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@Hicks Schicke es dir gleich.

Zitat von JenniferB1611:
Ich persönlich mache mit meinen Krankheiten ja auch schon seit Kindheitstagen rum und es wird nie alles weggehen, aber wenn man wieder eine akut schlechte Phase hat, dann erhofft man sich natürlich, dass es einem bitte ganz schnell wieder besser geht.

Ich habe meine Geschichte aufgrund meiner Kindheit,ich lerne damit zu leben.
Meine psychische Erkrankung,sowie meine Vergangenheit gehört zu mir,wie meine Augenfarbe.
Ich war Ende 2021 an einem Tiefpunkt in meinem Leben,psychisch,was ich erstmal nicht wahrhaben wollte.
Aber im tiefsten Inneren wusste ich,jetzt geht nichts mehr.
Wie auch immer,es geht weiter,aber nicht so wie man will.
Ungeduld ist das eine,das Annehmen das es nicht mehr geht und das man psychisch krank ist,fand ich für mich persönlich viel schlimmer.
Ich wusste immer,was mir ist,Traumaklinik,Therapien,immer alles abgebrochen.
Ging mir zu langsam,ich habe andere Ventile für mich gefunden,mein Job,zuviel mit anderen Dingen beschäftigt.
Wie auch immer,manches braucht seine Zeit und meine Zeit ist jetzt.

Mir geht es besser,ich bin Stolz,das ich die Therapie durchhalte und nicht wieder so weiter mache,wie ich es immer gemacht habe.
Ich möchte auch mal betonen,das wir,trotz was uns allen passiert ist,stark sind.

A


Meine Ängste besiegen - was mir geholfen hat / hilft

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Zitat von JenniferB1611:
Wie gesagt, ich kann dir gerne per PN ein Buch empfehlen, hatte ich mir letzte Woche bestellt gehabt und schon fast komplett gelesen und bin auch wieder ein wenig aktiv in so einem Forum, wo es um so Absetzsachen geht.

Ja, sehr gerne!

Zitat von JenniferB1611:
Von 20mg. auf 15mg. ist halt auch schon viel zum Reduzieren auf ein Mal. Ich weiß nicht, wie lange du es nimmst (Escitalopram, gell?), aber wenn man das Zeug so lange nimmt wie ich, dann raten einige „Experten eher dazu, ganz ganz langsam zu reduzieren, in Minischritten.

Ist Cipramil, also zumindest ähnlich - Escitalopram soll wohl etwas verträglicher sein.
Ja, die Reduktion war im Nachhinein gesehen wohl zu viel. Es kann auch sein, dass ich das beim letzten Versuch vorsichtiger gemacht habe, das ist aber schon ein paar Jahre her.

Mit dem nächsten Versuch will ich aber auch nicht zu lange warten. Vor allem, weil die Erinnerung daran wie es sich angefühlt hat noch frisch ist.

Zitat von Hicks:
Das ist glaube ich ein riesen Problem, weil man ja fast drauf wartet, ob sich irgendwas verschlechtert nach dem Reduzieren. Es ist also auch wieder die Angst vor dem Effekt des Reduzierens.

Grade das war diesmal nicht so. Ich hatte am Dienstag mit der verringerten Dosis angefangen. Am Freitag hab' ich die Tabletten komplett vergessen, was mir aber auch erst am Samstag aufgefallen ist.
Normalerweise spüre ich sowas überhaupt nicht, was auch logisch ist, da der Wirkstoff ja erst nach ich glaube 48 Stunden komplett raus ist. Nimmt man seine Dosis dann einmal nicht, macht das kaum was aus.
Jedenfalls hab' ich am Samstag mit der reduzierten Dosis weiter gemacht. Der Sonntag war noch ganz ok, aber am Montag ging dann die Post ab: ein paar beinahe Panikattacken, Derealisation, Unruhe, Benommenheit, Schwindel.

War auch ein ungewöhnlicher Tag (war den halben Tag mit meinem Vater unterwegs zum Arzt und was erledigen), aber an die Cipramil hab' ich ganz ehrlich erst am Abend gedacht. Trotzdem am Montag Abend noch die verringerte Dosis genommen – und am Dienstag mit ordentlich Angst aufgewacht. Dienstag Abend hat es mir gereicht und ich habe dann wieder die volle Dosis genommen, Mittwoch ging es mir schon spürbar besser und bis zum Freitag war eigentlich wieder alles normal.

Es wäre schon ein extremer Zufall, wenn das alles nicht miteinander zusammenhängen würde. Aber ihr wisst ja wie das ist: wenn man als jemand mit Angststörung in der richtigen Stimmung ist, geht man auch davon aus dass bei einem harmlosen Schnupfen der Sensenmann vor der Tür steht.

@Schari1969 da kannst auch stolz auf dich sein und dich selber loben

Zitat von Grummel72:
da kannst auch stolz auf dich sein und dich selber loben

Ich denke,wir können alle Stolz auf uns sein.

Zitat von Angstmaschine:
Aber ihr wisst ja wie das ist: wenn man als jemand mit Angststörung in der richtigen Stimmung ist, geht man auch davon aus dass bei einem harmlosen Schnupfen der Sensenmann vor der Tür steht.

Du sagst es. Das ist halt eines unserer größten Probleme.


Das ist mein Weg,ich habe mich sehr viel mit dem Thema beschäftigt.
Ich bin jemand der verstehen will,warum weshalb.
Peter Levine,Stephen Porges usw,es geht viel um das vegetative Nervensystem.

Zitat von Hicks:
Minddrops ist ein Favorit-Kanal für mich, aber nur die weibliche Stimme dort, nicht die männliche:

Oh, das gefällt mir
Zitat von JenniferB1611:
Traumreise Winterlandschaft klingt gut. Da höre ich nachher mal rein. Wenn sie mir zusagt, auch von der Stimme her, dann werde ich sie am Wochenende auch nutzen. Es soll ja wieder mega heiß werden, leider.

ja das stimmt wohl, das passt thematisch gerade bei der Hitze wohl echt besonders gut
Zitat von JenniferB1611:
Das tri**** mich, weil ich Ende 2014 ja mal bei einem Heilpraktiker für Hypnose war und das überhaupt nicht funktioniert hat bei mir.

Oha, das tut mir leid Ich denk, dass es wirklich vollkommen personenabhängig ist, so zumindest meine Erfahrung. Wenn ich zu der Person keinen Draht aufbauen kann, blockiert bei mir alles. Der Therapeut, wo das bei mir so gut geklappt hat, da fühle ich mich so wohl und im Vertrauen, das hatte ich noch nie irgendwo, dem vertraue ich alles an seit Jahren und es gab für mich keine einzige Situation, wo etwas unangenehm wurde oder ich mich bei ihm nicht sicher fühlte.
Zitat von JenniferB1611:
Aber es klingt gut, dass du die Sachen selbst draufgesprochen hast.
Wie hast du das gemacht? Mit einem speziellen Programm?

einfach nur die Dktierfunktion des Handys, habe nach einer Weile eine App dazu runtergeladen, die ein ganz klein wenig gekostet hat und noch ein bisschen besser ist, weil ich sehr viele Aufnahmen auch für die Arbeit gemacht habe

Zitat von Hicks:
Gestern meine Routine Blutuntersuchung gehabt (die letzte war vor gut einem Jahr).
Heute meine Werte erhalten. Passt alles.

Super Nachricht, das ist ja ein bisschen Grund zum Feiern

Zitat von JenniferB1611:
Also, das ist ja wohl unter aller Sau, was diese Therapeutin da alles zu dir gesagt hat!

voll, die war durchgeknallt und absolut ungeeignet, um generell mit Menschen zu arbeiten,
ist meine Ansicht im Nachhinein

Zitat von JenniferB1611:
Hast du denn jetzt eine gute Therapeutin oder Therapeuten?

ja, total, eine, wo ich einigermaßen regelmäßig hinkann, sie ist unendlich empathisch und bei mir und mit ihr schaffe ich so große Schritte, das hätte ich früher nie für möglich gehalten, sie ist einfach ganz und gar großartig

und noch einen, da kann ich nur seltener hin, aber das macht nichts, das ist zusätzlich auf Selbstzahlerbasis und wir arbeiten hypnotherapeutisch, ich bin so überglücklich, ihn gefunden zu haben, er ist überragend
Zitat von Hicks:
Ein Therapeut ist nicht nur dazu da, um immer schön freundlich zu sein, immer nur das zu sagen, was man hören will, sondern er muss an manchen Punkten auch mal einhaken

absolut, da stimme ich dir zu, man möchte ja nicht nur auf der Stelle treten und alles so weiter machen

Zitat von Grummel72:
Ich hab mir schon sagen lassen das ich Behandlungsresistent sei nur weil ich gesagt hab das ich Tavor nicht nehmen möchte.


Das ist natürlich schon extrem, aber da würde ich unbedingt die Frage nach dem Kontext stellen wollen. Ist es in einer psychiatrischen Noraufnahme, die schnell zu versorgen haben und evtl. ultra gestresst und deshalb eher unempathisch sind, ist es in einer Klinik mit einer spezifischen Ausrichtung, ist es von einem Therapeuten geäußert, der/die einen langjährig kennt und an seine Grenzen kommt.

Zitat von Hicks:
Der Satz Das oder das werde ich auf keinen Fall tun, das kann ich schonmal sicher sagen, egal, was kommt! ist leider einer der fatalsten Sätze überhaupt in unseren Erkrankungen.


Das ist vermutlich nicht ganz so glücklich, schöner oder hilfreicher ist es wohl, aufgeschlossen für neue Wege sein zu können. Allerdings wirde es je nach Behandlungsvorschlag immer auch Menschen geben, die genau so darauf antworten werden und auch diese haben ihre berechtigten Gründe dafür. So denke ich. Dann ist es vielleicht gemeinsame Herausforderung, in einem therapeutischen Prozess sehr viel Vertrauen aufzubauen und zb nach geraumer Zeit, wenn der Zeitpunkt passend ist, dass Thema noch einmal aufzugreifen, wo diese Blockade aufploppte.

Zitat von Hicks:
LEBST DU WIRKLICH, WIRKLICH DAS LEBEN, WAS DU GANZ IM INNERSTEN SELBST LEBEN WILLST?


Die Frage ist ein schöner Impuls

Zitat von Schari1969:
Mir geht es besser,da ich eine gute Therapeutin habe und ich für mich selbst Möglichkeiten gefunden habe,wenn es akut wird.
Das fühlt sich für mich an das ich alles probiere,das es für mich besser wird.


Das finde ich total schön, wenn Du das von Dir sagen kannst Da hast Du sicher auch super viel Energie hinein gesteckt!

Zitat von Lars1980:
Einen Psychologen zu bekommen über die KVN Niedersachsen hat auch nicht geklappt.


Da würde ich aber tatsächlich noch einmal nachhaken, was ganz genau hast Du denn getan, um jemand zu finden? Bleibst Du weiter dran, wie vielen hast Du geschrieben, wie bist Du vor gegangen? Ab wann man aufgibt und sagt, es hat nicht geklappt ist ja völlig subjektiv, aber es sagt ja erstmal nicht viel über KVN

@Schari1969 Danke für das Video. Schaue ich mir morgen mal an. Beschäftige mich seit einigen Wochen mit den Themen Vagusnerv und Polyvagaltheorie. Sehr interessant.

@Nora5 Das freut mich, dass du zwei gute Therapeuten an deiner Seite hast.
Ich habe jetzt auch eine echt tolle. Hatte bis vor einigen Wochen eigentlich eine andere, aber tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie hat bei mir nur alles schlimmer und schlimmer gemacht. Als ich nun die andere Therapeutin gefunden habe, habe ich gewechselt. Die neue muss ich aber leider auch selbst zahlen, weil sie keine Kassenzulassung hat.
Bei einem Psychotherapeuten, der Hypnose versucht hat, war ich auch mal. Ist schon einige Jahre her. Bei mir hat‘s leider nichts gebracht bzw. auch alles verschlimmert.
Gerade bei Menschen mit Traumatisierungen muss man da echt höllisch aufpassen.

@Nora5 das hat mir meine Psychologin letztens gesagt zu der ich seit gut 2 Jahren gehe.
Bin am Anfang wegen einem anderen Problem zu ihr und das haben wir super ohne Medis hinbekommen und dann kam Ende letzten Jahres die Angst und Panik. Naja ich werd das wohl auch hinbekommen, hab ja hier Leute die mir helfen und Tipps geben.

Ich bin wirklich begeistert von deinem Beitrag. Nr. 8, 12, 18 sind für mich persönlich auch sehr wichtig.
Ich denke, ich werde mir deine Liste immer mal wieder durchsehen, denn manchmal steckt man wieder so tief drinnen, dass das klar denken auch schwer fällt.

Zitat von Nora5:

Die Frage ist ein schöner Impuls

Die Frage LEBST DU WIRKLICH, WIRKLICH DAS LEBEN, WAS DU GANZ IM INNERSTEN SELBST LEBEN WILLST? kann für einige DIE ENTSCHEIDENDE sein, um die Ursache der (Angst-)Störungen überhaupt zu finden. Das mag natürlich nicht bei jeder psychischen Erkrankung so sein, denn ich glaube, dass PTBS oder ähnliche, traumatische Ursachen natürlich anders angegangen werden müssen, aber wer lange Zeit im Leben keine Probleme hatte, dann aber plötzlich mitten im Leben umkippt mental, der sollte sich wirklich mit der obigen Frage beschäftigen. Das kann oftmals der Punkt sein, der alles ausmacht. Bei mir war es eindeutig so.

Wenn man einmal logisch nachdenkt, ist es doch völlig nachvollziehbar:
Wenn ein Mensch längere Zeit nicht das Leben lebt, was er im Herzen wirklich gerne leben würde, also ein unzufriedenes, fremdgesteuertes Leben lebt, dann ist es einfach sehr wahrscheinlich, dass sein Geist irgendwann nicht mehr will, sich wehrt oder auf diese Situation aufmerksam macht.
Um herauszufinden, wo diese unglücklichen Punkte im Leben liegen, muss man aber leider das Glück haben, einen sehr guten Therapeuten zu finden, der sich sehr viel Zeit nimmt, tief gräbt und eben auch unangenehme Fragen stellt und dann dort ansetzt, wo es weh tut.

Zitat von Hicks:
Um herauszufinden, wo diese unglücklichen Punkte im Leben liegen, muss man aber leider das Glück haben, einen sehr guten Therapeuten zu finden, der sich sehr viel Zeit nimmt, tief gräbt und eben auch unangenehme Fragen stellt und dann dort ansetzt, wo es weh tut.

Um das eigene Leben auseinander zu pflücken und die richtigen Fragen zu stellen (bzw. die richtigen Sachen in Frage zu stellen) braucht es vor allem auch Mut.
Ich glaube oftmals weiß man schon selbst, wo die wunden Punkte liegen. Man traut sich nur nicht, da anzufassen.
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Zitat von Angstmaschine:
Um das eigene Leben auseinander zu pflücken und die richtigen Fragen zu stellen (bzw. die richtigen Sachen in Frage zu stellen) braucht es vor allem auch Mut. Ich glaube oftmals weiß man schon selbst, wo die wunden Punkte liegen. Man traut sich nur nicht, da anzufassen.

Das ist wohl sehr wahr.

Ich kann mal ein Beispiel nennen:
Ich treffe mich ja regelmäßig mit einer selbst gegründeten Selbsthilfegruppe mit Leuten, die ich durch mein Extrem-Outing damals zusammengebracht habe. Wir reden da wirklich sehr offen über alles, über unsere Therapien, unsere Fortschritte, unsere Rückschläge, aber auch über sehr persönliche Dinge im Leben, was genau an dem Punkt oben ansetzt mit der so wichtigen Frage, wie glücklich man ist im Leben. Viele geben mit der Zeit ehrlich zu, dass sie schon kurz vor dem Ausbruch ihrer Erkrankung kein zufriedenes Leben geführt haben. Der Ausbruch der Erkrankung samt Symptome war also meist dann keine wirkliche Überraschung. Irgendwann wehrt das innere Ich sich meist gegen dieses Leben und schreit: Hey, willst du echt so weitermachen? Ist es das, was du immer wolltest, dieses fremdgesteuerte, unglückliche Leben?.

Es gibt aber natürlich auch noch Themen, die dann nochmal intimer sind und die man sich dann sogar in so einer Selbsthilfegruppe nur schwer traut, anzusprechen.
Ich hatte mich letzte Woche mit einem aus der Gruppe (ist fast schon ein Kumpel kann man sagen) zu einem Spaziergang getroffen. Dort traute er sich dann tatsächlich, mir mitzuteilen, dass es sehr danach aussieht, dass sein Problem im Leben u.a. im katastrophalem Sexualleben liegt. Wer will da schon gerne darüber reden? Ist klar oder? Er wehrte sich in der Therapie lange, damit rauszurücken. Ich kann das total verstehen. Ein unbefriedigendes Sexualleben ist nicht selten ein riesen Tabuthema, auch in vielen Therapien. Meiner Erfahrung nach wird das Thema auch von vielen ambulanten Therapeuten eher vermieden, weil es vielen zu peinlich ist oder sich der Patient da auch verständlicherweise nur ganz schwer öffnen kann. Wer hat als Mann schon Bock, seiner weiblichen Therapeutin gegenüber da alles offen zu legen oder auch anders herum als weibliche Patientin gegenüber einem männlichen Therapeuten? Ich kenne es eigentlich fast nur so, dass das Thema gut aufgearbeitet wird, sofern man einen Spezialisten genau in dem Bereich hat oder eben in guten Kliniken. Bei mir war es meist immer so, dass da auf dem häufigen Fragebogen, den man zu Beginn einer Therapie erhält, kurz diese Frage irgendwo steht in Form von Wie häufig haben sie Sex? etc.
Danach wird aber meist gar nicht mehr auf das Thema eingegangen oder nachgefragt. Tabu eben oftmals.
Was aber ist, wenn genau dort auch eines von vielen großen Puzzlestücken liegt? Wie soll da Besserung erfolgen können, wenn darüber nicht gesprochen wird?

Es ist wie gesagt nur EIN Beispiel, was mir so in den Sinn kam.
Tabuthemen gibt es sicherlich auch noch in vielen anderen Bereichen (Elternhaus, Ehe etc), aber wenn dort ein zentraler Punkt liegt für den Ausbruch der Erkrankung, aber nicht darüber gesprochen wird, dann ist doch klar, dass da keine Besserung eintreten wird.

Leute, das passt hier eigentlich nicht in den Thread, aber weil einem hier von mir bereits ganz lieb gewonnen Menschen Menschen immer so viel Mut zugesprochen wird und weil es bei der Aussage „Was mir geholfen hat eventuell ja auch darum gehen darf, was einem eben nicht geholfen hat, schreibe ich euch hier ein paar Zeilen und erhoffe mir... ja, was denn eigentlich...? Zuspruch? Mutmach- Worte und Sätze? Eure Gedanken dazu, Ideen usw.? Ja, sowas in der Art... Also, es geht um Folgendes: Ich hatte heute Vormittag einen Termin bei meiner Psychiaterin. Vor einigen Wochen sagte ich ja zu, dass ich nun doch die Erhöhung von 10mg. auf 15mg. Escitalopram wagen möchte, weil meine Psychiaterin mir so lange schon dazu geraten („Das wird sie eventuell stabiler machen. So in etwa war die Aussagen). Nach 2 Wochen auf 15mg. Escitalopram habe ich ja wieder angefangen, step by step auf 10mg. runterzugehen, weil ich von dem mehr Escitalopram ja nur noch unruhiger wurde und ich noch mehr Ängste und Panikwellen hatte. Meine Zwangsgedanken sollte es mehr eindämmen. Ob das erfolgreich war... weiß ich auch nicht so genau.
Jedenfalls stand heute der „Kontrolltermin bei meiner Psychiaterin an, ich erzählte ihr, dass mir die Erhöhung nicht gut getan hat und ich jetzt auch nicht weiß, wie es allgemein damit mit meinen Medis weitergehen könnte. 300mg. Pregabalin nehme ich ja auch, aber da habe ich ja wohl schon eine Toleranz entwickelt. Meine Psychiaterin will nicht, dass ich zumindest zeitweise damit hochgehe.
Lange Rede kurzer Sinn: Meine Psychiaterin hat sich wirklich lange Zeit genommen für mich. Was hat mir der Termin gebracht? Letztendlich bin ich mit einem Zettel raus aus ihrer Praxis, wo einige Medikamente gelistet sind, die sie mir jetzt noch empfehlen könnte und wo sie denkt, eines der Medikamente könne mir helfen, dass es mir wieder besser geht.
Das wäre zusätzlich noch ein Medikament. Ich würde somit 3 (!) Psychopharmaka nehmen. Ich bin total fertig. Ich habe der Psychiaterin im Gespräch zu den Medikamenten und auch zu weiteren, die sie mir nannte, auch noch dies oder das gesagt.
Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Natürlich bleibt die Entscheidung bei mir. Aber ich wehre mich innerlich total dagegen, jetzt noch ein drittes Medikament einzuschleichen. Meine Psychiaterin meinte schon auch, dass sie jeden Weg mit mir gehen würde, egal, wie ich mich entscheide. Auch den Weg, mein Pregabalin zu reduzieren, weil es mir gefühlt ja eh nichts mehr bringt, dass ich dann aber auch mit ihrer Meinung leben müsse.
Meine Aussage bezüglich des Hormon- und Neurotransmitter- Test (die Ergebnisse liegen wohl vor. Ich habe morgen einen Termin bei meiner Heilpraktikerin zur Besprechung und bin schon mega gespannt!), dass ich die habe machen lassen, hat sie natürlich belächelt (so nach dem Motto: „Frau B., das bringt nichts. Sie haben da kein Defizit. Sie sind einfach psychisch krank, mehr nicht). Wegen meiner Blutabnahme wegen den Schilddrüsenwerten (die war ja am Freitag vor einer Woche im Ultraschall auffällig) meinte sie aber schon, dass die Schilddrüse einen Einfluss auf die Ängste haben kann, ja.

Ach Leute, ich bin jetzt irgendwie so am Zweifeln... was soll ich denn jetzt tun? Was würdet ihr tun?
Ich habe Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, fühle aber innerlich total den Widerstand in mir, noch ein 3. Psychopharmaka nehmen.
Kann euch gerne mal die Liste abfotografieren und zeigen, welche Medis ich jetzt noch zur Auswahl hätte...

Liebe Grüße, Jenni

@JenniferB1611
Ach Jenni.
Mir fehlen ein bisschen die Worte.
Es tut mir so leid, Deine Zeilen zu lesen. Es war aber völlig richtig, sie hier zu posten.
Ich finde, genau solche schwierigen, aber wichtigen Situationen zu posten, hilft anderen bestimmt auch.
Du bist da sicher nicht allein. Klar sind diese Situationen immer bei jedem etwas anders, sie variieren hier und da, aber diese Hilflosigkeit Was soll ich jetzt machen? Ich will das eigentlich so nicht, was mein Therapeut / Arzt will oder vorschlägt! sind doch so ein großes Problem für uns alle.

Schade ist, dass ich Dir leider keinen klaren Rat geben kann, wie Du Dich nun entscheiden sollst.
Es wäre ehrlich gesagt falsch von mir, nun einfach zu dem oder dem zu raten, weil Deine ganze Erkrankung und Deine Geschichte eben individuell sind und ich nicht weiß, was der bessere Weg wäre.
Was ich Dir aber sagen kann, wie ich es sehe:
Sicherlich soll man auf die Ratschläge und Empfehlungen von Therapeuten oder Ärzten hören oder sie nicht gleich abwinken, aber letztendlich ist man immer selbst derjenige, der entscheidet. Das hatten wir ja gestern mit dem Kein Weg ist ohne Risiko.
Wenn Du Dich absolut mies dabei fühlst, noch ein drittes Medi zu nehmen, dann kann ich das sowas von total verstehen. Ärzte sehen das wohl etwas lockerer, aber klar - sie müssen es ja nicht nehmen und tragen auch nicht die möglichen, langfristigen Risiken.
Wie ich immer sage: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Ich finde, an dem Satz kann man sich ganz gut orientieren und zwar auch in Sachen Medis.
Ich persönlich würde also schauen, wie viel Leid (ich finde gerade kein anderes Wort) ich ertragen kann, so dass mein Leben noch einigermaßen in der Balance bleibt. Wenn dieser Punkt überschritten ist, dann ja, dann würde ich wohl auch nochmal etwas versuchen, was auch weitere Risiken bringen könnte. Es ist so schwer, das zu entscheiden, weil wir eben auch nicht vorhersehen können, ob die Entscheidung dann falsch oder richtig war. Es geht also auch viel ums Wie viel halte ich aus. Das ist bei chronischen Schmerzpatienten ja auch ähnlich. Da gibt es auch irgendwann Grenzen, an denen es happig wird und irreversible Folgeschäden entstehen können. Oder auch bei den Untersuchungen von chronisch kranken Krebspatienten und zig CTs samt Strahlung, die langfristig auch massiv Schäden verursachen können, von Abwägung Chemo ja oder nein bzw. nochmal oder nicht mehr will ich gar nicht reden.

Schlafe doch ein paar Nächte darüber und überstürze nichts. Das ist wohl der einzige Rat, den ich dir geben kann. Überhastet eine Entscheidung treffen war noch nie wirklich gut denke ich.
Denke aber bitte immer daran, dass Du nicht alleine bist!
Rede mit Deinem Mann darüber in Ruhe und lasse Dir Zeit. Hier kannst Du eh alles schreiben, was Dir auf dem Herzen liegt.

LG
Hicks

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Dr. Christina Wiesemann
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