich in großen Lettern über meinem Bett stehen, damit ich es auch nicht vergesse! Denn ich glaube der Weg dahin dauert ein Leben lang...

Zitat von angsthase79:
Zitat:
das ist eine Facette/ein Teil von dir mit dem du dich arrangieren musst.


Arrangieren klingt ein bischen nach hinnehmen. Ich würde sagen, man muss mit ihr arbeiten.

Da hat wohl jeder andere Erfahrungen. Aber solange es hilft. Auf jeden Fall kann ein Therapeut da weiterhelfen.



Nee mit arrangieren meine ich: Man muss mit ihr klarkommen ,sich sozusagen mit ihr anfreunden wenn sie nun mal da ist... die verschwindet ja schließlich nicht von einem Tag auf den anderen wenn ich hingegen sage die Angst BIN ICH heißt das ja schon dass sie ein Leben lang ein permanenter Bestandteil von mir ist...meinen Charakter kann ich ja nicht ändern.

Zitat von Celestine:
@saragossa: Genau das habe iich gemeint! Die Angst ist nur ein Teil von uns, Das bedeutet aber nicht, dass wir die Angst sind, da gibt es ja noch viel mehr Persönlichkeitsanteile, die jeden Tag gelebt werden: Die Mutige, die Fröhliche, der kindliche Anteil, der Macher, der Kritiker usw., usw.
Es ist übrigens sehr spannend sich in einer ruhigen Minute hinzusetzen und für sich einmal aufzuschreiben, welche Facetten so in einem aktiv sind. Das kann man dann noch ausweiten, indem man sozusagen eine innere Landkarte zeichnet. Das Ergebnis ist oft sehr verblüffend und hilfreich!


Ja, mir hat das auch geholfen! Das mit dem Aufschreiben muss ich echt mal ausprobieren klingt spannend

Ist es auch! Die Landkarte ist übrigens sehr dynamisch. Heißt: sie verändert sich regelmäßig, da die Anteile ja auch an Intensität und Einfuss variieren...

Zitat von saragossa:
Zitat von angsthase79:
Zitat:
das ist eine Facette/ein Teil von dir mit dem du dich arrangieren musst.


Arrangieren klingt ein bischen nach hinnehmen. Ich würde sagen, man muss mit ihr arbeiten.

Da hat wohl jeder andere Erfahrungen. Aber solange es hilft. Auf jeden Fall kann ein Therapeut da weiterhelfen.



Nee mit arrangieren meine ich: Man muss mit ihr klarkommen ,sich sozusagen mit ihr anfreunden wenn sie nun mal da ist... die verschwindet ja schließlich nicht von einem Tag auf den anderen wenn ich hingegen sage die Angst BIN ICH heißt das ja schon dass sie ein Leben lang ein permanenter Bestandteil von mir ist...meinen Charakter kann ich ja nicht ändern.


Haha, wir meinen dasselbe, ich hab's nur blöd ausgedrückt. Nach der Therapiestunde hab ich immer Kirmes im Kopf.

Zitat von Celestine:
Danke habe ich in großen Lettern über meinem Bett stehen, damit ich es auch nicht vergesse! Denn ich glaube der Weg dahin dauert ein Leben lang...


Das ist ne gute Idee! Die kopier ich mal.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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