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Neu hier! - Vorstellung - Derealisation? Depression?
Guten Tag liebe Forum-Mitglieder,
da ich mich gerade erst angemeldet habe, versuche ich mal, euch ein Bild von mir zu verschaffen. Vielleicht könnt ihr ja so schon etwas zu meiner Lebenslage verschaffen.
- ich bin 22 Jahre alt, männlich
- habe eine Ausbildung im Büro gemacht (die mir absolut nicht gefallen hat)
- seit dem Abschluss der Ausbilung, hatte ich immer nur ein paar vorrünergehende Stellen, die ich nie lange durchgehalten habe.
- ich tue mich sehr schwer mit der Arbeitssuche
- ich bin in Psychotherapie
- in meinem Umfeld gibt es viele die an Depressionen leiden
- ich bin ein sehr großer Familienmensch
- ich stehe auf Männer
- ich hatte noch nie eine Beziehung
Das würde ich erstmal so stehen lassen, für den ersten Eindruck zu meiner Person.
Die erste Panik-Attacke hatte ich, als ich 2014 mit meiner Schwester unterwegs war. Wir liefen mit meiner Nichte durch die Stadt, alles war grau, bewölkt und leer. Tage zuvor hatte ich Probearbeiten bei einem to-go-Laden. Sie sagten, sie melden sich. Der Gedanke an die Stelle machte mir innerlich ein bisschen Sorgen, da man dort auch backen musste und ich sowas nie gemacht hatte.
Auf jeden Fall lief ich mit meiner Schwester und meiner Nichte durch die Gegend und wir haben über alles mögliche gesprochen. Ich redete mir alles schlecht. Irgendwann sind meine Eltern nicht mehr da, meine Schwester hat ihren Freund, ihr Kind.
Sie hörte mir aufmerksam zu und wir setzen uns in ein Kaffee. Plötzlich merkte ich eine sehr starke Unruhe, die ich nicht von mir kannte. Mein ganzer Körper kribbelte und ich musste aufstehen und zur Toilette gehen. Als ich wieder kam, war das Gefühl immer noch. Ich sagte meiner Schwester, dass ich kurz um den Block gehe, da es mir schlecht ging. Sie machte sich Sorgen, weil unser Vater an starken Depressionen leidet und wir vielen mitbekommen haben.
Schließlich mussten wir aus dem Kaffee gehen, da ich den Drang hatte zu laufen. (Vielleicht von den Gedanken weg zu laufen?)
Es war wirklich schlimm. Ich fühle mich wie in einer Blase. Die Außenwelt zog an mir vorbei und ich sah das ganze Leben sinnlos und grau.
Irgendwann hörte es auf und ich war die Tage danach sehr geschwächt. Der Arbeitgeber entschied sich gegen mich, was für mich irgendwie gut war.
Lange lange Zeit war das dann vorbei mit der Panik, jedoch habe ich in manchen Situationen noch dran gedacht.
2015 habe ich versucht das Abitur nachzumachen. 1 Monat war ich da und dann habe ich das auch wieder abgebrochen. Der letzte Tag vor dem Unterrichtsanfang, war auch in der Art so. Mein Vater, meiner Schwester und ich waren frühstücken und plötzlich nahm ich alles so unrealistisch wahr. Ich ging auf Toilette und zählte von 1000 in 7er Schritten runter, danach ging es wieder.
Im April diesen Jahres wurde ich am Knie operiert. Das erste mal Vollnarkose. Ich hatte sehr viel Angst. Nicht, dass ich nicht mehr wach werde, sondern, dass ich während der OP wach werde.
Die OP verlief super gut und als ich aufwachte musste ich sogar lachen, weil ich so glücklich war, dass ich nichts gemerkt habe.
Naja ich musste auf Krücken gehen und konnte schlecht schlafen, da ich immer auf dem Bauch schlafe und es halt nicht ging mit dem Verband.
Sonntags morgens dann schlug mein Herz so komisch. Ich ging auf Toilette und nahm die Stimmen meiner Eltern wahr, aber sehr komisch. So fremd und unreal, sinnlos und so.
Ich kam wieder ins Wohnzimmer und sagte meiner Mutter, dass ich gleich mal etwas raus gehen muss, da ich kaputt gehe, wenn ich nur zuhause rum hänge.
Es war dann erstmal in Ordnung.
Abends war dann auch etwas merkwürdig. Mein Vater und ich haben Fernsehen geguckt, ich ging mir die Zähne putzen und mein Vater rief, dass er schon mal ins Bett gehe. Alles war in Ordnung, dann legte ich mich ins Wohnzimmer auf die Couch und machte den Fernseher aus. Diese Dunkelheit und Stille war so unheimlich für mich. Meine Gedanken kreisten nur darum, ob der Tod genauso ist wie eine Vollnarkose. Ich fragte mich plötzlich, was wäre, wenn ich nicht mehr leben will? Ich sah meinen Neffen und meine Nichte vor Augen und dachte, wie doof muss es für sie und meine ganze Familie sein, wenn ich mich unbringe? Ich fand das alles so komisch! Ich musste mich hinsetzen, ging auf die Toilette und hatte Durchfall. Danach legte ich mich hin und schlief.
Am Morgen danach: meine Mutter war arbeiten und ich stand schon auf mit so einer depressiven Laune. Ich ging ins Bad, schaute in den Spiegel und dachte warum kann ich nicht Türgriffen sein?
Ich sagte meinem Vater, dass ich mir Hilfe hole ich habe Angst, dass was nicht stimmt. Dann musste ich weinen und mein Vater tröstete mich.
Die folgenden Tage waren so vernebelt irgendwie... Aus diesem Grund habe ich nie Dro. probiert, weil ich vor genau solchen Situationen Angst habe.
Die ganzen Tage waren wirklich so schlimm. Ich war ständig auf der Lauer um zu gucken, ob die Panik und diese unheimliche Weltansicht wiederkehrte.
Am Abend dann war ich auch mit meinem Vater alleine und ich hatte Gänsehaut. Ich hatte so starke Angst, dass ich da nicht mehr raus komme. Fühlte mich, als ob ich in einem dunkeln Loch sitze und oben stehen Leute, die auf mich runter gucken und ich komme da nicht raus. Ich sagte meinem Vater, dass ich in die Psychiatrie fahren will und so fuhr ich mit dem Freund meiner Schwester dorthin.
Sie teilten mir mit, dass ich mir einen Therapeuten suchen sollte. Das tat ich und ich bin nun bei ihr in Behandlung.
Sie macht mit mir aktuell Bewerbungen, da sie sagte ich muss arbeiten, denn rumhängen macht krank. Da hat sie aber mehr als 1000% recht.
Ich weiß nicht, was ich arbeiten will. Habe Angst davor. Ich vermisse dann sofort mein Zuhause. Meine Eltern, meine Schwester, alle einfach.
Die letze Zeit war sehr gut. Ich fühle mich einigermaßen normal.
Vor ein paar Tagen hatte ich in meiner Wohnung geschlafen und war den Tag danach nur bei mir zuhause ohne raus zu gehen. Ich schlief lange und war den ganzen Tag alleine. Am Abend fing es an, dass ich mich komisch fühlte. Hatte auch ein schlechtes Gefühl, als ich ins Bett ging.
Aktuell habe ich wieder diese Angst, dass es wieder kommt. Ich bin zusätzlich bei einem Psychiater, der aber nichts verschreibt. Find ich auch gut, denn das macht mir auch Angst, wenn ich Anti-Depressiva nehmen müsste. Die Therapeutin hat Derealisation ausgeschlossen.
Meine Hausärztin sagte, dass ich einen Vitamin D3 Mangel habe. Kann es daran liegen, dass ich manchmal soviel grübel?
Es ist echt schwer zu beschreiben: ich blicke dann manchmal auf mein Leben und empfinde Trauer, obwohl ich tolle Leute um mich rum habe. Habe manchmal Angst vor dem Tod und grübel über den Sinn des Lebens. Mir schießen so Gedanken in den Kopf was ist der Sinn? Was ist, wenn ich mich im Urlaub nicht erfreuen kann an Dingen?
Ich bin jeden dankbar, der sich Zeit genommen hat, das zu lesen.
21.07.2016 07:54 •
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