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@Kermit
Schön, dass du wieder ganz frei bist.
Ich habe in meiner Geschichte auch Jahre ganz ohne Angst gelebt. Wenn sie wieder auftaucht, weiß ich was zu tun ist.
Therapien sind sehr hilfreich. Bei manchen Menschen lindern sie, bzw geben gute Fähigkeiten an die Hand klarzukommen, bei manchen helfen sie auch gar nicht.

@Joh316
Ich würde nicht Menschen kritisieren die nach Syste arbeiten. Das haben sie nicht verdient ;–)

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Weg aus der Angst - Wer hat es geschafft?

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@Joh316

Was die Wirkung der Therapien eingeschränkt und Heilung verhindert hat, waren Medikamente die anfangs hilfreich bis lebenswichtig waren und später Sand ins Getriebe gestreut haben den ich über das aktuelle Leben hinaus knirschen hören werde. Nicht Menschen, ihre Kompetenz oder Motivation war das Problem, sondern zuviel des pharmazeutisch Guten.
Die Menge macht das Gift, heißt es.
Gilt hier ebenso.

Zitat von Sternschnupperl:
ob es unter euch Leute gibt, die tatsächlich einen Weg gefunden haben, wieder ein normales Leben führen zu können. Bin gespannt und freue mich über Antworten!

Ja klar.
Ich bin nach Ausbruch der Angst und Panikstörung mit Hypochondrie direkt in Psychotherapie gegangen.
Ein Part der Therapie war das Konfrontationstraining.

Bis ich keine Angst vor der Angst mehr hatte und sich der Alltag zunehmend verbesserte vergingen mindestens 3 Jahre.

Heute, 22 Jahre nach Ausbruch der Erkrankung habe ich Angst und Panikattacken nur noch in bestimmten Situationen.

Für mich das hilfreichste war ne Mischung aus Konfrontation, Pausen, Bewegung und Verbesserung des Selbstwertgefühls.

Und mich zu Rationalität zwingen.

Zitat von Sternschnupperl:
Was mich interessieren würde: Gibt es hier auch Leute, die den ganzen Kreislauf der Angst-Symptomatik erfolgreich besiegt / durchbrochen haben?

Ich glaube du steckst die Erwartungen zu hoch.
Angst wirst du nie besiegen, du kannst nur lernen, wieder weitestgehend normal damit umzugehen.

Auch Menschen ohne Angststörung haben Angst und durchlaufen den typischen Angstkreislauf.
Sie „interpretieren“ diese nur nicht als „bedrohlich“ daher verarbeiten sie alles entsprechen schneller und achten in den Momenten nicht so sehr auf die Symptome, die dann den Teufelskreis in Gang setzen.

Daher ist es wichtig, sich mit den Symptomen und ihrer eigentlichen evolutionären Funktion zu beschäftigen und auseinander zu setzen um sich nicht von der Angst leiten zu lassen.

Denn was viele übersehen oder nicht überwinden, ist die Tatsache, dass sie schon viele Attacken überlebt haben und diese ein Schema aufweisen. Es gibt einen Maximalpunkt über den die Attacke nicht hinausgeht. Aber dafür muss man si eine Attacke bewusst wahrnehmen. Denn dann kommt die Erkenntnis, das es keine Bedrohung gibt, sondern die Attacken maximal unangenehm sind.
Und mit unangenehm kann man arbeiten und muss sich nicht retten.
Und die Alarme werden schwächer und schwächer…

Zitat von Joh316:
@Kermit Schön, dass du wieder ganz frei bist. Ich habe in meiner Geschichte auch Jahre ganz ohne Angst gelebt. Wenn sie wieder auftaucht, weiß ich ...

Das würde ich so nicht verallgemeinern. Es gibt natürlich einige Punkte warum eine Therapie nicht anschlägt. Einer davon ist eine falsche Erwartungshaltung. Viele denken sie begeben sich in eine Behandlung,werden gebauchklatscht,es gibt Fangopackungen, Moorbäder und jede Menge Mitleid zum gemeinsamen Jammern. Statt dessen gibt es Kritik am eigenen Vermeidungsverhalten oder und Umgang mit der eigenen Erkrankung und den Mitmenschen die diese ja mit erleben. Für einige ist das nicht konform mit ihrer Vorstellung von Therapie und sie fühlen sich gedemütigt und brechen meist ab.

Dabei gehört auch Provokation und manch schmerzhafte Kritik dazu un überhaupt jemanden dazu zu bringen die gedeckelten Gefühle die man verdrängt hat an die Oberfläche zu locken um sie endlich trotz Scham ausleben zu können.

Denn erst wenn die Trauer,die Wut,die Verzweiflung,die Ohnmacht,der Hass und das fehlende schmerzhafte Vertrauen in sich selbst und andere heraus geheult, geschrien,getreten und geschlagen wurde, wie im Boxring und die alten Gefühle die verdrängten draußen sind, kann eine Heilung stattfinden.

Die besteht darin sein Selbstbewusstsein und sein Selbstvertrauen wieder zu gewinnen und Wege und Möglichkeiten wie z.b. Verhaltenstherapie einzusetzen um Akte eingefahrene Verhaltensweisen zu ändern,neue anzunehmen und somit so stark innerlich zu werden um keine irrationalen Ängste mehr aufzubauen.

Das eine solche Therapie kein Zuckerschlecken wird,sondern harte Arbeit an sich selbst,dürfte spätestens jetzt jedem klar werden.

Also behandelt wird da niemand im Sinne von Behandlung wie beim Hausarzt.

Vertrauen zu dem Therapeuten und der Klinik ist auch wichtig. Doch man kann ein Erstgespräch führen, um beide kennen zu lernen und zu entscheiden,schau ich mich noch nach einer anderen Klinik um oder kann ich so viel Vertrauen aufbauen gegenüber den Therapeuten das ich mich öffnen kann.

Denn oft geht es da auch um Lebensumstände, Partnerschaft und auch über Angelegenheiten wie Gewaltig,Missbrauch und vieles mehr, was wir erlebt haben und was so mancher für ein Tabuthema hält.

Ein Therapeut ist nur so gut wie die Informationen die man ihm zugänglich macht. Ohne Werkzeug kann keiner vernünftig arbeiten.

Dessen muss man sich bewusst sein. Auch Kritik annehmen sollte man können. Denn auch wenn man in manchem manchmal keinen Sinn sieht,hat alles einen Grund. Die Therapeuten machen das nicht aus Spaß an der Freud, sondern um einen zu helfen. Den Zusammenhang sieht man meist erst im Nachhinein.

Auch das hat etwas mit Vertrauen zu tun.
Später sieht man dann ein, das diese Kritik die einem weh getan hat dringend nötig war, um in eine bestimmte Richtung gebracht zu werden um überhaupt sinnvoll weiter genesen zu können.

Doch viele fühlen sich auf die Füsse getreten,halten sich für etwas besseres,haben es nicht nötig so mit sich umgehen zu lassen und brechen dann die Therapie ab.

Dann hört man meist die Therapie hilft nicht. Wie auch ?

Es gibt also viele Dinge zu beachten bevor man in eine Therapie geht.

Zitat von Polaris24:
@Joh316 Was die Wirkung der Therapien eingeschränkt und Heilung verhindert hat, waren Medikamente die anfangs hilfreich bis lebenswichtig waren und ...

Wobei mir einfällt das es früher undenkbar war mit Benzodiazepine oder Antidepressiva die Gefühle unterdrücken ganz oder teilweise in eine Psychosomatische Klinik zu gehen stationär. Was hätte das auch für einen Sinn ? Wie soll man Gefühle ausleben die durch Psychopharmaka unterdrückt werden. Vieleicht auch ein Grund warum manche Therapie nicht hilft.

Das wäre das Gleiche als würde ich erstmal ne Flasche Wodk. wegpetzen und dann zu meinem Psychologen zu gehen um Therapie zu machen. Also völliger Blödsinn.

Ich musste erstmal entgiften von Benzos und durfte dann in eine stationäre Psychosomatische Klinik gehen. Wer dort Medis nahm oder Alk. trank,wurde sofort entlassen. Ohne wenn und aber.

@Kermit

Zitat von Polaris24:
@Kermit

Danke schön


@Sternschnupperl es klappt nicht immer. An Tagen, an denen es mir gut geht, schaffe ich es. An Tagen, an denen es mir schlecht geht, schaffe ich es gerade noch so mit dem Hund Gassi zu gehen und etwas zu kochen. Momentan habe ich pro Woche 4-5 gute Tage und 2-3 schlechte Tage. Nehme Medikamente und habe Therapie.

Zitat von Katrin88:
@Sternschnupperl es klappt nicht immer. An Tagen, an denen es mir gut geht, schaffe ich es. An Tagen, an denen es mir schlecht geht, schaffe ich es ...

Ambulant natürlich was dementsprechend ewig lang dauert. Außerdem fehlt die Gruppentherapie,der Sport, die Ergotherapie,das autogenes Training, die Musik-Therapie und die Arbeitstherapie die stationär täglich angesagt sind. Auch die Gruppen und Einzeltherapien finden täglich statt jede ca. 2 Stunden.

Da erreicht man natürlich schneller sein Ziel als wenn man alle 14 Tage 45 Minuten Zeit hat und anschließend nicht unter Betroffenen zum Meinungsaustausch ist sondern immer wieder in den alten Alltagstrott zurück fällt.

Deshalb finde ich stationäre Psychosomatische Kliniken sinnvoller.

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Dr. Christina Wiesemann
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