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Zitat von Hicks:
Ich sehe gerade, dass Al_ Bundy sich abgemeldet hat. Hat jemand Ahnung, wieso?

Huch… wirklich!? Sehr merkwürdig…

Zitat von JenniferB1611:
Sehr merkwürdig…

Tja...

Daher betone ich es immer wieder:
Keiner hier kann vollumfänglich in den Kopf des anderen hineinsehen.
Überraschende Handlungen etc von Usern hier sollten nicht überraschend für uns sein.
Bissl gewundert hat es mich jedoch auch ehrlich gesagt.

Oder aber die Forumsleitung hat ihn hinausgeworfen?

A


Meine Ängste besiegen - was mir geholfen hat / hilft

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Vielleicht hat er ein Forum für Hobbybiochemiker gefunden oder er macht jetzt eine Ausbildung zum Apotheker, wo er andere beraten kann, was für Stoffe das verkleinerte Gehirn wieder auf Trab bringen und das auf Zack und das es knallt.

Heute auch wieder ein paar Zeilen von mir aus einem anderen Thread, in dem es wieder um Herzängste geht, die durch Internetrecherche verschlimmert wurden:

Zitat von Hicks:
Lasst mich noch allgemein ein paar Worte schreiben zu diesen Internetrecherchen, Dr. Google und Co, weil es wirklich so unglaublich elementar ist und ein riesen Problem bei fast jedem Hypochonder hier bzw. auch bei anderen Ängsten (Klimawandel, politische Ängste und und und).

Es ist unfassbar schwer, für uns hier zu akzeptieren, wie sehr hier unser Unterbewusstsein selektiv das aus dem Netz herausfiltert, was wir in negativer Erwartung suchen oder sogar bestätigt haben wollen.


Ich nenne mal ein paar Beispiele, damit es klarer wird.

Rauchen kann zu Lungenkrebs führen.
Fast Food kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.
Eine Tachykardie kann zu schweren Herzschäden führen bis hin zum plötzlichen Herztod.
Dauerhaft schlechte Ernährung und wenig Bewegung kann dazu führen, Krebserkrankungen zu bekommen.

Ein normaler Mensch interpretiert die obigen Sätze wie folgt:

Rauchen kann zu Lungenkrebs führen.
Fast Food kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.
Eine Tachykardie kann zu schweren Herzschäden führen bis hin zum plötzlichen Herztod.
Dauerhaft schlechte Ernährung und wenig Bewegung kann dazu führen, Krebserkrankungen zu bekommen.

Wir hier interpretieren / lesen es so:

Rauchen kann zu Lungenkrebs führen.
Fast Food kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.
Eine Tachykardie kann zu schweren Herzschäden führen bis hin zum plötzlichen Herztod.
Dauerhaft schlechte Ernährung und wenig Bewegung kann dazu führen, Krebserkrankungen zu bekommen.

Ist klar, was ich meine? Ich hätte es optisch auch noch extremer darstellen können, indem ich das Wort kann jeweils von der Schriftgröße her deutlich verkleinert hätte.
Das Wort, welches am meisten überlesen oder total falsch interpretiert wird, ist das Wort kann.

Kann bedeutet für Angstgestörte fast immer wird (sehr) wahrscheinlich passieren.

Man KANN im Straßenverkehr einen tödlichen Unfall haben.
Man KANN eine Flugreise machen und das Flugzeug KANN abstürzen.
Man KANN schwanger sein und eine Fehlgeburt bekommen.
Man KANN jederzeit seinen Job verlieren.
usw.

Je nach Angststörung empfindet man auch diese Sätze total schlimm oder eben harmlos.
Ist klar, was ich meine?

DAS IST SELEKTIVE WAHRNEHMUNG IN NEGATIVER FORM für uns hier und daher ist für die meisten Angstgestörten das im Grunde auch nützliche Infoportal Internet pures Gift.

Siehe auch hier:
https://www.psychologie-aktuell.com/new...rlich%20zu.

Hi Hicks, kleiner Einwurf:

Zitat von Hicks:
Das Wort, welches am meisten überlesen oder total falsch interpretiert wird, ist das Wort kann.

Zu bedenken wäre auch, dass das Multifunktionswort kann auch von den Verfassern von Informationen bewusst gewählt wird - zur Verallgemeinerung, als Disclaimer, als Versprechen (oft im Bereich der Bewerbung von Medikamenten) als Manipulationswort und nicht zuletzt um eben Angst und Verunsicherung zu erzeugen.

Zitat von Hicks:
DAS IST SELEKTIVE WAHRNEHMUNG IN NEGATIVER FORM für uns hier und daher ist für die meisten Angstgestörten das im Grunde auch nützliche Infoportal Internet pures Gift.

Wenn man mit der generellen Unwägbarkeit des Daseins nicht zurechtkommt und - aus welchen Gründen auch immer - eine Angststörung entwickelt, ergibt es m. E. keinen Sinn, sich deshalb keinerlei Informationen aus dem Internet zu holen. Das würde ja auch in die Kategorie der viel verschmähten Vermeidungsstrategie fallen.

Stattdessen könnte (sic!) man sich mal intensiver mit dem Können an sich beschäftigen. Können steht potenziell ja nicht nur für Gefahr sondern auch für Möglichkeit Chance. Eine Unwägbarkeit bedeutet also immer potenziell (mindestens) beides. Und sehr oft überschneiden sich in der Praxis gut und schlecht, manchmal bedingen sie sich sogar gegenseitig.

Optional kann man zu Übungszwecken auch mal das Wort kann einfach weglassen. Beispiel: Nur wer raucht, entwickelt Lungenkrebs. Nur wer fliegt, stürzt ab. Nur wer schwanger ist, kann eine Fehlgeburt haben, usw. Beim Lesen dieser Formulierungen wird einem sofort die Unangemessenheit klar und man bekommt ein Gefühl dafür, weshalb das kann einfach nötig ist. So wird der Unterschied zwischen der Möglichkeit und der Sicherheit, dass ein Unheil passiert, klarer.

Zitat von moo:
Zu bedenken wäre auch, dass das Multifunktionswort kann auch von den Verfassern von Informationen bewusst gewählt wird - zur Verallgemeinerung, als Disclaimer, als Versprechen (oft im Bereich der Bewerbung von Medikamenten) als Manipulationswort und nicht zuletzt um eben Angst und Verunsicherung zu erzeugen.

Völlig richtig. Sehe ich auch so.
Besonders Gesundheitsseiten müssen z.B. auch immer die schlimmstmögliche Variante, die bei dem oder dem Symptom erfolgen kann, mitaufführen. Die bekommen sonst Probleme. Es könnte sich ja jemand darauf beziehen und im negativen Falle dann behaupten, dass die das Risiko völlig unrealistisch angegeben oder bestimmt Folgen überhaupt nicht erwähnt haben. Den Schuh, dieses Risiko einzugehen, wird sich keiner anziehen.

Zitat von moo:
Wenn man mit der generellen Unwägbarkeit des Daseins nicht zurechtkommt und - aus welchen Gründen auch immer - eine Angststörung entwickelt, ergibt es m. E. keinen Sinn, sich deshalb keinerlei Informationen aus dem Internet zu holen. Das würde ja auch in die Kategorie der viel verschmähten Vermeidungsstrategie fallen.

Stattdessen könnte (sic!) man sich mal intensiver mit dem Können an sich beschäftigen. Können steht potenziell ja nicht nur für Gefahr sondern auch für Möglichkeit Chance. Eine Unwägbarkeit bedeutet also immer potenziell (mindestens) beides. Und sehr oft überschneiden sich in der Praxis gut und schlecht, manchmal bedingen sie sich sogar gegenseitig.

Optional kann man zu Übungszwecken auch mal das Wort kann einfach weglassen. Beispiel: Nur wer raucht, entwickelt Lungenkrebs. Nur wer fliegt, stürzt ab. Nur wer schwanger ist, kann eine Fehlgeburt haben, usw. Beim Lesen dieser Formulierungen wird einem sofort die Unangemessenheit klar und man bekommt ein Gefühl dafür, weshalb das kann einfach nötig ist. So wird der Unterschied zwischen der Möglichkeit und der Sicherheit, dass ein Unheil passiert, klarer.

Alles richtig und logisch. Das Problem liegt aber darin, dass diese Logik, die Du gerade sehr schon aufgedröselt hast, viele hier so nicht schaffen oder auf die Reihe bekommen, aus welchen Gründen auch immer. Wenn man unter Stress steht oder in Panik ist (kennt man auch aus dem Alltag in bestimmten Situationen), dann kann der Kopf nicht mehr so klar denken oder neigt sehr zu Fehlern / überhasteten Reaktionen oder Wertungen und genau das ist doch oft der Fall hier. Auch negative Erfahrungen, die man im Leben (aber rein aus Zufall z.B.) gemacht hat, können dazu führen, von Grund auf eine sehr pessimistische Erwartungshaltung zu einem Thema zu haben. Das ist schwer zu korrigieren. Die Objektivität geht flöten.
Natürlich wird es auch hier einige Leute mit Angststörungen geben, die Google / das Internet so nutzen können, dass es Ihnen nicht mehr schadet oder kaum (ich zähle mich da mittlerweile auch dazu). Das kann deshalb sein, weil sie gelernt haben, WIE man das Instrument nutzt (z.B. eben nicht googeln Stiche in der Brust Herzinfarkt, sondern Stiche in der Brust psychisch. Das ist eben ganz entscheidend, aber das ist ja mit allen Dingen so. Smartphone kann Fluch und Segen sein. Videospiele können ein Fluch sein und süchtig machen, aber bei vernünftiger Nutzung einfach nur Spaß machen.

Letztendlich reicht es, wenn man selbst ein bisschen aufmerksam ist. Man merkt doch selbst nach einiger Zeit, ob das Googeln von Symptomen einem eher gut tut, weil man danach beruhigt sein kann, dass das nichts Schlimmes sein kann oder eben zu 90% von der Psyche ausgelöst wird oder ob man sich danach noch viel schlechter fühlt, weil man sich von Horrorseite zu Horrorseite immer weiter in den Abwärtsstrudel geklickt hat. Das muss man eben bewusst wahrnehmen, verstehen und dann in Zukunft so handeln (bzw. es zumindest versuchen), dass es einem nicht mehr schadet.
Aber das ist ja bei jeder Sache so, die einen triggert.
Bei mir war es z.B. mit den Talkshows samt Politikern so. Ich habe da seit der Corona Zeit fast eine Sucht entwickelt, Lanz und Co zu schauen, mich unfassbar aufzuregen über die Aussagen der Gäste dort / Meinungen usw. Hat es mir was gebracht? Ja, es hat mir in dem Sinne was gebracht, dass es mir immer schlechter ging, ich immer gereizter wurde insgesamt und mich nur noch die meiste Zeit über Politiker, Gesellschaft, die ganze Welt etc aufgeregt und alles Schwarz gesehen habe. Konnte ich an den Dingen in der Welt etwas ändern? Nein, konnte ich nicht. Ich habe nur die negativen Gefühle abbekommen.
Das hat bei mir über ein Jahr gedauert, bis ich das gecheckt habe und dann nach und nach davon losgekommen bin.
Und diese Dinge muss man versuchen, zu erkennen. Ein guter Therapeut hilft einem dabei. Ein schlechter erkennt nicht einmal, dass diese Alltagsdinge so viel Einfluss auf die Stimmung und auch Erkrankung haben können.

Daher sage ich ja immer wieder hier:
Ich finde, ein ganz ganz wichtiger Schritt, damit es einem besser geht, ist:
Achten und erkennen, ja fast analysieren (notfalls mit Buch samt Aufschreiben), welche Handlungen, Umgebungen, Aktionen, Gedanken einem absolut nicht gut tun und welche schon.
Wer das nicht macht und einfach alles so laufen lässt, der wird nur schwer wieder aus seiner Erkrankungsblase ausbrechen können glaube ich.

Für mich ist Dr. Google ein Horror gewesen! Ein Symptom eingegeben und schon sind die schlimmsten Sachen gekommen! Gleich zum Arzt und checken lassen damit ich mir sicher bin das nix ist und kurze Zeit doch wieder gezweifelt ob nicht was übersehen wurde.
Es spricht nichts dagegen zum Arzt zu gehen, sich untersuchen zu lassen aber dann sollte man es auch glauben und nicht wieder Dr Google fragen.
So wie Hicks schreibt, Internet kann ein Segen sein, aber auch genau das Gegenteil bewirken und Futter für Angst und Panik sein.

Zitat von moo:
Stattdessen könnte (sic!) man sich mal intensiver mit dem Können an sich beschäftigen. Können steht potenziell ja nicht nur für Gefahr sondern auch für Möglichkeit Chance.

Ja, Angstpatienten (sowie Mitarbeiter der Medien- Werbe- und Versicherungsbranche) vergessen oder übersehen auch gerne mal das korrekte Verhältnis zwischen den beiden Möglichkeiten. Kann deckt theoretisch alles zwischen(!) 0 und 100% ab.

Es regnet. Es kann aber auch sein, dass jemand Wasser vom Dach giesst.

Das ist sachlich korrekt, aber ein normaler Mensch würde das anders formulieren bzw. diesen Gedanken gar nicht erst haben.

Ebenso wie:
Nur ein Schnupfen. Oder kann es auch Krebs sein?

Nun ja, kann natürlich. Und Berichte aus den Illustrierten Bild im Spiegel und Frau im Schädel bestätigen dies.

Ein kann ist oft nur das, was man daraus macht ...

Zitat von Grummel72:
Für mich ist Dr. Google ein Horror gewesen! Ein Symptom eingegeben und schon sind die schlimmsten Sachen gekommen! Gleich zum Arzt und checken lassen damit ich mir sicher bin das nix ist und kurze Zeit doch wieder gezweifelt ob nicht was übersehen wurde.


Dr. Google hat zusätzlich noch ein ganz anderes Problem.

Denn eigentlich gibt es Dr. Google ja gar nicht, es gibt aber einen Dr. Angstpatient. Dr. Google ist nur sein Assistent, der aber ganz genau das macht, was Dr. Angstpatient ihm sagt: im Lexikon dies oder jenes Symptom nachschlagen, aber natürlich ohne weitere Informationen über Alter, Vorgeschichte, andere Symptome, Allgemeinbefinden, fehlende Symptome, Familienanamnese, ...

Denn das weiss Dr. Angstpatient ja ohnehin alles selbst. Er weiss nur nicht, was das Symptom bedeuten könnte.

Leider steckt Dr. Angstpatient aber noch in seiner (lebenslangen) Ausbildung und überschätzt mitunter seine Fähigkeiten und überschreitet auch oftmals seine Kompetenzen, die Grenzen seines Fachgebiet und kann auch gewisse Zusammenhänge nicht herstellen.

Zu blöd, dass man einem richtigen Arzt nicht trauen kann. Der könnte ja was übersehen haben. Weil Dr. Google hat im Lexikon-Band Die schrecklichsten Krankheiten mit winzigem Symptom einen Eintrag gefunden wo es mal einen Fall gab ...

Zitat von Angstmaschine:
Leider steckt Dr. Angstpatient aber noch in seiner (lebenslangen) Ausbildung und überschätzt mitunter seine Fähigkeiten und überschreitet auch oftmals seine Kompetenzen, die Grenzen seines Fachgebiet und kann auch gewisse Zusammenhänge nicht herstellen.

Zu blöd, dass man einem richtigen Arzt nicht trauen kann. Der könnte ja was übersehen haben. Weil Dr. Google hat im Lexikon-Band Die schrecklichsten Krankheiten mit winzigem Symptom einen Eintrag gefunden wo es mal einen Fall gab ...

So gut erklärt und so wahr, echt so wahr....!

Zitat von Hicks:
Ich möchte eine „kleine“ Geschichte erzählen von mir, die ich hier bisher noch nicht geteilt habe. Dass ich mich irgendwann im Freundeskreis „geoutet“ habe in Bezug auf meine Angststörung, hatte ich ja im ersten Post erwähnt. Dies hat lange gedauert. Ich bin dann irgendwann noch einen Schritt weiter ...


WOW, Hicks, WOW, einfach WOW und DANKE DANKE DANKE auch für all diese Worte und für den ganzen Text. Ich muss gestehen, zum Ende hin konnte ich es nicht mehr alles so gut aufnehmen, was aber an meiner derzeit mangelnden Konzentrationsfähigkeit liegt. Sorry trotzdem.
Was mir aber noch sehr gut im Kopf bleibt und was ich mega stark von dir finde und toll und wunderbar ist das, dass du 123 Leuten „deine Geschichte geschrieben hast. Das finde ich richtig richtig mutig von dir.
Ich selbst bin ja 2013 das erste Mal in eine Klinik gegangen. Das war auch gleichzeitig meine erste Therapie-Erfahrung überhaupt. Es wussten manche Leute von mir, manche nicht, je nachdem eben, wie nahe ich denen stand. Ich war bei manchen Leuten überrascht, wenn ich denen erzählt habe „Ich bin gerade in einer psychosomatischen Klinik wie sie reagiert haben. Sowohl im „negativen, als auch im „positiven. Von manchen Leuten hätte ich eine offenere Reaktion erwartet, bei manchen Leuten wiederum war ich überrascht, wie offen sie reagiert haben und ja, auch kam ich dadurch mit einigen Leuten in's Gespräch über das Thema „psychische Erkrankungen.
Mir geht es übrigens sehr viel besser, seit ich kein Geheimnis mehr aus meinen Krankheiten mache. Ich bin auch heute noch immer wieder erstaunt, wenn ich es dann so raushaue „Ich kann mich derzeit nicht mit dir und den Hunden zum Gassigehen treffen, weil... meine Angststörungen seit einer Weile wieder ziemlich schlimm sind und ich dadurch auch körperliche Symptome habe, die mich derzeit sehr einschränken, dass von manchen Leuten dann tatsächlich kommt:„Das tut mir leid, aber ich kann dich verstehen, auch ich habe damit schon Erfahrungen gemacht. Und dann kommt man so in's Gespräch darüber.
Ich bin offen und ehrlich mit meinen Krankheiten. Klar binde ich das der Kassiererin an der Kasse im Supermarkt nicht auf die Nase oder dem Busfahrer, aber ich ziehe bei Freunden/ Bekannten keine Maske mehr auf.
Ich musste mich früher oder später ja eh auch bei einigen Leuten erklären, wieso ich nur Hausfrau bin und nicht Vollzeit arbeiten gehe (ich bekomme EM- Rente, bin aber seit 2021 selbstständig in einem Minijob, den ich zum Glück von Zuhause aus machen kann).
Mich würde wirklich brennend interessieren, was genau du deinen Freunden/ Arbeitskollegen/ Bekannten geschrieben hast, aber klar, das ist natürlich sehr privat.
Wann war das? In welchem Jahr bist du diesen Schritt gegangen?
Ich finde das echt saustark von dir!

Zitat von JenniferB1611:
Mir geht es übrigens sehr viel besser, seit ich kein Geheimnis mehr aus meinen Krankheiten mache.

Mir ja auch. Finde ich, wird ziemlich unterschätzt dieser Punkt und was er dazu beitragen kann, dass es einem ein Stück besser geht. Ich kann absolut verstehen, dass viele diesen Schritt immer noch nicht schaffen, aber man sollte es immer mehr und mehr versuchen finde ich. Ich empfand es immer wie eine kleine Schlinge um meinen Hals, die je nach Situation mit anderen Leuten manchmal immer enger wurde. Die Schlinge ist nun weg, Ich bin frei und ich weiß, dass die Menschen um mich herum, viel positiver auf mein Outing reagiert haben, als ich es gedacht habe. Es ist auch logisch, denn man sieht ja, dass viel mehr Leute auch selbst Probleme damit haben. Wen wundert es? In der heutigen Welt ist das eine Volkskrankheit. Es muss nicht jeder gleich in die Klinik. Es reicht, Phasen zu haben, in denen man beruflich mit Stress am Ende ist, daheim mit den Kindern am Durchdrehen ist oder eine unheimlich schlechte Stimmung innerhalb der Familie herrscht. Jeder wird das verstehen, wenn er sowas kennt. Und die 10% A-Quote auf der Welt wird es eh immer geben. Die kann ich nicht ausradieren und bedaure ich dann einfach, wenn sie mir begegnen, egal wo

Zitat von JenniferB1611:
(ich bekomme EM- Rente, bin aber seit 2021 selbstständig in einem Minijob, den ich zum Glück von Zuhause aus machen kann).

Bei mir ist der Weg dahin gerade im Gange, fast 1:1 wie bei Dir.

Zitat von Hicks:
Bei mir ist der Weg dahin gerade im Gange, fast 1:1 wie bei Dir.


Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass das war wird bei dir. Das nimmt einem unheimlich eine Last. So ging es mir zumindest. Habe die EM-Rente 2016 das erste Mal beantragt und genehmigt bekommen.

Zitat von JenniferB1611:
Mich würde wirklich brennend interessieren, was genau du deinen Freunden/ Arbeitskollegen/ Bekannten geschrieben hast, aber klar, das ist natürlich sehr privat.
Wann war das? In welchem Jahr bist du diesen Schritt gegangen?
Ich finde das echt saustark von dir!

Danke nochmal für die Worte.
Ich finde es ehrlich gesagt auch stark von mir...haha (darf ich hoffentlich sagen).
Das war Anfang 2022.
Die Zeilen sind gar nicht mal so superinteressant für Leute wie uns hier. Es ist einfach die Wahrheit, wie sich alles bei mir seit 2013/2014 schleichend entwickelt hat mit immer mehr Symptomen, dem Nichtwahrhabenwollen, bis es immer schlimmer wurde. Den Teil mit den Symptomen habe ich halt recht genau beschrieben, weil ich das wichtig fand. Dort fanden sich dann viele der Kollegen auch wieder. Das war das, wovor ich warnen wollte. Eine solche Erkrankung kommt ja nicht von heute auf morgen. Das Schleichende ist ja das Problem, Und da ging ich dann auch ziemlich drauf ein, dass man es früh genug merken muss und sich Hilfe holen sollte. VIele haben sich jahrelang immer wieder so durchgehangelt (vor allem im Job). Mehr und mehr im Eimer, dann krankschreiben lassen für zwei Wochen, dann wieder weiter gepowert, bis es dann irgendwann immer schlimmer wurde, das übliche Hamsterrad eben, in dem so viele Menschen festhängen.
Gereiztheit, schlechte Laune, Zeitdruck, Unzufriedenheit im ganzen Leben, Leben für andere/die Gesellschaft/das Ansehen usw. - das sieht man ja, wenn man sich manche Leute im Alltag mal ansieht. Mir kommt es vor, als ich ob ich seit einigen Jahren irgendwie bissl den Durchblick bekommen habe, warum manche so oder so drauf sind. Ich bin daher auch nicht mehr sauer auf diese Leute, weil ich weiß, was da vermutlich vorgeht in ihnen und sie auch nur Opfer sind ihrer Probleme. Früher hätte ich im Supermarkt, im Straßenverkehr oder auch am Stammtisch gestritten, diskutiert und mich selbst kaputt gemacht. Nene, da hab ich meinen Frieden gemacht damit.

Ich arbeite ja in der HNO und hab gefühlt mit 50% Angsterkrankungen zu tun. Da sich Angst auch durch Verspannungen manifestiert, Schwindel, Ohrprobleme, etc. ja unser Gebiet sind, kann man sich denken, was an Redebedarf notwendig ist.

Scheinbar hat das Universum mich ausgebildet, damit ich ein klein wenig Zuversicht und Aufklärung weitergeben darf.

Und lustigerweise einen Chef finden lassen, der just zu der Zeit, als ich mich zuhause gelangweilt habe, selbst alternativ tätig wurde, mich dann eingestellt hat und mich nicht hindert, meine Weissheiten weiter zu geben. Lustig gelle?

Zitat von Icefalki:
HNO und hab gefühlt mit 50% Angsterkrankungen zu tun. Da sich Angst auch durch Verspannungen manifestiert, Schwindel, Ohrprobleme, etc. ja unser Gebiet sind

Glaube ich Dir zu 100%.
Die von Dir genannten Symptome waren einige der ersten, die ich damals zu Beginn nach und nach bekam.
Es wird halt leider von so vielen Leuten unterschätzt, was Stress oder ein Kopf, der nicht in Balance ist fabrizieren kann an echten Symptomen im ganzen Körper.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Hicks:
so vielen Leuten unterschätzt


Und hypochondrische Patienten bekommt man nicht wirklich zu fassen, da sie ja überzeugt sind, wirklich gleich zu sterben. Ich versuche ihnen zumindest in diesem Moment klarzumachen, dass kein pathologischer Befund in der HNO auch kein Befund ist, da wir unser Gebiet gut einsehen können.

Manchmal hilft es, manche hören aber auch nicht zu. Die sind wirklich anstrengend.

Zitat von Icefalki:
Ich arbeite ja in der HNO und hab gefühlt mit 50% Angsterkrankungen zu tun. Da sich Angst auch durch Verspannungen manifestiert, Schwindel, Ohrprobleme, etc. ja unser Gebiet sind, kann man sich denken, was an Redebedarf notwendig ist. Scheinbar hat das Universum mich ausgebildet, damit ich ein klein wenig ...


Eure Praxis ist nicht zufällig in Stuttgart oder im Großraum Stuttgart, oder?

Zitat von JenniferB1611:
Eure Praxis ist nicht zufällig in Stuttgart oder im Großraum Stuttgart, oder?


Raum Heilbronn. Grins.

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