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Derealisation und Panik durch Stress?
Hallo ihr da draußen!
Kurz zu mir: Ich habe eine Angststörung und leide teilweise sehr unter Derealisation. Ich bin seit drei ca. zwei Jahren auch in Therapie.
In letzter Zeit war es sehr schwierig für mich. Im normalen Alltag habe ich ein leichtes Derealisationsgefühl, was aber normalerweise zu Hause und in vetrauten/geschützten Umgebungen besser wird. In der Woche vor meiner Periode und währenddessen ist es immer schlimmer und ich neige auch eher zu Panikattacken. Eigentlich wird es danach aber besser.
Das war vor zwei Wochen der Fall und mir geht es eher schlechter als besser. Ich hatte jetzt Klausurenphase in der Uni und habe mir das dadurch erklärt. Nun habe ich aber Semesterferien und nur noch eine Klausur und kann zu Hause in der Heimat bleiben und muss nicht zur Uni hin.
Die Ferien haben bei mir letzte Woche Freitag angefangen und nach ein paar Tagen Schlechtgehen und Derealisation (auch zu Hause nicht nur draußen) dachte ich mir: Joa, wird schon vorbeigehen, ist jetzt nur noch der Stress der letzten Wochen. Aber du bist ja jetzt zu Hause. Das wird schon besser.
Tja und jetzt ist Samstag, ich bin schon über eine Woche zu Hause, und es wird immer noch nicht besser. Beziehungsweise dachte ich zwischendurch, dass es besser wird, wurde es aber nicht.
Jetzt hatte ich heute ein für mich sehr schlimmes Ereignis:
Ich bin ungefähr dreihundert Meter nach Hause gelaufen und merkte, dass die Derealisation immer schlimmer wurde. Ich versuchte tief zu atmen und mir zu sagen, dass ich ja gleich zu Hause bin, aber es hat einfach nicht geklappt. Dann kam durch dieses starke Derealisationsgefühl auch die Angst in mir hoch, dass ich jeden Moment umkippen könnte und ich muss ein paar Mal stehen bleiben und ein bisschen in die Hocke gehen, um nicht auszurasten. So weit, so gut. Kam schon ab und zu mal vor. Aber dann wurde es noch eine Stufe schlimmer und mir fuhr es heiß und kalt über den Körper und ich habe mich schon auf dem Boden liegen gesehen. Das schlimmste war aber, dass die Derealisation so stark wurde, dass ich wirklich dachte, dass die Welt um mich herum nicht echt ist und ich gleich in meinem Bett aufwache.
Dann bin ich auch noch an meinen Nachbarn vorbeigelaufen und habe hallo gesagt, was auch nicht geholfen hat.
Da war ich nur noch zwanzig/dreißig Meter von zu Hause entfernt. Aber ich habe mich so schlimm gefühlt, dass ich losgerannt bin, weil ich einfach nur weg wollte in meine sichere Umgebung. Während des Rennens habe ich auch meinen Vater angerufen, der zu Hause am Essen machen war, und habe mit ihm geredet, weil ich einfach was brauchte, um zu wissen, dass ich gerade nicht verrückt werde.
Endlich im Haus angekommen, habe ich mich erstmal auf den Boden gesetzt und musste meinen Atem und meinen zitternden Körper beruhigen. Das schlimmste war, dass meine Eltern (vor allem meine Mutter) mir nicht geholfen haben. Mein Vater saß einfach am Tisch und meine Mutter meinte, ich solle ihr bei Essen machen helfen. Sie haben nicht gesehen, wie schlecht es mir gerade ging. Zum Glück konnte meine jüngere Schwester mich etwas beruhigen und ich lag erstmal eine halbe Stunde auf ihrem Bett. Mir war echt schlecht und ich dachte, ich muss sterben.
Dann haben wir gegessen, wodurch es schon etwas besser wurde, aber ich musste mich danach erstmal für zwei Stunden hinlegen und einfach gar nichts machen.
Ich hatte schon zwei, drei Mal relativ schlimme Panikattacken und viele kleinere, aber sowas wie heute habe ich auch noch nicht erlebt.
Jetzt, abends, fühle ich mich irgendwie komisch. Mein Magen fühlt sich an, als wäre er irgendwie angeschlagen bzw. ich fühle mich insgesamt irgendwie krank.
Ich habe so ein mittleres Derealisationsgefühl, aber ich verzweifle wirklich an meiner Gesamtsituation.
Gestern Abend noch dachte ich, dass ich die schlimme Zeit überwunden hätte bzw. dass es besser wird und dann kommt das.
Was meint ihr dazu? Fällt euch eine Erklärung ein? Wegen der einen Klausur, die noch ansteht, bin ich eigentlich gar nicht so nervös, aber vielleicht ja unterbewusst oder so? Ich weiß es echt nicht.
Wenn ihr irgendwelche Tipps habt, wäre ich euch extrem dankbar.
Und auch, wenn ich diesen ganzen Text gelesen habt, danke! Das bedeutet mir viel!
08.02.2020 18:17 •
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